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Entführter Christ gefoltert
Nach fast einem Monat Gefangenschaft ist im nordirakischen Kirkuk ein entführter Christ freigelassen worden. Der verletzte 55-jährige Arzt Sameer Gorgees Youssif wurde 16. September vor einer Moschee ausgesetzt. Offensichtlich steckt hinter seiner Verschleppung durch gewalttätige Muslime ein kriminelles Motiv. Während seiner Gefangenschaft wurde er massiv gefoltert. Das Hilfswerk für verfolgte Christen Open Doors bittet dringend für Sameer Gorgees Youssif zu beten*. Nach Informationen des Nachrichtendienstes Compass Direct war sein Körper voller Wunden und blauer Flecken. Informanten zufolge hatte er offene Wunden um Mund und Handgelenke; sein linkes Auge war infiziert; wiederholt wurde er auf Stirn und Nase geschlagen. Wie Compass Direct erfuhr, wurde der Christ in einem als relativ sicher geltenden Bezirk von Kirkuk abends auf dem Heimweg von der Arbeit verschleppt. Ein christlicher Nachbar, der ihm zu Hilfe eilte, wurde erschossen.
Christen schutzlos
Mit ihm wurden innerhalb der vergangenen zwei Jahre drei christliche Ärzte in Kirkuk entführt. Die Entführung von Christen, um Lösgeld zu erpressen, hört zum Alltag, so ein irakischer Christ, der anonym bleiben möchte. "Es passiert die ganze Zeit. Die Regierung bietet uns keinen Schutz. Sie scheint sich selbst vor Aufständischen zu fürchten." Aus Angst, die Polizei könnte an dem Verbrechen beteiligt sein, erstattete die Familie keine Anzeige. Die Entführer forderten zunächst 500.000 Dollar Lösgeld. Youssifs Tochter verhandelte mit den Männern. Am Ende forderten sie 100.000 Dollar. "Sie haben uns die ganze Zeit über bedroht, es war die Hölle für uns", erzählte sie. "Wir beteten und fasteten. Wir schlossen unsere Türen ab, denn wir hatten Angst, dass sie hierher kommen und uns alle umbringen würden. Gott war unsere einzige Hoffnung." Mit Hilfe von Freunden gelang es, das Geld aufzubringen.
Polizei an Entführung beteiligt?
Youssifs Schwiegervater übergab das Geld am 16. September an einem unbekannten Ort. Zu Übergabe fuhren zwei Fahrzeuge mit bewaffneten Männern vor. In der Nähe habe ein Polizeiauto gestanden, so Freunde der Familie. Korruption sei ein großes Übel, sagte ein Informant aus Erbil. "In Mossul oder Bagdad ist das normal. Menschen werden von Leuten in Polizeifahrzeugen entführt." Nach Aussagen von Youssifs Pastor sei bislang kein muslimischer Arzt in Kirkuk entführt worden. Seiner Meinung nach würden nur christliche Ärzte entführt, weil niemand sie schützt. Christen häten keine eigene Miliz.
Quelle: Compass Direct (auch Foto)