Indien: Mit Jesus die Angst überwinden

Kusum* und die Schwestern Meena* und Sunita* wuchsen in hinduistischen Familien auf. Schon früh kamen sie mit dem christlichen Glauben in Kontakt und entschieden sich für ein Leben mit Jesus. Sie alle wurden deshalb angefeindet und mit dem Tod bedroht. Doch sie erlebten auch die Nähe und Hilfe von Jesus Christus inmitten von Angst und Gefahr und wurden durch die Gebete von Christen gestärkt.

Als Kusums Ehemann starb, machten die Dorfbewohner ihren christlichen Glauben für den Tod ihres Mannes verantwortlich. Sie wussten, dass Kusum versucht hatte, ihren Mann zu bewegen, mit zum Gottesdienst zu gehen, und wollten nichts mehr mit ihr zu tun haben. „Zuerst arbeitete ich als Köchin, aber dann wurde ich entlassen. Ich bekam einen Job in einer Schule, wurde aber bald wieder gekündigt. Sie sagten mir, der Grund sei, dass ich mich weigerte, Jesus abzusagen.“ Wenige Jahre nach dem Tod ihres Mannes starb Kusums erster Sohn. Wieder sahen die Dorfbewohner in Kusums Glauben den Grund dafür, ebenso ihr Schwiegervater. Eines Nachts kam er mit einer Axt, um Kusum zu töten. „Ich konnte nicht entkommen. Ich zog mich in eine Ecke zurück, saß da und betete leise. Eines wusste ich: Ich würde Jesus nicht verleugnen.“ Sie wird vielleicht nie erfahren, was in diesen angstvollen Momenten im Kopf ihres Schwiegervaters vorging. Doch schließlich nahm er seine Axt und ging einfach davon.
 

Kusum aus Indien
Bild: Kusum aus Indien

„Gebet macht mich stark“

„Wann immer sie mich verfolgen, bete ich. Gebet macht mich stark und ich weiß, dass auch andere für mich beten.“
Kusum

Als Kontaktpersonen von Open Doors Kusum vor etwa zwei Jahren zum ersten Mal besuchten, war sie von dem Erlebten traumatisiert. Dennoch war sie entschlossen, Jesus um jeden Preis treu zu bleiben. Unterstützer von Open Doors beteten für sie und ermöglichten praktische Hilfe für ihren Lebensunterhalt. Heute geht es ihr viel besser. „Ich bin immer noch mit Feindseligkeit durch die Familie meines Mannes konfrontiert. Aber ich bin nicht traurig oder niedergeschlagen. Wann immer sie mich verfolgen, bete ich. Gebet macht mich stark und ich weiß, dass auch andere für mich beten.“

„Verbrennt sie!“

Meena und Sunita fanden durch ein christliches Radioprogramm zu Jesus. In den ersten Jahren versteckten sie ihren Glauben aus Angst vor feindseligen Reaktionen. Doch dann ließen sie sich taufen und begannen, Gottesdienste zu besuchen. „Mein Glaube war stärker geworden und ich dachte: ‚Wenn ich sterbe, werde ich wieder auferstehen‘“, erzählt Meena. Als ihr Glaubenswechsel im Dorf bekannt wurde, wurden Meena und Sunita ausgegrenzt. Vor rund zwei Jahren schlug die Ablehnung in offene Gewalt um. Extremistische Hindus versperrten ihnen den Weg, nahmen den Schwestern die Beeren weg, die sie gepflückt hatten, und verboten ihnen, den Dorfbrunnen zu benutzen. Zusammen mit zwei anderen Christinnen flohen Meena und Sunita und versteckten sich bis Mitternacht. Stundenlang hörten sie die Hindus immer wieder schreien: „Wo sind sie? Verbrennt sie!“

„Jesus, bitte vergib ihnen!“

Als die Gefahr vorüber schien, gingen die Frauen in ein anderes Dorf. Dort wandten sie sich an die Polizei. Die Beamten kontaktierten die Bewohner ihres Heimatdorfes, die sie vertrieben hatten, und vereinbarten, dass die Christinnen für ein „Friedensgespräch“ zurückkehren könnten. Doch zuhause angekommen, wurden Meena und Sunita von Dorfbewohnern bedrängt, beschimpft und nach draußen gezerrt. Dann schlugen einige Männer mit Bambusstöcken auf die Schwestern ein. „Sie zerbrachen fünf oder sechs Stöcke auf meinem Rücken. Ich schrie: ‚Jesus, bitte vergib ihnen! Sie wissen nicht, was sie tun!‘ Ich betete, dass Gottes Wille geschehen sollte“, erinnert sich Meena. „Ich dachte, ich würde sterben“, ergänzt Sunita. „Ich ertrug die Schläge still und betete, bis ich das Bewusstsein verlor. Sie schleppten mich an den Rand des Dorfes. Als ich wieder aufwachte, spürte ich einen fürchterlichen Schmerz im Handgelenk. Ich sah, dass der Knochen gebrochen war; er ragte heraus.“

Video: Indien – Standhaft für Jesus

Gebet bringt Veränderungen

„Einer unserer Cousins hatte uns brutal angegriffen. Inzwischen hat sich seine Einstellung völlig verändert.“
Meena

Unterstützer von Open Doors ermöglichten Partnerkirchen vor Ort, den geflohenen Christen mit Nahrungsmitteln und Hilfe zur Selbsthilfe beizustehen. Christen in Deutschland und anderen Ländern beteten für Meena und Sunita, zum Beispiel im Rahmen von Shockwave, der Jugendgebetsbewegung von Open Doors. Zwei Jahre später kann Meena über positive Veränderungen berichten: „Großartige Dinge sind in unserem alten Dorf geschehen. Einer unserer Cousins hatte uns brutal angegriffen, doch inzwischen hat sich seine Einstellung völlig geändert. Er ist kein Christ, aber er sagt anderen, dass er sich wirklich dafür schämt, wie er uns geschlagen hat. Unser Bruder hat kürzlich Kontakt aufgenommen. Er spricht freundlich mit uns. Andere Dorfbewohner sagen jetzt, dass sie von der Polizei aufgestachelt wurden, uns anzugreifen, aber dass ihnen das nun sehr leidtut. Wir freuen uns sehr.“ Meena erkennt in diesen Entwicklungen Gottes Antwort auf ihre Gebete und die vieler anderer Christen. Herzlichen Dank, wenn Sie die indischen Christen wie Kusum, Meena und Sunita im Gebet begleiten!

*Name geändert

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