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Im ostafrikanischen Eritrea wurden zwei Mitglieder der Kale Hiwot Kirche in Dekemhare auf Kaution aus dem Gefängnis entlassen.
Nach ihrer Verhaftung im vergangenen November waren die beiden Christen im Militärgefängnis Mitire im Nordosten des Landes eingesperrt. Das Datum der Freilassung und die Hintergründe zur Entlassung der Mitte 80-Jährigen sind unbekannt. Wie Open Doors erfuhr, wurde vor zwei Wochen auch Solomon Mengese, ein Mitglied der Full Gospel Kirche, auf Kaution entlassen. Er war für sechs Monate in einer Polizeistation in Asmara gefangen.
Andauernde Verfolgung von Christen
Auf dem Open Doors-Weltverfolgungsindex belegt Eritrea Platz 9 der Liste der Länder, in denen Christen am meisten verfolgt werden. Präsident Isaias Afwerki widerspricht Vorwürfen von Hilfswerken und Menschenrechtsorganisationen hinsichtlich religiöser Verfolgung in seinem Land. Solche Anschuldigungen seien falsch, übertrieben und grundlos.
Doch dauert die staatliche Schikane gegen evangelikale bzw. unabhängige Christen in den vergangenen Monaten an.
So wurden Ausreisegenehmigungen für 46 Christen verweigert, möglicherweise aufgrund deren Mitgliedschaft in einer staatlich nicht anerkannten Kirche. Alle Antragsteller hatten den in Eritrea vorgeschriebenen Militärdienst absolviert; eine Voraussetzung für eine Ausreisegenehmigung. Informanten vor Ort berichteten, dass die Ausländerbehörde seit Dezember 2008 sehr akribisch bei der Religionszugehörigkeit der Antragssteller für eine Ausreiseerlaubnis sei. Bislang wurden alle Bewerber, die nicht zu einer staatlich erlaubten Religionsgruppe gehören, abgelehnt. Von den 4,9 Millionen Einwohnern sind 44 Prozent Christen - mehrheitlich orthodox – und 47 Prozent Muslime.
Nach Angaben von Kirchenleiter aus Eritrea sollen derzeit über 2.900 Christen aufgrund ihres Glaubens landesweit in Polizeistationen, Militärlagern oder Schiffscontainern unter unmenschlichen Bedingungen eingesperrt sein.
Viele sitzen seit Monaten oder Jahren ohne offizielle Anklage oder Gerichtsverfahren ein. Schätzungsweise 360 Christen sollen allein in Mitire gefangen sein. In dem Militärcamp im Nordosten von Eritrea sind viele Gefangene aus religiösen Gründen verhaftet; unter anderem Christen, die sich keiner staatlich erlaubten - und damit kontrollierten - Kirche anschließen wollen. Im Mai 2002 erklärte Präsident Issayas Afewerki alle Angehörigen nicht erlaubter Kirchen – darunter 35 evangelikale – zu Staatsfeinden. Nur die orthodoxe und die katholische Kirche sowie die Lutheraner und der Islam sind anerkannt. Seitdem veranlasst die Regierung Kirchenschließungen und verbietet Privatversammlungen.