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Indien: Im Angesicht des Todes

Sie verlor alle Hoffnung, lebendig aus dem Haus zu kommen.

 

Den Tod ihres Ehemannes hat Puspanjali Panda noch lange nicht überwunden. Vor über einem Jahr wurde ihr Mann während der Ausschreitungen gegen Christen im ostindischen Bundesstaat Orissa ermordet. Ihrem eigenen Tod entging sie nur durch ein Wunder. Einheimische Open Doors-Mitarbeiter trafen die Witwe. Sie berichteten uns, dass Puspanjali um Gebet bittet, denn zu dem Verlust ihres Mannes kommt nun noch der Druck ihrer Familie, die sie zum Übertritt zum Hinduismus bewegen will.

Puspanjali’s Mann war Pastor. Eines Tages – er hatte gerade den Gottesdienst beendet und wollte nach Hause gehen – warnten ihn Mitglieder seiner Gemeinde. Er solle nicht gehen, denn in seinem Dorf gehe etwas vor sich. Pastor Panda ließ sich zurückhalten. Gemeinsam mit anderen Christen kamen sie zusammen und beteten. Die Nacht verbrachte er im Haus eines Freundes. Dort tauchte eine Gruppe gewaltbereiter Hindus auf. Sie riefen hinduistische Parolen, klopften an die Tür und verlangten nach ihm. "Sonst kommen wir hinein. Wenn wir ihn bei euch finden, werden wir eure Tochter vergewaltigen", drohten sie der Familie. Schnell bat sein Freund den Pastor, durch die Hintertür zu entfliehen. Doch die Extremisten fassten ihn auf der Flucht. Sie wickelten ein Handtuch um seinen Hals und zerrten ihn daran wie einen Hund. Der Pastor bettelte um fünf Minuten, um mit seiner Frau und seiner Tochter zu sprechen. – "Nicht einmal eine Minute wirst du bekommen. Ruf doch deinen Jesus Christus an. Er wird dich schützen", spotteten sie. Sie banden Pastor Panda an eine Eisenstange und prügelten mit Fäusten, Schuhen und Steinen auf ihn ein. Dann schleppten sie ihn einen Kilometer weiter. Dort erschlugen sie ihn und warfen den Leichnam in einen Fluss.

Wie durch ein Wunder überlebt
Die Männer fanden heraus, wo sich Puspanjali und ihre Tochter aufhielten und eilten los. Vor ihrem Haus brüsteten sie sich mit dem Tod des Christen und traten gegen die Tür. Drinnen zitterten die beiden vor Angst. Die Männer befahlen, die Tür zu öffnen; andernfalls würden sie das Haus niederbrennen. Puspanjali versuchte, ihre weinende Tochter zu beruhigen. Mutig rief sie den Angreifern zu, dass sie niemals öffnen werde. Doch sie verlor alle Hoffnung, lebendig aus dem Haus zu kommen. Sie kniete nieder und betete. Von draußen hörte sie, wie Benzin gegen die Wände des Hauses klatschte. Weinend betete sie immer lauter. Plötzlich vernahm sie, wie einer der Männer sagte: "Lasst uns aufhören. Wir haben unser Ziel erreicht. Der Pastor ist tot." Sie zogen ab. Inzwischen war auch die Polizei gekommen, doch unternommen hatte sie nichts.

Ermutigung, um selbst zu ermutigen
Solch traumatische Ereignisse können oft lebenslange Spuren hinterlassen. Puspanjali bittet daher um Gebet, damit auch ihre Tochter das Geschehene vergessen kann. Zu alledem setzt die Familie ihres Vaters sie unter Druck, Hindus zu werden. Doch Puspanjali will an Jesus Christus festhalten – bis zu ihrem Tod, wie sie sagt. "Bitte betet auch, dass Gott mir weiterhin die Kraft gibt, in anderen Orten Christen aufzusuchen, die dringend Gebet brauchen." Denn das ist der Dienst, zu dem sich Puspanjali Panda weiter berufen sieht.

Gebetsanliegen:

  • Beten Sie für Puspanjali Panda und Tochter. Beten Sie, dass die beiden mit allem versorgt werden, was sie zum Leben brauchen.
  • Beten Sie für die Christen in Indien. Immer wieder kommt es landesweit zu Übergriffen auf die christliche Minderheit.
  • Beten Sie für die zahlreichen Witwen, Waisen und Hinterbliebenen von ermordeten Christen. Sie brauchen Ermutigung und Beistand.