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Wieder hat die Regierung im ostafrikanischen Eritrea Christen verhaftet. Wie Open Doors erfuhr, nahmen Sicherheitskräfte am 21. Juni fünfzehn Geistliche der eritreisch-orthodoxen St. Marien Kirche in der Hauptstadt Asmara fest. Möglicherweise reagierte damit die Regierung auf eine geplante Öffentlichkeitsaktion der Christen. Sie wollten im In- und Ausland auf die staatliche Einmischung in Kirchenangelegenheiten aufmerksam machen. Derzeit ist un-klar, wo sich die Verhafteten befinden. Ein Thema sollte die unrechtmäßige Amtsenthebung des letzten Patriarchen der eritreisch-orthodoxen Kirche, Abune Antonios, sein. Er hatte gegen die staatliche Einmischung in Kirchen-angelegenheiten protestiert. Antonios steht seit Juli 2005 in Asmara unter Hausarrest. Die Regierung setzte Yeftehe Dimetros als Kirchenverwalter ein, obwohl diese Stelle nur von einem von der Kirche bestimmten Vertreter zu besetzen ist. Von den 4,9 Millionen Einwohnern Eritreas sind 44 Prozent Christen und 47 Prozent Muslime.
Christen sind Staatsfeinde
Im Mai 2002 erklärte Präsident Issayas Afewerki alle Angehörigen nicht erlaubter Kirchen – darunter 35 evangelikale – zu Staatsfeinden. Nur die orthodoxe und die katholische Kirche sowie die Lutheraner und der Islam sind anerkannt. Seitdem veranlasst die Regierung Kirchenschließungen und verbietet Privatversammlungen. Nach Angaben von Kirchenleitern sollen derzeit über 2.900 Christen aufgrund ihres Glaubens landesweit in Polizeistationen, Militärlagern oder Schiffscontainern unter unmenschlichen Bedingungen eingesperrt sein. Viele sitzen seit Monaten oder Jahren ohne offizielle Anklage oder Gerichtsverfahren ein. Schätzungsweise 360 Christen sollen allein in Mitire gefangen sein. In dem Militärcamp im Nordosten von Eritrea sind viele Gefangene aus religiösen Gründen verhaftet; unter anderem Christen, die sich keiner staatlich erlaubten - und damit kontrollierten - Kirche anschließen wollen.