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(Open Doors) -Im pakistanischen Peshawar wurden am vergangenen Sonntag bei einem Selbstmordanschlag mindestens 89 Christen getötet, darunter auch mehrere Kinder. Etwa 150 weitere wurden teils schwer verletzt, einige von ihnen schweben noch in Lebensgefahr. Zwei Selbstmordattentäter hatten sich am 22. September nach dem Sonntagsgottesdienst vor der anglikanischen Allerheiligenkirche in die Luft gesprengt.
Trauer und Proteste im ganzen Land
Das Oberhaupt der anglikanischen Kirche, Erzbischof Justin Welby, bekundete den betroffenen Familien sein Mitgefühl: "Ich bin erschüttert, dass Menschen, die sich zum gemeinsamen Gebet versammelt hatten, so schrecklich attackiert wurden. In meinem Herzen bin ich bei den Angehörigen und Verletzten." Der katholische Erzbischof von Karachi verurteilte den feigen Anschlag und warnte, dass "die religiöse Intoleranz alarmierende Ausmaße" angenommen habe. Er forderte besseren Schutz der Gottesdienste und Kirchen durch die Polizei. Deutliche Worte in Richtung seiner Regierung äußerte der Bischof der Anglikanischen Diözese von Peshawar, Rt. Rev. Humphrey Peters: "Die Regierung hat bislang völlig darin versagt, den religiösen Minderheiten in Khyber Pakhtunkhwa Sicherheit zu bieten". Muslimische Leiter nannten die Attacke auf die Christen "beschämend". "Wir stehen an der Seite unserer christlichen Brüder und Schwestern in dieser Zeit der Trauer und des Schmerzes", bekundete der Vorsitzende des Rates der Muslime, Allama Hafiz Tahir Mehmood Ashrafi am Sonntag. Auch Regierungsvertreter verurteilten das Selbstmordattentat; gleichzeitig wurden die Sicherheitsvorkehrungen bei den Kirchen verstärkt. Premierminister Nawaz Sharif ließ verlautbaren: "Ich wollte mit Unterstützung aller Parteien dem Dialog mit den Tehrik-e-Taliban Pakistan den Vorzug geben. Doch dieser Vorfall zeigt, dass die TTP keinen Dialog will."
Seit Sonntag finden in vielen Städten immer wieder Demonstrationen aufgebrachter Christen und Sympathisanten wegen des unzureichenden Schutzes der Kirchen durch die Regierung statt. Dabei kam es leider auch zu Zusammenstößen mit Sicherheitskräften, da nicht alle Demonstrationen friedlich verliefen. Die etwa 70.000 Christen in Peshawar sind traumatisiert.