Für den Gemeindebrief
Südostasien

„Sei stark und sei mutig, denn der Herr geht mit dir!“

(Open Doors, Kelkheim) – Auf ihrer Suche nach Frieden mit Gott hatte die heute 29-jährige Lisa* aus Südostasien viele Hindernisse zu überwinden. In ihrer Familie gab es keinen Frieden, sondern viel Streit. Ihre Mutter heiratete nacheinander drei Männer, doch Liebe und Sicherheit fanden Lisa und ihr Bruder weder bei ihrer Mutter noch bei ihnen. So setzte Lisa ihre ganze Hoffnung auf Gott.

Eine Frau verhüllt ihr Gesicht mit einem blauen Schleier
Lisa aus Südostasien muss ihren Glauben an Jesus geheim halten

Die schwierige Suche nach Wahrheit und Frieden

Als Lisa, die in einer muslimischen Familie aufwuchs, 12 Jahre alt war, ließ sich ihre Mutter wegen der Konflikte in der Familie zum ersten Mal scheiden. Der neue Ehemann verging sich an Lisa, doch die Mutter glaubte Lisa und ihrem Bruder nicht, der den Vorfall beobachtet hatte. Vielmehr verließ sie die beiden Kinder, die von da an völlig auf sich allein gestellt waren. Nun musste Lisa sich und ihren Bruder versorgen, geriet dabei aber an Kriminelle und verkaufte illegale DVDs. Erst als sie dabei erwischt und verhaftet wurde, wandte sich ihre Mutter wieder ihren Kindern zu und bezahlte die Kaution für Lisas Freilassung. Die Mutter war inzwischen mit einem Imam verheiratet. Um Anerkennung bei ihm und ihrer Mutter zu finden, versuchte Lisa alle Regeln des Islam zu befolgen. Sie kehrte wieder zurück in die Schule, die sie erfolgreich abschloss, um anschließend zu studieren.

Jesus hatte Lisa längst im Blick und bald lernte sie eine junge Mitstudentin kennen, die Christin war. „Meine Freundin verstand meinen Wunsch, Gott kennenzulernen, und lehrte mich Gottes Wort. Ich wollte die Wahrheit finden.“ Weil ihre Mutter und der Stiefvater sie jedoch nicht länger finanziell unterstützen konnten, musste Lisa erneut einen Rückschlag verkraften und kurz vor dem Ende ihr Studium abbrechen und zu ihnen ziehen. Von Lisas neuem Glauben wussten sie nichts. „Mein Stiefvater ist ein Imam. Würde er von meinem Glauben erfahren, würde er sicher die Behörden alarmieren. Der Islam verbietet den Glaubenswechsel; also werden die Behörden mich holen“, sagte Lisa. Statt Studium musste sie nun arbeiten. Einige Jahre vergingen.

Bereit zu vergeben und zu lieben

Lisa setzte all ihre Hoffnung auf Jesus, sie betete viel und lernte Gottes Zusagen immer besser kennen. Schließlich erfuhr ein lokaler Partner von Open Doors von Lisas Lage und stellte finanzielle Hilfe bereit. Lisa konnte endlich ihr Studium abschließen und arbeitet heute als erfolgreiche Führungskraft in der Rechtsabteilung eines internationalen Unternehmens.

Lisa hatte ihren Eltern längst vergeben und entschied, ihren arbeitslosen und psychisch kranken Vater bei sich in der Wohnung aufzunehmen, obwohl sie deshalb erneut ihren Glauben verbergen muss: Sie kann keine Anbetungsmusik in der Wohnung hören, kein offenes Gebet sprechen und die Bibel nur heimlich lesen. Doch sie ist Teil einer Hauskirche und wächst im Glauben. Auf die Frage, wie sie all diese schweren Jahre durchstehen konnte, antwortet Lisa, dass ein Bibelwort aus 5. Mose 31,6 sie getragen habe: „Sei stark und sei mutig. Fürchte dich nicht und ängstige dich nicht vor ihnen. Denn der Herr, dein Gott, der mit dir geht, wird dich niemals verlassen, noch versäumen.“ Bitte beten sie für Lisa und andere Christinnen sowie suchende Musliminnen in Südostasien, denen es ähnlich ergeht.

*Name geändert

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