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(Open Doors) - Aus Eritrea erreichten das Hilfswerk Open Doors besorgniserregende Meldungen über Verhaftungen von Christen. Der Gesundheitszustand des unter Hausarrest stehenden Patriarchen der Eritreisch-Orthodoxen Kirche, Abune Antonios, verschlechtert sich zunehmend. Er war gegen die staatliche Einmischung in kirchliche Angelegenheiten erneut in den Hungerstreik getreten. Auf dem Open Doors-Weltverfolgungsindex belegt das ostafrikanische Land Platz 12 in der Liste der Staaten, in denen Christen weltweit am stärksten verfolgt werden. Um den Christen im Untergrund und in Gefängnissen weltweite Anteilnahme und Solidarität zu zeigen, bittet Open Doors, für sie zu beten.
Verhaftungen
Am 3. Juli wurden in Assab 35 Christen festgenommen. Sie hatten sich außerhalb staatlich genehmigter Kirchen zum Gottesdienst versammelt. Einheimischen Quellen zufolge sei die Gruppe, darunter 17 Frauen, in das Adi-Nefase Militärlager etwa fünf Kilometer von der Hafenstadt entfernt überstellt worden. Die Haftbedingungen gelten wie in allen Gefängnissen des ostafrikanischen Landes dort als äußerst hart. Auf Kaution entlassen wurden 25 Studenten vom Ausbildungszentrum Mai-Nefhi 20 Kilometer südwestlich von der Hauptstadt Asmara entfernt. Die jungen Christen dürfen zwar am Abschlussexamen teilnehmen; müssen allem Anschein nach danach wieder ins Gefängnis. Die Studenten gehören zu einer Gruppe von Christen, die Anfang Juni ohne Angabe von Gründen verhaftet wurde. Im diktatorisch regierten Eritrea sind derzeit rund 1.500 Christen aufgrund ihres Glaubens in Militärlagern, unterirdischen Zellen und Frachtcontainern eingesperrt. Dort sind sie Folter und Misshandlung ausgesetzt.
Patriarch im Hungerstreik
Bereits seit fünf Jahren steht der Patriarch der Eritreisch-Orthodoxen Kirche Abune Antonios (Foto) unter Hausarrest, in dem er auch nicht besucht werden darf. Der 84-Jährige hatte gegen die Einmischung der Regierung in Kirchenangelegenheiten protestiert. Sein Gesundheitszustand sei in Folge eines erneuten Hungerstreikes besorgniserregend, erfuhr Open Doors. Neben Essen verweigert er auch seine Medikamente gegen Diabetes. Damit protestiert Antonios gegen den verhängten Hausarrest und staatliche Einmischung. Im Dezember 2006 übernahm die Regierung die Kontrolle der Finanzen und Personalangelegenheiten der Eritreisch-Orthodoxen Kirche.
Demonstranten verhaftet
Das diktatorische Regime hält an seinem scharfen Kurs gegen Christen, die sich außerhalb staatlich genehmigter Kirchen versammeln, fest. Vor neun Jahren verbot Präsident Afewerki alle Konfessionen bzw. Kirchen. Anerkannt sind nur die Eritreisch-Orthodoxe, die Katholische sowie die Evangelisch-Lutherische Kirche und der Islam. Diese werden zunehmend unter Druck gesetzt, Kirchenmitarbeiter unter 30 Jahren zum Militärdienst einzuschreiben. Jeder Eritreer, ob Mann oder Frau, ist zum 18-monatigen Dienst in der Armee verpflichtet. Jedoch kann der Wehrdienst auf unbestimmte Zeit verlängert werden. Kirchliche Mitarbeiter waren bislang von dieser Regel ausgenommen. Die Eritreisch-Orthodoxe und die Evangelisch-Lutherische Kirche sowie muslimische Gemeinschaften haben schon mehr als 3.000 orthodoxe Priester, zehn evangelische Pastoren und 41 islamische Geistliche zum Wehrdienst ins Mitire-Ausbildungslager entsandt. Die Katholische Kirche leistet dagegen offenbar Widerstand. In der Stadt Segeniti marschierten am 27. April katholische Christen vor Regierungsbüros auf, um ihre Besorgnis über diese Entwicklung auszudrücken. Daraufhin wurden 120 Personen verhaftet. Fünf Männer, die als Hauptorganisatoren des Protestes gelten, würden "hart behandelt", berichteten einheimische Quellen. Einer von ihnen sei an einem geheimen Ort außerhalb von Mendefera gefoltert worden.
Gebetsanliegen:
- Beten Sie für die Freilassung der Männer und Frauen und Unversehrtheit.
- Beten Sie für Abune Antonios.
- Beten Sie für die Familien von inhaftierten Christen. Nicht selten wissen sie nicht, wo Angehörige festgehalten werden.
- Beten Sie für einen Kurswechsel der Regierung und Religionsfreiheit in Eritrea.