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Irak: Rettende Hilfe für 16.000 Familien
(Open Doors) – Kurz nach Beginn der IS-Offensive im Nordirak hat Open Doors begonnen, den christlichen Flüchtlingen Nothilfe zu leisten. Dank der großzügigen Unterstützung deutscher Christen und Gemeinden konnte bislang viel erreicht werden, wie der folgende Bericht zeigt.
Effektive Hilfe durch gute Zusammenarbeit
In enger Zusammenarbeit mit lokalen Kirchengemeinden und Hilfsorganisationen konnte Open Doors bislang 19.728 Essenspakete sowie 8.700 Hygienepakete im Nordirak verteilen (Stand: 1.10.2014). Empfänger der Hilfsgüter waren hauptsächlich christliche Binnenflüchtlinge. Insgesamt wurden dadurch 16.035 Familien unterstützt.
Open Doors führt die Soforthilfe gemeinsam mit verschiedenen Kirchen und christlichen Netzwerken sowie mit mehreren Nichtregierungsorganisationen (NGOs) durch. Über 60 Dörfer und Städte wurden so in den vergangenen drei Monaten erreicht, wobei der Großteil der Hilfe in die Städte Erbil und Dohuk mit den dortigen großen Flüchtlingslagern floss.
Zusätzlich zu Nahrung und Hygieneartikeln wurden auch hunderte von Matratzen, Decken und Kissen ausgegeben. In einem Lager bei Erbil (Stadtteil Ankawa) wurde ein "kinderfreundlicher Bereich" eingerichtet, damit die Kinder die Schrecken der Vertreibung vergessen können. Außerdem wurden Trinkwasser, Kühlaggregate, Toiletten, Gaskocher und ein Generator bereitgestellt. 5.625 Familien erhielten Kleidungsgutscheine.
Im Blick auf den bevorstehenden Winter wurde in jüngster Zeit auch mit der Anschaffung von Heizöfen begonnen, von denen bislang 739 verteilt wurden.
Begegnungen mit den Flüchtlingen
Open Doors Mitarbeiter vor Ort schildern, welchen Notsituationen sie begegnen und warum manche der Flüchtlinge etwa verzweifelt um eine SIM-Karte für ihr Handy betteln.
"Ein Vater von 12 Kindern konnte bei der Flucht seine fünf jüngsten Kinder auf einem Hilfstransport unterbringen, musste die übrigen sieben aber alleine zurücklassen. Seit einem Monat hat er keinen Kontakt mehr zu diesen Kindern. Um sie zu finden, ist er nun auf ein Handy angewiesen."
"Ein Mann kam zu uns, dessen zwei Töchter von dem IS entführt wurden. Bis vor ein paar Wochen rief die eine der beiden ihn regelmäßig an und bat ihn, sie aus ihrem ‚Albtraum‘ zu retten. Man stelle sich nur die Szene vor, wie das Mädchen am Telefon weint und ihren Vater anbettelt, der genau weiß, was mit ihr geschieht und doch nichts für sie tun kann …"
"Wir hören regelmäßig Berichte von Kindern, die vom Schlaf hochschrecken und schreien ‚Da’ash kommt, Da’ash kommt!‘" (Da’ash ist der arabische Name des IS)"
Christliche Gemeinde droht auszusterben
Neben der äußerlichen Versorgung der Flüchtlinge ist die Stärkung der Gemeinde im Land das Gebot der Stunde, nachdem in den letzten Jahren bereits hunderttausende Christen den Irak verlassen haben. Open Doors ruft weiter dazu auf, die Christen im Irak zu unterstützen und für sie zu beten.
Bitte beten Sie für die Christen im Irak
- Danken Sie Gott für alles Gelingen bei den bisherigen Hilfsbemühungen, für die gute Zusammenarbeit und große Hilfsbereitschaft im Ausland.
- Beten Sie für die Flüchtlingsfamilien, dass sie in ihren vielfältigen Nöten Gottes Beistand erleben.
- Beten Sie für die Helfer vor Ort, dass sie genügend körperliche und seelische Kraft für ihre herausfordernden Aufgaben haben.
- Beten Sie für den Fortbestand der Gemeinde Jesu im Irak.