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(Open Doors) - Bitte beten Sie für die Verletzten und die Angehörigen der bei der blutigen Geiselnahme in der irakischen Hauptstadt getöteten Menschen. Am Abend des 31. Oktobers drangen Terroristen in die syrisch-katholische Sajjidat-al-Nadscha-Kirche im Karrade-Viertel von Bagdad ein und nahmen die Gottesdienstbesucher als Geiseln. Die Christen hatten sich gerade zu einer Abendmesse versammelt. Als Polizisten die Kirche stürmten, zündeten die Geiselnehmer ihre Sprengstoffgürtel. Berichten zufolge starben 58 Menschen, viele wurden verletzt. Unter den Opfern sollen auch Kinder und schwangere Frauen sein. Auch mehrere Geiselnehmer sowie Angehörige der Sicherheitskräfte kamen um. Wie Augenzeugen berichteten, riefen die Extremisten immer wieder "Allahu akbar" (Allah ist größer). Auf islamistischen Internetseiten war ein Bekennerschreiben der Al Kaida nahen Gruppe "Islamischer Staat" aufgetaucht. Mit der Aktion wollten die Anhänger die Freilassung von angeblich in einer koptischen Kirche in Ägypten festgehaltenen Muslimas und von gefangenen Al Kaida-Kämpfern erreichen.
Irakische Christen in Angst
Nach Informationen von Open Doors sind unter den Toten die Geistlichen Saad Abdal Tha’ir und Waseem Tabeeh. Erzbischof Georges Casmoussa sagte dem Informationsdienst Compass Direct, dies sei der härteste Schlag gegen Christen im Irak gewesen. Die Extremisten würden nicht nur irakische Christen töten: "Sie töten auch die Hoffnung. Wir wollen in die Zukunft schauen, aber sie wollen die gesamte christliche Präsenz im Irak vernichten." Die blutige Geiselnahme hat die christliche Gemeinschaft im Irak erneut in Angst versetzt. Seit langem beklagen irakische Christen, dass sie schutzlos den Übergriffen von Extremisten ausgesetzt sind. Fast zwei Drittel der Christen sind schon aus dem urbiblischen Land u.a. in Nachbarstaaten geflohen. Viele haben auch Schutz im relativ sicheren Autonomen Gebiet Kurdistan im Norden des Landes gesucht. Während Anfang der 1990er Jahre noch etwa 850.000 Christen im Irak lebten, waren es im Jahr 2003 nur noch 550.000 Gläubige.
Heute sind die schätzungsweise 385.000 Christen der Verfolgung krimineller Banden und radikaler Islamisten ausgesetzt, die scheinbar den Irak von "Ungläubigen reinigen" wollen. Sie führen einen brutalen Kampf gegen Christen, die sie als Verbündete des Westens ansehen. Seit fast 2000 Jahren leben Christen im Irak, also bereits lange vor der Islamisierung im 7. Jahrhundert. Die Meldungen über Einschüchterungen, Demütigungen, Entführungen, Folter, Vergewaltigungen und Zwangsverheiratungen von Christinnen oder die Zerstörung von Kirchen reißen nicht ab.
Gebetsanliegen:
- Beten Sie für die Angehörigen der Opfer. Möge Gott sie in dieser schweren Zeit trösten und ihnen beistehen.
- Beten Sie für die traumatisierten Menschen, damit sie die schrecklichen Ereignisse verarbeiten können. Sie hatten während der Geiselnahme Todesangst.
- Beten Sie für die christlichen Gemeinden in Bagdad. Nach der Bluttat sind viele Christen in Angst vor weiteren Anschlägen.
- Beten Sie für die Regierung des Irak.