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Ein weiteres Mitglied der "Full Gospel Church" in der eritreischen Hauptstadt Asmara ist verhaftet worden. Somit steigt die Zahl der Festnahmen von Mitgliedern dieser Gemeinde auf 11 an. Wie das Hilfswerk für verfolgte Christen Open Doors erfuhr, wurde Pastor Ghide Haile bereits am 7. November festgenommen. Die näheren Umstände sind unbekannt. Er soll sich jedoch auf der Polizeistation 2 in Asmara befinden. Open Doors bittet für die Gefangenen und ihre Familien zu beten. Eritrea gehört mit Platz 9 auf dem Open Doors-Weltverfolgungsindex 2009 zu den zehn schlimmsten Christenverfolgerstaaten.
Hausarrest verschärft
Inzwischen wurde der Hausarrest um Pastors Tewelde Hailom verschärft. Seine Schwester, die sich bislang um ihn daheim kümmerte, wurde von den Sicherheitskräften angewiesen, das Haus zu verlassen. Sie hatte sich um den kranken Mann gekümmert. Tewelde Hailom erhält täglich lediglich ein Stück Brot und eine Tasse Tee am Morgen und am Abend. Er leidet an einem Magengeschwür, das sich zunehmend verschlechtert. Hailom ist Ältester der "Full Gospel Church" in Asmara. Bei einer Razzia im Haus eines Pastors am 14. Oktober nahmen Sicherheitskräfte drei Christen fest. Pastor Hailom selbst wurde aufgrund seiner schwachen Gesundheit nicht verhaftet, sondern unter bewachten Hausarrest gestellt. Sieben weitere Mitglieder der Gemeinde wurden am 16. Oktober ebenfalls ohne offizielle Anklage verhaftet.
Tausende Christen gefangen
Nach Angaben von Kirchenleitern sind derzeit nahezu 3.000 Christen aufgrund ihres Glaubens landesweit in Polizeistationen, Militärlagern oder Schiffscontainern (Foto) unter unmenschlichen Bedingungen eingesperrt. Viele sitzen seit Monaten oder Jahren ohne offizielle Anklage oder Gerichtsverfahren ein. Mindestens zehn Christen starben bereits in Gefangenschaft an den Folgen der Haftbedingungen und mangelnder medizinischer Versorgung. Von den 4,9 Millionen Einwohnern Eritreas sind 44 Prozent Christen und 47 Prozent Muslime. Im Mai 2002 erklärte Präsident Issayas Afewerki alle Angehörigen nicht erlaubter Kirchen – darunter 35 evangelikale – zu Staatsfeinden. Nur die orthodoxe und die katholische Kirche sowie die Lutheraner und der Islam sind anerkannt. Seitdem veranlasst die Regierung Kirchenschließungen und verbietet Privatversammlungen.