Persönliche Berichte

Äthiopien: Gott lässt seine Kinder nie im Stich

Eine Mutter hält zu ihrem Sohn und findet Christus

(Open Doors, Kelkheim) – Dinke* war wie vom Donner gerührt, als sie die Nachricht erhielt: Ihr erstgeborener Sohn Lemma* hatte den Islam verlassen und war Christ geworden! Ihr Mann war außer sich: „Er hat den Tod verdient! Der Junge muss wählen: Entweder er kehrt zum Islam zurück oder er muss sterben!“ Kurz darauf stellten sie jegliche finanzielle Unterstützung für Lemma ein, der als Student dringend darauf angewiesen war. Trotz aller Missbilligung für Lemmas Entscheidung trafen die Worte ihres Mannes Dinke zutiefst.
 

Äthopien
Bild: Dinke kocht Kaffee und betet

„Durch meinen Sohn hat Jesus meine Familie besucht“

Was sich seit der Nachricht von Lemmas Bekehrung ereignet hat, erfuhren Mitarbeiter von Open Doors während eines Besuches bei Dinke und ihren acht Kindern. Aufgewachsen in einer islamisch geprägten Gegend im Süden Äthiopiens, war sie nach der Hochzeit mit ihrem Mann in eine Gegend gezogen, wo der Islam besonders streng ausgelebt wurde. „Als sich die Neuigkeiten im Dorf herumsprachen, waren alle außer sich und wollten Lemma umbringen; mein Herz war voller Angst um ihn. Er ist mein erstgeborenes Kind!“, sagt Dinke, während Tränen über ihre Wangen rinnen.

Trotz der Gefahr nutzte Lemma jede Gelegenheit, um seine Mutter und seine Geschwister zu besuchen, wenn sein Vater nicht zu Hause war. Nachdem Dinke ihren Sohn lange beobachtet und immer mehr über Jesus erfahren hatte, beschloss sie schließlich, sich selbst auch diesem Gott anzuvertrauen. Auch die älteren unter den übrigen Kindern entschieden sich nacheinander zu diesem Schritt. „Durch meinen Sohn hat Jesus unsere Familie besucht“, sagt Dinke dankbar. Doch das hatte seinen Preis. „Als mein Mann davon erfuhr, betrachtete er mich als seinen Feind. Er jagte uns aus dem Haus, verschloss alle Türen und zwang uns, weit wegzuziehen.“ Lemma ergänzt: „Die ganze Dorfgemeinschaft hat uns beobachtet und nur darauf gewartet, dass wir aufgeben. Aber Gott hat seine Hand über uns gehalten. Ich habe mein ganzes Herz in seine Hand gelegt und ich weiß, er wird uns ein besseres Leben geben.“

Frieden kehrt zurück

Open Doors konnte Dinke und ihren Kindern mit Nahrungsmitteln, Medikamenten und bei den Gerichtskosten helfen. Inzwischen hat sie ihr Haus und ihr Land zurückbekommen und dadurch auch das Erbe der Kinder gesichert, auch wenn eine Rückkehr dorthin derzeit noch zu gefährlich wäre. Ihr Mann hat sich mit der Entwicklung abgefunden und besucht seine Familie sogar von Zeit zu Zeit.

„Gott ist treu“, betont Dinke. „Er hat meine Familie und mich nicht im Stich gelassen. Wir haben nicht Reichtum nachgejagt, sondern gelernt, dass alles Geld und Gold Gott gehören. Sagt das auch anderen verfolgten Geschwistern: Der Herr lässt niemals die im Stich, die auf ihn vertrauen!“

Bitte beten Sie für Dinke und ihre Familie:

  • Danken Sie Jesus für Lemmas Standhaftigkeit im Glauben und die Auswirkungen auf den Glauben seiner Familie.
  • Beten Sie um Schutz und Versorgung für Dinke und die Kinder.
  • Beten Sie, dass auch Dinkes Ehemann zu Jesus findet und sich mit seiner Familie versöhnt.
  • Beten Sie, dass Dinke mit den Kindern in ihr Dorf zurückkehren kann und das Evangelium dort noch mehr Früchte bringt.

*Name geändert

Vielen Dank für Ihr Gebet

Unser Gebet macht einen Unterschied – wie viel es unseren verfolgten Geschwistern bedeutet, lesen Sie hier

Weitere Themen

Meldungen

Meldungen zu Äthiopien

Lesen Sie hier aktuelle Nachrichten und persönliche Berichte verfolgter Christen aus den Ländern des Weltverfolgungsindex, und abonnieren Sie unsere kostenlosen Formate.

Länderprofil

Länderprofil Äthiopien

Weltverfolgungsindex 2024: Platz 32. Im Länderprofil lesen Sie, warum und auf welche Weise Christen in Äthiopien verfolgt werden und wie sich das konkret in ihrem Leben äußert.