Persönliche Berichte

Mexiko: „Ich dachte, sie würden meine Mutter umbringen“

Fünffache Mutter wegen ihres christlichen Glaubens inhaftiert

(Open Doors, Kelkheim) – Rosi war mit 12 Jahren zum ersten Mal im Gefängnis. Sie besuchte dort ihre Mutter Rosario, die zusammen mit einigen anderen Christen eingesperrt worden war, weil sie Jesus nachfolgt. Ihre Kinder litten sehr unter diesem Erlebnis. „Ich dachte, diese Menschen würden meine Mutter umbringen“, erzählt der siebenjährige Kevin.
 

Christen in Mexiko
Christen in Mexiko (Symbolbild)

Eine Vorahnung wird Wirklichkeit

„Falls ich nicht zurückkomme, dann geht ihr zu eurer Tante und bleibt dort!“ Mit dieser Anweisung verließ Rosario ihre Kinder, um auf dem Markt Lebensmittel einzukaufen. Offenbar hatte sie eine Vorahnung, die sich bereits wenig später bewahrheitete. Kurz nachdem Rosario ihr Haus verlassen hatte, wurde sie von einer Gruppe Männer angegriffen. „Als ich sah, wie meine Mutter fortgebracht wurde, nahm ich unsere Hausschlüssel und wir alle gingen zum Haus meiner Tante“, erinnert sich Rosi im Gespräch mit Mitarbeitern von Open Doors.

Während sie sich im Haus ihrer Tante versteckten, beteten die Geschwister abwechselnd für die Freilassung ihrer Mutter. Dann kam der Abend, an dem sie sie im Gefängnis besuchten. Rosi erzählt: „Als wir ankamen, sahen wir, dass uns einige Leute aus der Nachbarschaft filmten. Meine Mutter war dort, umringt von diesen bewaffneten Menschen. Sie behaupteten, sie sei eine Hexe, und erhoben noch andere falsche Anklagen. Meine Mutter sagte ihnen immer wieder, dass das nicht stimme und dass sie nur wegen ihres christlichen Glaubens bestraft würde.“

„Ich hatte so große Angst, aber ich musste stark und mutig bleiben“

Ihre Mutter verfolgt und eingesperrt zu sehen, hat in den Kindern tiefe Spuren hinterlassen. „Die Menschen dort sagten, dass sie auch uns Kinder einsperren würden“, berichtet Rosis Bruder Josue, der damals neun Jahre alt war. „Ich hatte so große Angst, aber ich dachte mir, wenn meine Mutter so stark blieb, musste auch ich stark und mutig bleiben.“ Kevin ist der Jüngste der fünf Geschwister. Er verlor wegen der emotionalen Belastung seinen Appetit, wollte nicht mehr spielen und nässte auch noch ein Jahr später nachts ein.

Das Trauma überwinden

Inzwischen ist Rosario wieder frei. Sie und ihre Kinder nahmen an einem Traumaseminar von Open Doors teil. Rosi konnte sogar den Verfolgern ihrer Mutter vergeben. Doch sie hat immer noch Angst davor, in ihr Haus und in ihre alte Nachbarschaft zurückzukehren, wo sich alles zugetragen hat.

Bitte beten Sie für die Christen in Mexiko:

  • Danken Sie Jesus, dass Rosario aus dem Gefängnis freigekommen und wieder mit ihren Kindern vereint ist!
  • Beten Sie, dass Gott die Herzen und das Trauma der Kinder vollständig heilt. Beten Sie außerdem für die Sicherheit der Familie.
  • Beten Sie für alle christlichen Kinder in Mexiko, die miterleben müssen, wie ihre Eltern oder Verwandten verfolgt werden. Bitten Sie Gott, dass diese Kinder ihn als guten Vater erleben, der immer an ihrer Seite ist.

Vielen Dank für Ihr Gebet

Unser Gebet macht einen Unterschied – wie viel es unseren verfolgten Geschwistern bedeutet, lesen Sie hier

Weitere Themen

Länderprofil

Länderprofil Mexiko

Weltverfolgungsindex 2024: Platz 37. Im Länderprofil lesen Sie, warum und auf welche Weise Christen in Mexiko verfolgt werden und wie sich das konkret in ihrem Leben äußert.

Meldungen

Aktuelle Meldungen zu Mexiko

Lesen Sie hier aktuelle Nachrichten und persönliche Berichte verfolgter Christen aus den Ländern des Weltverfolgungsindex, und abonnieren Sie unsere kostenlosen Formate.

Eine Mitarbeiterin von Open Doors betet für eine verfolgte Christin

Gebet ist das Erste, um das verfolgte Christen bitten – besonders wenn wir beten, spüren sie unsere Liebe und Unterstützung. Lassen Sie uns auf diese Bitte antworten!