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Algerien
Christenverfolgung in Algerien
Berichtszeitraum: 1. Oktober 2022 – 30. September 2023
Überblick
In den vergangenen Jahren haben Staatsbeamte auf den verschiedenen Ebenen der Verwaltungshierarchie die Freiheit von Christen zunehmend eingeschränkt und Druck auf sie ausgeübt, damit sie sich von ihrem Glauben lossagen. Nicht muslimische Religionsausübung wird per Gesetz geregelt. Darunter fallen auch Vorschriften, die es gesetzlich verbieten, „den Glauben eines Muslims zu erschüttern“ oder ihn zu „verführen, eine andere Religion anzunehmen“. Im Berichtszeitraum des Weltverfolgungsindex 2024 stieg der staatliche Druck auf protestantische Christen auf ein Maß an, das in den vergangenen Jahrzehnten noch nie erreicht worden war. Bereits geschlossene Kirchengebäude blieben geschlossen, gleichzeitig wurden weitere Kirchen zur Schließung aufgefordert. Anstatt jedoch wie in den letzten Jahren Kirchengebäude offiziell zu versiegeln, drohte die Regierung nun den Gemeindeleitern und Pastoren mit strafrechtlicher Verfolgung, falls ihre Kirchen die Treffen nicht einstellen würden. Von den 46 Kirchen unter dem Dachverband protestantischer Kirchen Algeriens (Église Protestante d’Algérie, EPA) sind nur noch vier geöffnet. Auch unabhängige Gemeinden stellten aus Angst vor staatlichen Maßnahmen ihre Treffen ein. Zu den Kirchenschließungen kommt hinzu, dass mindestens 18 Christen zu Haftstrafen (auf Bewährung) verurteilt wurden.
Die meisten algerische Christen sind Konvertiten mit muslimischem Hintergrund. Sie erfahren Widerstand von Mitgliedern ihrer Familie und des erweiterten sozialen Umfelds. Von diesen werden die Konvertiten gedrängt, sich an die islamischen Normen zu halten und islamische Riten zu befolgen. Einem besonders hohen Maß an Druck und Gefahr sind die Christen in den arabisch geprägten Teilen des Landes ausgesetzt sowie in den eher ländlich und religiös konservativen Regionen. Diese Regionen waren in den 1990er-Jahren die Hochburgen für islamistische Aufständische im Kampf gegen die Regierung.
Länderprofil als PDF
Das folgende Länderprofil ist ein übersetzter Auszug aus dem Country Dossier von World Watch Research, der Forschungsabteilung von Open Doors. Das vollständige Dossier auf Englisch sowie das gekürzte Länderprofil auf Deutsch (beides als PDF) finden Sie hier zum Download.
1. Hintergrund
Algerien gilt als autoritär geführter und unfreier Staat. Denn de facto wird das Land von seiner mächtigen Armee und einer Gruppe von Geschäftsleuten und Politikern geführt, bekannt unter dem Namen „Le Pouvoir“ („Die Macht“). Die Verfassung verwehrt Nichtmuslimen den Zugang zu hochrangigen Regierungsämtern.
Historisch gesehen gibt es in Algerien sowohl ethnische Araber als auch ethnische Berber, wobei die vorherrschende ethnische Identität im Land die arabische ist. Ethnische Zugehörigkeit und Sprache sind ein heikles Thema, nachdem die Regierung die Berberkultur jahrelang an den Rand gedrängt hat. Trotz des konservativen islamischen Umfeldes gibt es in Algerien eine der größten Gruppen von christlichen Konvertiten mit muslimischem Hintergrund im Nahen Osten; und die meisten dieser Konvertiten sind Berber aus der Region Kabylei. Außerhalb der Kabylei erfahren christliche Konvertiten stärkeren Druck seitens der Gesellschaft und der Familie, wie aus inländischen Quellen hervorgeht.
Die römisch-katholische Kirche hat vier Diözesen im Land (die Diözesen Alger, Oran, Constantine et Hippone und Laghouat-Ghardaïa).
Die im März 2006 erlassene Verordnung 06-03 regelt andere Religionen als den Islam. Sie schränkt die nicht muslimische Religionsausübung stark ein. Seit dem Inkrafttreten der Verordnung hat die Regierung keine neuen Kirchengebäude oder Gemeindegründungen offiziell mehr zugelassen. Christen treffen sich deshalb in Privatwohnungen oder Bürogebäuden. Dies ist jedoch verboten. Auf die Teilnahme an solchen Treffen steht eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren und ein Bußgeld von bis zu 300.000 Algerischen Dinaren. Im Berichtszeitraum des Weltverfolgungsindex 2024 blieben mindestens 37 Kirchen der EPA geschlossen, wurden neu geschlossen oder stellten ihre Treffen aufgrund des zunehmenden Drucks ein.
Der Dachverband EPA wurde von der Regierung 1974 offiziell anerkannt. Seine Mitgliedsgemeinden müssen sich allerdings eigenständig registrieren lassen – ohne Erfolg. Keinen der Anträge hat die Regierung bisher bewilligt. Im Jahr 2013 musste die EPA erneut die offizielle Anerkennung beantragen, nachdem ein neues Gesetz für Nichtregierungsorganisationen eingeführt worden war. Bis heute hat die Regierung noch nicht auf diesen Antrag reagiert, sodass sich die EPA in einem rechtlichen Schwebezustand befindet.
Der Druck auf die Christen nahm im Jahr 2023 zu. Mehrere Christen wurden strafrechtlich verfolgt und unter dem Vorwurf verurteilt, sie hätten evangelisiert und ohne Genehmigung Gottesdienste abgehalten.
Weltanschauungen | Anhänger | % |
Christen | 144.000 | 0,3 |
Muslime | 45.238.000 | 98,2 |
Buddhisten | 7.400 | < 0,1 |
Juden | 53 | < 0,1 |
Bahai | 4.200 | < 0,1 |
Atheisten | 8.900 | < 0,1 |
Agnostiker | 636.000 | 1,4 |
Andere | 14.600 | < 0,1 |
2. Gibt es regionale Unterschiede?
Die meisten Christen leben in der Kabylei und sind ethnische Berber. Die Bewohner der Kabylei wurden von der algerischen Regierung viele Jahre lang diskriminiert und vernachlässigt. Dadurch entstand ein Umfeld, in dem die christliche Gemeinde wachsen konnte. Im arabischen Teil des Landes, speziell im Süden, sind die Bedingungen für Christen schwierig, und es gibt nur wenige Kirchen. Gewalttätige islamische Gruppen genießen keine große Unterstützung in der Bevölkerung. Dennoch ist der Islam der bestimmende Einfluss im Land, auch weil die salafistische Bewegung wächst.
3. Was sind die stärksten Triebkräfte der Verfolgung?
Islamische Unterdrückung
Die Regierung kann sich dem Druck islamistischer Bewegungen nicht entziehen. Andernfalls würde sie ihre Beliebtheit in der Bevölkerung riskieren, unter der islamische Überzeugungen verbreitet sind. Zwar ist die Bewegung „Islamische Heilsfront“ immer noch verboten, gleichwohl gibt es islamistische Gruppen im Land, und sie beobachten die Aktivitäten der Christen wie auch anderer nicht muslimischer Minderheiten (wie zum Beispiel die der kleinen jüdischen und Bahai-Gemeinden). Hinzu kommt, dass einige Regierungsbeamte selbst Islamisten sind.
Diktatorische Paranoia
Die Regierung handelt in autokratischer Weise. Sie legt Christen Beschränkungen auf, schließt Kirchen und geht gegen Christen mit der Strafverfolgung etwa unter dem Vorwurf der Missionierung vor. Die regierende Partei ist seit der Unabhängigkeit des Landes an der Macht. Ihre antikolonialistischen und revolutionären Wurzeln tragen wesentlich dazu bei, dass sie misstrauisch gegenüber Christen ist, die das Evangelium weitergeben. Dies gilt in besonderem Maße für Aktivitäten, die in Zusammenarbeit mit Gemeinden und christlichen Gruppen aus dem Westen durchgeführt werden.
Unterdrückung durch den Clan oder Stamm
Die Triebkraft islamische Unterdrückung ist die Hauptursache für den Druck, der von Familien und dem sozialen Umfeld auf christliche Konvertiten ausgeübt wird. Besonders im arabischen Teil des Landes spielen auch Ansichten wie „die Wahrung der Familienehre“ eine große Rolle. Mit Unterstützung der Dorfältesten werden Konvertiten bedrängt, ihren christlichen Glauben aufzugeben; und auch wenn in städtischen Gebieten der Einfluss der Ältesten abnimmt, bleibt der familiäre Druck häufig hoch.
Ethnisch-religiöse Feindseligkeit
Die meisten algerischen Christen sind in der nördlichen Region Kabylei beheimatet. Sie sind ethnische Berber. Zwischen der Kabylei und der (arabischen) Zentralregierung gibt es seit der Unabhängigkeit politische Spannungen aufgrund von Fragen zur ethnischen Identität, Kultur und Sprache. Diese ethnischen Spannungen gehen in religiöse über.
Eine vollständige Übersicht aller im Land wirksamen Triebkräfte finden Sie im ungekürzten, englischen Länderprofil.
4. Welche Christen sind von Verfolgung betroffen?
Ausländische Christen und Arbeitsmigranten
Neben einigen westlichen ausländischen Christen gehören zu dieser Kategorie hauptsächlich christliche Migranten aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara. Christliche Studenten aus Subsahara-Afrika erfahren mitunter Diskriminierung an Universitäten und im städtischen Alltagsleben.
Christen aus traditionellen Kirchen
Römisch-katholische Gemeinden sind außerhalb ihrer Gottesdiensträume mit Einschränkungen konfrontiert. Ihre Kirchen können aber weiterbestehen, sofern sie registriert sind, und dort können Gottesdienste ohne staatliche Einmischung durchgeführt werden (einschließlich in der Kathedrale in Algier, dem Sitz des Erzbischofs).
Christen anderer religiöser Herkunft (Konvertiten)
Die große Mehrheit der Christen in Algerien sind Konvertiten mit muslimischem Hintergrund. Sie werden vom Staat und der Familie diskriminiert und unter anhaltenden Druck gesetzt. Das Gesetz verbietet es Nichtmuslimen, sich außerhalb von registrierten Kirchen zu Gottesdiensten zu versammeln. Jedoch wurden seit 2006 keine Registrierungen mehr an Kirchen vergeben – im Gegenteil: Es wurden viele Kirchengebäude geschlossen. So gibt es für christliche Konvertiten keine andere Möglichkeit, als sich dennoch verbotenerweise in Privathäusern zu versammeln.
5. Wie erfahren Christen Druck und Gewalt?
Betroffene Lebensbereiche und Auftreten von Gewalt
Privatleben
Christen, die in den sozialen Medien über ihren Glauben sprechen, riskieren dabei, wegen Missionierung und Blasphemie angeklagt zu werden. Sie müssen außerdem mit Vergeltung vonseiten ihres sozialen Umfelds rechnen. Da Anfeindungen gegenüber Christen weitverbreitet sind, achten diese darauf, keine christlichen Symbole wie Kreuze öffentlich zu zeigen. Die Gesetze des Landes gegen Missionierung und Blasphemie beeinträchtigen die Freiheit von Christen, selbst mit Familienangehörigen über ihren Glauben zu sprechen. Gemäß der Verordnung 06-03 ist es eine Straftat, über das Evangelium zu sprechen, was mit einer Freiheitsstrafe von ein bis drei Jahren geahndet werden kann.
Familienleben
Religionsunterricht, der auf islamischen Prinzipien basiert, ist in allen öffentlichen Schulen Pflicht. Wenn eine verheiratete Person den christlichen Glauben annimmt, verlangt der muslimische Ehepartner in vielen Fällen entweder die Scheidung oder wird von Familienangehörigen gezwungen, sich scheiden zu lassen; die Kinder werden dann vom konvertierten Elternteil ferngehalten. Adoption ist nur für Muslime zulässig. Ist der Vater eines Kindes Muslim, gilt das Kind vor dem Staat automatisch ebenfalls als Muslim. Christliche Konvertiten muslimischer Herkunft werden von der Regierung weiterhin als Muslime angesehen, und daher gilt dasselbe für ihre Kinder.
Gesellschaftliches Leben
Die Überwachung von Personen geschieht systematisch und betrifft besonders Christen. In Leitungspositionen müssen Christen davon ausgehen, dass ihre Telefone abgehört und ihre E-Mails mitgelesen werden. Sich als Christen außerhalb von Kirchengebäuden zu versammeln, ist illegal, obwohl dieses Gesetz in der Kabylei weniger stark durchgesetzt wird. In Gebieten, wo ein konservativerer Islam vorherrscht, müssen Kinder von Christen ihren Glauben geheim halten. Anderenfalls droht ihnen Diskriminierung durch Lehrer und später bei der Bewerbung um einen Studienplatz. Dies trifft in besonderem Maße auf die Kinder von christlichen Konvertiten zu, deren Abkehr vom Islam bekannt geworden ist. In ähnlicher Weise müssen christliche Konvertiten mit muslimischem Hintergrund ihren Glauben bei der Jobsuche verbergen, wenn sie Diskriminierung vermeiden wollen. Generell haben Christen keinen Zugang zu höheren Regierungsämtern, gleichgültig ob sie einen muslimischen Hintergrund haben oder nicht.
Leben im Staat
Christen werden aus religiösen Gründen diskriminiert, wenn sie mit den Behörden zu tun haben. Das gilt besonders, wenn sie vom Islam konvertiert sind oder aus einem afrikanischen Land südlich der Sahara stammen. Christliche Konvertiten sind von Misshandlungen durch ihre Familienangehörigen bedroht. Die Angreifer müssen dafür keine Strafe befürchten, da die Regierung häusliche Gewalt als Familienangelegenheit betrachtet.
Kirchliches Leben
Kirchengemeinden dürfen keine Aktivitäten unter muslimischen Jugendlichen durchführen. Minderjährigen ist es nicht gestattet, eine Kirche ohne eine erwachsene Begleitperson zu besuchen. Das Drucken von christlichen Materialien ist durch die Verordnung 06-03 verboten. Aufgrund der ständigen Überwachung von Kirchen ist es für ausländische Christen schwierig, ein Visum zu erhalten und algerische Kirchen zu besuchen.
Beispiele für Auftreten von Gewalt
Während des Berichtszeitraums zum Weltverfolgungsindex 2024 wurden
- mehrere Kirchen aufgefordert, ihre Aktivitäten einzustellen, zusätzlich zu denen, die bereits in den vergangenen Jahren geschlossen oder zur Einstellung ihrer Aktivitäten gezwungen worden waren. Nur wenige der mehr als 50 Kirchen im Land sind noch geöffnet. Es ist zu befürchten, dass auch sie zur Schließung gezwungen werden.
- Mehr als 20 Christen wurden im Berichtszeitraum verhaftet. Die Anklagen reichten von „Missionierung“ über „Gottesdienst ohne vorherige Genehmigung“ bis hin zum „Abhalten von Gottesdiensten in einem für Gottesdienste nicht zugelassenen Gebäude“. Die meisten Anklagen stützen sich auf die Verordnung 06-03 zur Regelung von nicht muslimischer Religionsausübung.
- Mindestens 30 Christen erfuhren körperliche und psychische Misshandlung – sowohl durch Familienmitglieder als auch durch Regierungsvertreter. Einige Christen mussten aufgrund des Drucks ihre Wohnorte verlassen.
6. Entwicklung in den letzten 5 Jahren
Jahr | Platzierung | Punktzahl |
2024 | 15 | 79 |
2023 | 19 | 73 |
2022 | 22 | 71 |
2021 | 24 | 70 |
2020 | 17 | 73 |
Der Gesamtwert für Algerien ist um sechs Punkte gestiegen. Diese Entwicklung weist eindeutig auf eine Verschlechterung der Lage der Christen hin. Am deutlichsten nahm der Druck in den staatlichen und kirchlichen Lebensbereichen zu, aber den größten Einfluss auf den Anstieg der Gesamtpunktzahl hatte der Anstieg des Wertes für Gewalt – von 4,8 Punkten im Vorjahr auf nun 9,8 Punkte. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass immer mehr Kirchen geschlossen oder gezwungen wurden, ihre Tätigkeit einzustellen, eine größere Zahl von Häusern und Geschäften von Christen überfallen wurde und der zunehmende Druck viele zwang, innerhalb und außerhalb des Landes umzusiedeln.
7. Sind Frauen und Männer unterschiedlich von Verfolgung betroffen?
Frauen
Algerische Frauen werden von Gesetz und Gesellschaft allgemein benachteiligt, was die Situation von Christinnen zusätzlich erschwert – zusammen mit dem Druck, den sie ohnehin wegen ihres Glaubens erfahren. Sie werden im Beruf oder in der Schule belästigt, erleiden sexuelle Übergriffe und erhalten Morddrohungen (besonders, wenn sie sich unverschleiert zeigen). Christliche Konvertitinnen muslimischer Herkunft sind schweren Misshandlungen durch ihre Familien ausgesetzt, einschließlich Schlägen, Drohungen, Hausarrest und möglicherweise Zwangsheirat oder Scheidung. Der Zugang zur Gemeinschaft mit Gleichgesinnten und der Empfang von christlichen Radio- oder TV-Sendern wird für sie von ihren Familien eingeschränkt. Angesichts dieses Drucks und dieser Gewalt entscheiden sich viele christliche Konvertitinnen muslimischer Herkunft dafür, ihren Glauben zu verstecken und als heimliche Christinnen zu leben.
Männer
Christliche Männer erleben in Algerien häufig Druck auf sozialer und wirtschaftlicher Ebene. Sie sind mit Schikanierungen am Arbeitsplatz und im öffentlichen Raum konfrontiert. Da Männer in algerischen Familien meist die Hauptverdiener sind, kann der Verlust ihres Arbeitsplatzes oft erdrückende Auswirkungen auf ihre gesamte Familie haben und zu Angst und einem Gefühl der Hilflosigkeit führen. Auch werden Männer häufiger inhaftiert, was ebenfalls ihre Arbeitsfähigkeit beeinträchtigt. Innerhalb der Familien kommt es häufig zu gewaltsamen Übergriffen auf männliche Konvertiten. Doch nicht nur durch ihre Familie erfahren sie Ausgrenzung und Zurückweisung, sondern auch durch ihr soziales Umfeld.
8. Verfolgung anderer religiöser Gruppen
Algerische Juden, schiitische Muslime und Ahmadiyya-Muslime sind in unterschiedlichem Maße Druck und Gewalt ausgesetzt, wobei gegen Letztere besonders schwere Maßnahmen ergriffen werden, einschließlich Strafanzeigen wegen „Verunglimpfung des Dogmas oder der Gebote des Islam“. Regierungsbeamte begegnen ihnen mit Feindseligkeit und verwehren ihnen das Recht, Vereinigungen zu bilden. Auch Atheisten und alle, die die sunnitisch-islamischen Lehren öffentlich in Frage stellen, müssen mit Anfeindungen rechnen.
9. Gebetsanliegen
Bitte beten Sie für Algerien:
- Beten Sie für die Christen muslimischer Herkunft um Durchhaltevermögen angesichts der Anfeindungen durch die eigene Familie und ihr soziales Umfeld und des Drucks der Behörden.
- Beten Sie, dass Kirchen, die geschlossen wurden, wieder geöffnet werden können und dass die Gesetze, die die Religionsfreiheit einschränken, widerrufen werden.
- Beten Sie, dass die Familien von Christen muslimischer Herkunft auf deren Glaubenswechsel nicht mit Gewalt reagieren, sondern sich ebenfalls Jesus zuwenden.
- Beten Sie dafür, dass die Christen trotz geschlossener Gemeinden Wege finden, sich gegenseitig im Glauben zu ermutigen.