Persönliche Berichte

Irak: Aufschrei in den sozialen Medien nach Mord an Christin

Maria hatte ihren Glauben offen bekannt und bereitete sich auf ihre Taufe vor

(Open Doors, Kelkheim) – Am 7. März wurde die 20-jährige Christin Eman Sami „Maria“ Maghdid in Erbil tot aufgefunden. Für die Tat wird ein Verwandter verantwortlich gemacht, der wenige Tage später verhaftet wurde. Maria hatte fast 50.000 Follower auf dem Videoportal Tik Tok, von denen viele ihre Bestürzung und Empörung über ihre Ermordung zum Ausdruck brachten.

Frau hält ein Handy in ihrer Hand
Junge Irakerin am Handy: Knapp 17% der Iraker nutzen Tik Tok; 70% davon sind zwischen 18 und 24 Jahre alt (Quelle: start.io)

Ermordet wegen Glaubenswechsel?

Maria nutzte ihren Account, um über Frauenrechte zu sprechen und Fotos von sich zu zeigen, die in ihrem konservativen kurdischen Umfeld bei vielen Menschen Anstoß erregten. Darüber hinaus berichtete sie aber auch von ihrer kürzlichen Bekehrung zum christlichen Glauben und veröffentlichte Posts, in denen sie Anbetungslieder sang. Berichten zufolge hatte sie den Namen „Maria“ angenommen, während sie sich auf ihre Taufe vorbereitete.

Obwohl das Motiv hinter dem Mord nicht ganz klar ist, sehen Beobachter einen deutlichen Zusammenhang zu Marias Entscheidung, den Islam zu verlassen und den christlichen Glauben anzunehmen. Ihre Familie bestreitet dies und gibt laut Asia News an, ihr Tod sei eine Folge von Unstimmigkeiten in der Familie. Ein wesentlicher Faktor war demnach Marias Entscheidung vor vier Jahren, ihren Mann zu verlassen, mit dem sie im Alter von 12 Jahren verheiratet worden war.

Ein Behördenmitarbeiter, der anonym bleiben wollte, erklärte dagegen auf Nachfrage, die Familie habe Maria ermordet, weil sie „keinen Schleier tragen und die islamischen Traditionen nicht mehr befolgen wollte“. Dem Mann zufolge ist Marias Vater ein religiöser Führer in der Gemeinde.

Christliche Frauen besonders stark gefährdet

In den Kurdengebieten im Nordirak kam es in den letzten Monaten zu einer Reihe von Morden an Frauen. Dies unterstreicht, dass Gewalt gegen Frauen im Irak und in der gesamten Region ein generelles Problem darstellt. Christliche Frauen sind aufgrund ihres Glaubens in doppelter Weise gefährdet. Noch einmal stärker betroffen sind ehemalige Muslimas, die durch ihre Abkehr vom Islam in den Augen der Gesellschaft Schande über ihre Familie gebracht haben.

Dies gilt auch in den Kurdengebieten, obwohl dort während der IS-Herrschaft viele Christen Zuflucht gesucht haben, weil ihnen dort erheblich weniger Gefahr drohte.

Bitte beten Sie für die Christen im Irak:

  • Beten Sie für alle Menschen in Marias Umfeld, die durch ihren gewaltsamen Tod erschüttert oder verängstigt sind.
  • Beten Sie um Schutz für alle ehemaligen Muslime im Irak, die durch ihre Familie und ihr Umfeld bedroht werden.
  • Beten Sie um Weisheit für alle Verantwortlichen in den Gemeinden der Region, ihre Gemeinschaften angesichts der ständigen Bedrohung gut zu leiten.
  • Beten Sie, dass durch die große Aufmerksamkeit für den Mord an Maria viele Menschen ernsthaft nach Jesus zu fragen beginnen.

Vielen Dank für Ihr Gebet

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