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Christliches Ehepaar in Arauca ermordet
In der ostkolumbianischen Provinz Arauca wurden zwei Christen von Unbekannten erschossen. Zwei Männer stürmten am 24. April in das Haus von Emilse Maria del Carmen und José Rodriguez in La Esmeralda. Auf die Frau wurde achtmal und ihren Mann sechsmal geschossen. Das Ehepaar gehörte zur evangelikalen "Assemblies of God"-Gemeinde des Ortes. Wie Jaime, Josés Vater, erklärte, hätte sein Sohn offensichtlich keine Feinde gehabt. Das Paar verstarb im Krankenhaus an seinen Verletzungen. Es hinterlässt drei Kinder: die neunjährige Heidy, die zweijährige Ambar Gricet und den zwei Monate alten Säugling Juan Jose.
Evangelist verstieß gegen Guerilla-Regeln
José besuchte in seinem Gemeindedienst Menschen in der Kommune Tunebo; Emilse war Jugendleiterin. Die drei Kinder leben nun bei den Großeltern, die Gemüse anbauen und verkaufen. Die getöteten Christen hatten früher Verbindung zu einer Guerillagruppe. José war für die Rekrutierung neuer Kämpfer zuständig und verließ die Rebellengruppe vor acht Jahren, nachdem er Christ wurde. Emilse war auch bei der linksgerichteten ELN (nationale Befreiungsarmee) aktiv und stieg ebenfalls aufgrund ihrer Bekehrung zum Christentum vor fünf Jahren aus. Das Paar hatte, anders als einige andere ehemalige Guerilleros, keine Todesdrohungen erhalten. José verkündigte in Tunebo das Evangelium. Die Bewohner hatten seine Besuche stets begrüßt. Doch er soll damit Guerilla-Regeln verletzt haben, die es verbieten, unter der indigenen Bevölkerung zu evangelisieren. Die Großeltern vermuten, dass aber eher ihre leitende Funktion in ihrer Gemeinde der Grund für die Ermordung gewesen sei. Die ELN und die Rebellenarmee FARC-EP bedrohen und attackieren Pastoren und örtliche Gemeindeleiter, die nicht mit ihnen kooperieren wollen.
Von den 46 Millionen Einwohnern sind 43 Millionen Christen, überwiegend katholisch. Die Verfassung garantiert Religionsfreiheit, die jedoch durch die ständige Gewalt vonseiten Guerillagruppen, Drogenkartellen, korrupten Behörden und indigenen Religionsgruppen gefährdet ist. Engagierte, missionarisch aktive Christen – meist evangelikale -gelten als Feinde oder Verräter. Sie sind oft Ziel von Mordkomplotten; immer wieder werden Missionare bedroht, entführt und ermordet. Nicht wenigen Christen hat ihr Eintreten gegen das organisierte Verbrechen den Tod gebracht. Christ zu werden, ist für einen Guerillero so gefährlich, dass er deswegen umgebracht werden kann. Das Christentum steht im Gegensatz zur marxistischen Weltanschauung und einer Kultur der Gewalt.