Persönliche Berichte

Irak: „Wir werden ihre Städte wieder aufbauen!“

Junge Christen organisieren Ermutigungsevent für mehr als 7.000 Binnenflüchtlinge in Erbil

(Open Doors, Kelkheim) – Die ersten Ortschaften rund um Mossul sind vom IS befreit – und die islamistische Organisation hinterlässt Chaos und Zerstörung. Um die aus der Ninive-Ebene geflohenen Christen zu ermutigen, haben junge Christen in Erbil ein Ermutigungsevent geplant: Das "Return Festival".

Befreiung der Ninive-Ebene

Vor einigen Wochen haben die irakische Armee und kurdische Peschmerga-Kämpfer den Sturm auf Mossul begonnen. Ihr Ziel: Die Millionenstadt vom IS zurückerobern. Bei dem Vormarsch konnte das Bündnis Ortschaften in der Ninive-Ebene befreien, die Mossul umgibt. Hier haben vor dem Angriff des IS zahlreiche Christen gelebt – nun sind sie Binnenflüchtlinge in den kurdischen Regionen des Iraks.

Sie feiern die Befreiung ihrer Heimatorte vom IS – doch zur gleichen Zeit wissen sie, dass ihr Zuhause nicht mehr ist, wie es einmal war: Die IS-Kämpfer haben Häuser und Kirchen bei ihrem Rückzug niedergebrannt, die Kämpfe um das Gebiet haben die Infrastruktur der Dörfer weiter zerstört. Einige Pastoren haben die Orte bereits besucht, um Kreuze auf den Kirchen wieder aufzurichten (Open Doors berichtete), doch ihre Berichte der zerstörten Städte ließen bei Vielen die Hoffnung auf eine baldige Rückkehr sinken.

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Das "Return Festival"

Die freiwilligen Helfer in Erbil, die sich seit mehr als zwei Jahren um die Flüchtlinge kümmern, haben das Leiden ihrer Geschwister gesehen – und gehandelt. Ein Team mit fast 100 einheimischen jungen Christen und über 200 Geflüchteten bereitet mit der Hilfe eines Fernsehsenders ein Ermutigungsevent für über 7.000 Menschen vor: Das "Return Festival". Chöre, Tanzgruppen und Kirchenvertreter werden das Event gestalten. Auch geflüchtete Christen werden in das Programm einbezogen.

Und selbst aus Deutschland kann das Festival unterstützt werden: Die Organisatoren bitten um kurze Gruß-Videos mit ermutigenden Botschaften, die mit dem Hashtag #BackToNiniveh bis Donnerstagabend (17.11.2016) hochgeladen werden können. Dabei kann gerne der Herkunftsort und das Land genannt werden – den Geflüchteten wird damit gezeigt, dass Christen auf der ganzen Welt an sie denken. Open Doors sollte nicht genannt werden.

Aufruf: Videos für das Ermutigungsevent

Sana aus Erbil arbeitet in der Trauma-Bewältigung mit Flüchtlingen. Sie erklärt das Ziel des Festivals: "Wir wollen unseren Brüdern und Schwestern sagen: Wir sind mit euch, wir unterstützen euch! Wir wollen ihnen an diesem Tag Hoffnung geben für die Zeit, die vor ihnen liegt." Ihr Kollege Rabi ergänzt: "Ihre Häuser sind nach der Befreiung zerstört. Wir wollen Organisationen auf der ganzen Welt und unserer Regierung zeigen: Sie können nicht zurückgehen, ohne etwas zu haben! Ihr müsst ihnen helfen! Sie brauchen Häuser, in denen sie leben können und nicht nur Land. Wir werden dort hingehen und ihnen helfen, ihre Städte wieder aufzubauen!"

Bitte beten Sie weiter für die im Irak Vertriebenen – dass sie in ihre Heimat zurückkehren können!

Weitere Informationen und Möglichkeiten zu helfen, finden Sie auf unserer Seite "Perspektiven für den nahen Osten":

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