Pressekonferenz zur Erhebung: christliche Konvertiten vor Abschiebung schützen

Open Doors legt Bericht zu 6.516 Konvertiten vor und fordert Abschiebestopp

 

Am 28. Oktober 2019 hat Open Doors im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin einen aktuellen Bericht zur Situation von 6.516 christlichen Konvertiten in Deutschland vorgelegt. Gemeinsam mit den Partnern „Internationale Informationsstelle für Religionsfreiheit Deutschland“ (IIRF-D) und „Professur für Religionsfreiheit und Erforschung der Christenverfolgung, Freie Theologische Hochschule Gießen“ haben wir in einer repräsentativen Erhebung die aktuelle Situation von Flüchtlingen untersucht, die sich dem christlichen Glauben zugewandt haben. Daten und Hinweise aus 179 Gemeinden verschiedener Kirchen in Deutschland wurden ausgewertet.
 

Abschiebepraxis im Widerspruch zur Religionsfreiheit

Die Erkenntnisse der Befragung weisen darauf hin, dass die besondere Gefahr, in der christliche Konvertiten stehen, in Asylverfahren oftmals nicht wahrgenommen wird. Immer weniger Konvertiten erhalten Asylschutz. Vielen droht die Abschiebung in Länder, in denen die Abkehr vom Islam als todeswürdiges Verbrechen gilt. Dort müssen sie wegen ihres Glaubens mit Gewalt, Haft und möglicherweise mit Folter sowie ihrer Ermordung rechnen. Ihre Abschiebung in eine solche Verfolgungssituation widerspricht der Intention des Grundgesetzes sowie den Menschenrechten.

Deshalb fordern Open Doors Deutschland und die Partner in der Erhebung:

  1. Auf politischer Ebene soll bundesweit ein Abschiebungsverbot für Konvertiten beschlossen werden, sofern ihnen aufgrund ihrer Konversion Gefahr für Leib und Leben in ihrem Herkunftsland droht und eine Kirchengemeinde die Ernsthaftigkeit ihres Glaubens bescheinigt hat.
     
  2. Diese Bescheinigungen sollen durch Verwaltung und Gerichte als Indizien einer asylrechtlich erheblichen Glaubensüberzeugung und religiösen Prägung konsequent und einheitlich gewürdigt werden.
     
  3. Die EU-Qualifikations-Richtlinie RL 2011/95/EU soll vollständig und ihrer Intention nach umgesetzt werden.
     
  4. Die BAMF-Länderberichte sollen deutlich den Verfolgungsdruck aufgrund von Konversion abbilden sowie verfügbare Quellen zur Landessituation berücksichtigen und auf dem aktuellsten Stand halten.
     
  5. Religionsfreiheit muss in vollem Umfang gewährt werden, dazu gehören öffentliche und gemeinschaftliche Glaubensausübung und Glaubenswerbung.

 

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