Persönliche Berichte
Ost & Südostasien

Südostasien: „Meine Kinder zurückzulassen, war das Schwerste“

Immer wieder werden Familien auseinandergerissen, wenn ein Partner zum Glauben an Jesus findet

(Open Doors, Kelkheim) – Nur* ist eine unserer einheimischen Partnerinnen, die sich stark für Christen in Südostasien engagiert (das Land können wir aus Sicherheitsgründen nicht nennen). Sie leitet eine Untergrundkirche für Menschen mit einem ähnlichen Hintergrund wie sie. Im Folgenden berichtet sie von ihren besonderen Herausforderungen als Mutter – stellvertretend für viele andere Christinnen, die Ähnliches erleben.

Mutter und Tochter am Fenster stehend
Loslassen um Jesu willen – Mütter wie Nur brauchen unser Gebet (Symbolbild)

Flucht vor den Behörden

„Nachdem ich Christus als meinen Erlöser angenommen hatte, veränderte sich mein Leben nachhaltig. Ich spürte seinen Frieden und Trost, wo immer ich hinging. Ich baute eine Beziehung mit dem Allmächtigen auf. Aber das Leben ist seitdem nie einfach gewesen. Da ich in einem Land lebe, in dem die Abkehr vom Islam illegal ist, habe ich Gottes Worte nur sehr vorsichtig weitergegeben. Ich folgte seiner Führung, wenn ich mich an diejenigen wandte, die wie ich waren. Aber schließlich kamen die Behörden mir auf die Spur, und Gott zeigte mir, dass es Zeit war das Land zu verlassen.

Aber da waren ja auch meine beiden Töchter, meine Mädchen. Eine war damals 15 Jahre alt und die andere 25. Bis dahin war ich nie von ihnen getrennt gewesen. Für mich sind sie meine Babys, egal wie alt sie sind. Es zerriss mir das Herz, sie zu verlassen. Auch meine Töchter haben beide Christus angenommen; aber ich habe ihren Glauben immer geheim gehalten. In diesem Land kann die Regierung einem die Kinder wegnehmen, wenn man einen schlechten Einfluss auf sie hat. Und Christ zu sein gilt als schlechter Einfluss. Wenn unser Glaube bekannt wird und man erfährt, dass meine 15-jährige Tochter durch mich zu Christus gefunden hat, könnte mein muslimischer Ex-Mann das volle Sorgerecht für sie bekommen.“

Endlich wieder vereint

„Meine Mädchen zu verlassen, war für mich das Schwerste überhaupt. Ich weinte, als sie mich zum Flughafen verabschiedeten. Ich sah in ihre Gesichter und fragte mich, wann ich sie wiedersehen würde. Aber ich hielt mich an Gottes Versprechen fest, dass er sich um alles kümmern wird, solange ich meine Augen auf ihn richte. Und tatsächlich: Ein paar Jahre später hat Gott es möglich gemacht, dass ich wieder mit meinen Mädchen vereint wurde. Ich konnte sie beide in das Land mitnehmen, in das ich ausgereist war.

Heute bin ich immer noch aktiv in den geistlichen Dienst in meinem Heimatland eingebunden. Ich konnte viele Menschen, die einen ähnlichen Hintergrund haben wie ich, zu unserem Herrn Jesus Christus führen. Mit der Hilfe lokaler Partner von Open Doors konnte ich vorsichtig in das Land hinein und wieder ausreisen. Ich werde noch ein paar Jahre in diesem Land verbringen und es dann verlassen, wenn ich Gottes Ruf höre. Meine Mädchen sind beide auf ihrem eigenen Weg mit Jesus, und ich bete, dass sie ein Licht für unsere Gemeinschaft sein werden.“

Bitte beten Sie für Nur und die Christen in Südostasien!

  • Danken Sie Jesus für Nur und ihren Mut, die gute Nachricht von Jesus weiterzugeben.
  • Beten Sie für die vielen Christen in Südostasien, die in ähnlichen Herausforderungen stecken wie Nur vor ihrer Flucht ins Ausland.
  • Beten Sie für die Kinder, die in diesem Umfeld durch ihre Eltern zum Glauben kommen, dass Jesus sie besonders schützt und sie im Glauben stark werden.
  • Beten Sie um Mut und die klare Leitung des Heiligen Geistes für alle, die wie Nur dabei mithelfen, die Christen zu stärken und Jesus unter den Muslimen bekannt zu machen.

*Name geändert

Vielen Dank für Ihr Gebet

Unser Gebet macht einen Unterschied – wie viel es unseren verfolgten Geschwistern bedeutet, lesen Sie hier

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