Persönliche Berichte

Weltverfolgungsindex update 3. Quartal

 

(Open Doors) - In dem "III. Update Weltverfolgungsindex 2010" macht Open Doors wieder auf Entwicklungen im Bereich der Religionsfreiheit bzw. Verfolgung von Christen in mehreren Ländern aufmerksam. Rund 100 Millionen Christen werden nach Einschätzung von Open Doors weltweit aufgrund ihres Glaubens verfolgt. Der Weltverfolgungsindex (WVI) ist eine jährliche Rangliste von 50 Ländern mit der stärksten Verfolgung.

In Nordkorea (WVI: 1) entdeckten Behörden eine Hausgemeinde in der Provinz Pyungsung. Dort hatten sich Christen heimlich zu einem Gottesdienst versammelt. Drei der 23 Festgenommenen wurden sofort zum Tode verurteilt, die Übrigen wurden in ein Arbeitslager deportiert. Nordkorea belegt seit mehreren Jahren Platz 1 des Weltverfolgungsindex.

Mehrere ausländische Christen wurden im III. Quartal dieses Jahres aus muslimisch geprägten Ländern ausgewiesen. Häufig lebten die Betroffenen seit vielen Jahren in dem jeweiligen Gastland. In den meisten Fällen wurde ihnen der Grund der Ausweisung nicht genannt. Betroffene Länder sind Katar (WVI: 18), Oman (WVI: 28) und Jemen (WVI: 7). Die Ausweisungswelle von Christen aus dem Königreich Marokko (WVI: 37) wurde auch im III. Quartal fortgesetzt.

In Ägypten (WVI: 20) kam es zu erhöhten Spannungen zwischen Muslimen und Christen. Verschiedentlich wurden koptische Priester öffentlich diffamiert. Der inzwischen verstorbene Koptenführer Adly Youssef hatte davon gesprochen, dass – wenn sich die Situation für Christen nicht bessere - den ägyptischen Christen das gleiche Szenario bevorstehe wie den Schwarzafrikanern in Darfur.

In Syrien (WVI: 41) - bislang eines der tolerantesten Länder in Bezug auf Christen im Nahen Ostens - führt der vermehrte Religionswechsel von Muslimen hin zum Christentum in diesem Land zu Spannungen in Teilen der Bevölkerung. Die syrische Regierung befürchtet gewalttätige Reaktionen islamischer Fundamentalisten. Mindestens sechs Gemeinden wurden geschlossen.

In Indonesien (WVI: 48) wurden zwei Kirchen geschlossen. Im Iran (WVI: 2) wurden auch im vergangenen Quartal etliche Christen aufgrund ihres Glaubens verhaftet, ebenso wie in Usbekistan (WVI: 10). Auch aus dem Irak (WVI: 17) und Pakistan (WVI: 14) wurden wieder Übergriffe und auch die Ermordung von Christen gemeldet.