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(Open Doors) – In den vergangenen Wochen kam es wieder zu Angriffen auf Christen in mehreren indischen Bundesstaaten. Nachfolgend einige Kurzmeldungen aus Indien.
Bundesstaat Haryana: Extremistische Hindus haben am 30. September in Ghaziabad im nordindischen Bundesstaat Haryana eine christliche Schule angegriffen. Nach Angaben des Informationsdienstes Compass Direct zerstörten die u.a. mit Schusswaffen ausgerüsteten Männer dabei eine Mauer des Ingram-Instituts und beschimpften den Schulleiter sowie Mitarbeiter und Schüler. Die Polizei nahm zwei Männer fest, ließ sie aber später ohne Anklageerhebung wieder frei.
Bundesstaat Karnataka: Die Polizei von Nelamangala im Bezirk Bangalore hat am 26. Oktober Pastor Muthyalan Paul festgenommen. Zuvor hatten radikale Muslime ein Gebetstreffen gestürmt und dem Pastor Zwangsbekehrungen vorgeworfen. Die Angreifer zerrissen Bibeln und beschädigten Einrichtungsgegenstände. Wie der Allgemeine indische Christenrat (GCIC) berichtete, wurden dem Pastor "vorsätzliche, bösartige Handlungen mit der Absicht, die religiösen Gefühle Anderer zu verletzen" vorgeworfen. Ein Richter verhängte eine Gefängnisstrafe gegen den Pastor. Erst nach Intervention christlicher Leiter wurde Paul am darauffolgenden Morgen auf Kaution freigelassen.
Bundesstaat Karnataka: Nationalistische Hindus gingen am 20. Oktober in Bellakatte bei Chitradurga gegen Pastor Mallappa Hanumanthappa Andrew vom "Samadhana Prayer House" vor. Einem Bericht des Allgemeinen indischen Christenrates (GCIC) zufolge lauerten sechs Männer dem Pastor und seinem Bruder auf und ohrfeigten sie. Andrew wurde dabei der Zwangsbekehrung von Hindus beschuldigt. Er bestreitet die Vorwürfe. Anschließend brannten die Extremisten das für Gottesdienste genutzte Haus der Gemeinde nieder. Vier Christen wurden wegen unerlaubter Versammlungen von der Polizei festgenommen. Nach zwei Stunden kamen sie wieder frei.
Bundesstaat Karnataka: Wie der Allgemeine indische Christenrat (GCIC) bekannt gab, hat die Polizei am 15. Oktober Pastor Surendra aus Boothanhalli Kaval bei S. Bidra (Bezirk Chickmagalur) für mehrere Stunden festgehalten. Gemeinsam mit 15 weiteren Christen hatte er in einem Privathaus einen Gottesdienst gefeiert. 25 aufgebrachte Hindu-Extremisten stürmten in das Haus, jagten die Gläubigen auf die Straße und griffen Pastor Surendra tätlich an. Dann riefen sie die Polizei und behaupteten, in dem Haus würden "Bekehrungstätigkeiten" stattfinden. Gemäß der indischen Verfassung ist die Weitergabe von Glaubensinhalten im Rahmen der Religionsfreiheit erlaubt. Die Polizei verhaftete den Pastor und verhörte ihn. Nach Intervention des GCIC wurde Surendra wieder freigelassen.
Bundesstaat Karnataka: Hindu-Extremisten versuchten am 12. September in Byappanahalli bei Bengaluru, eine im Bau befindliche Kirche einzureißen. Wie der Gesamtindische Christenrat (AICC) meldet, konnte die Polizei dies rechtzeitig verhindern. Doch erstatteten die Angreifer Anzeige gegen Pastor John Babu und weitere Christen wegen der Zwangsbekehrung von Hindus. Die Polizei gab dem Druck der Männer nach und verhängte einen Baustopp. Zudem stellte sie Haftbefehle gegen den Pastor und sieben weitere Gemeindemitglieder aus. Christen beantragten die Haftverschonung gegen Kaution sowie ein gerichtliches Einschreiten zum Schutz der Christen bzw. des Kirchenbaus vor weiteren Angriffen. Bislang haben die Behörden nicht darauf reagiert.
Bundesstaat Karnataka: Am 5. September sind etwa 100 radikale Hindus in den Gottesdienst einer Gemeinde in Doni (Bezirk Gadag) eingedrungen. Wie der Allgemeine indische Christenrat (AICC) meldet, zerrissen sie dabei Bibeln und gingen auf Pastor Mallikarjuna Sangalad los. Sie zerrten ihn aus dem Haus, zerrissen seine Kleidung und prügelten auf ihn ein. Die Polizei verhaftete den Pastor und wies ihn an, keine Gottesdienste mehr abzuhalten. Christliche Leiter konnten vermitteln und erreichten seine Freilassung.
Bundesstaat Kerala: Nach einem Angriff radikaler Muslime wird ein Pastor weiterhin von radikalen Muslimen bedroht. Wie der Allgemeine indische Christenrat (GCIC) berichtete, sind einige Männer verärgert über die Konversion des Muslims Ambalavayal zum christlichen Glauben. Am 22. September griffen mehrere Extremisten den Konvertiten in der Nähe seiner Wohnung Vikas an und verprügelten ihn. Dabei wurde der Christ schwer verletzt. Die Muslime beschädigten zudem die Wasserleitung des örtlichen Pastors Chacko, die etwa zehn christliche Familien versorgt, und warfen Steine gegen sein Haus. Seitdem wird Chacko immer wieder am Telefon bedroht. Der ehemalige Alkoholiker Ambalavayal hatte Freundschaft mit dem Pastor geschlossen und später regelmäßig dessen Kirche besucht. Er hörte mit dem Trinken auf, änderte seinen Lebensstil und wurde Christ.
Bundesstaat Madhya Pradesh: Anhänger der hindu-nationalistischen Organisation Rashtriya Swayamsevak Sangh (RSS) haben am 16. September ein Gebäude der "Believers Church in Jabalpur" niedergerissen. Wie Gemeindemitglied Sushant Sona berichtete, hatten die Männer gesagt, sie würden keine Kirche in dieser Gegend erlauben. Pfarrer Samkutty Issak und weitere christliche Leiter haben Regierungsbeamte dringend gebeten, gegen die Täter vorzugehen.
Bundesstaat Orissa: In Paikamara, Bezirk Paikamara, wollten Hindu-Extremisten drei vor sechs Monaten zum Christentum übergetretene Hindus dazu bringen, ihrem neuen Glauben abzuschwören. Nach einem Bericht des Allgemeinen indischen Christenrat (GCIC) sind Aswini Sahu, Sanatana Jena und Amulya Swain durch christliche Radiosendungen zum christlichen Glauben gekommen. Als die radikalen Hindus von der Konversion erfahren hatten, drohten sie ihnen und forderten die Drei auf, das Dorf zu verlassen. Zunächst kamen die Christen bei Bekannten unter. Nachdem sich die Spannungen gelegt hatten, gingen sie in ihr Dorf zurück. Doch dort wurden sie unverzüglich von Extremisten angegriffen, verprügelt und in einem Haus festgehalten. Auf Drängen christlicher Leiter griff die Polizei ein und befreite die Männer. Die Extremisten wurden verwarnt.
Bitte beten Sie für die christliche Minderheit in Indien, die fast täglich Diskrimierung und auch Verfolgung durch Extremisten ausgesetzt ist.