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Vater entführter Chibok-Mädchen beim Open Doors Tag
Studie belegt erschreckende Ausmaße von Christenverfolgung in Nigeria
(KELKHEIM, 15. Juni 2016) - Was Yakubu Maina aus Nigeria berichtete, spiegelt einen Teil der tiefen Not und massiven Bedrängnis wider, die Millionen von Christen weltweit in der bislang größten Christenverfolgung erleben müssen. "Wir Eltern dieser Mädchen stehen in einem echten Kampf. Darin brauchen wir eure Unterstützung. Deshalb bin ich nach Deutschland gekommen", sagte der Sprecher der Eltern der entführten Mädchen aus Chibok vor rund 4.700 Besuchern bei den Open Doors Tagen, die am 4. Juni in Bielefeld und am 11. Juni in Mainz stattfanden.
Mädchen gesteinigt, weil sie sich weigerte, zum Islam zu konvertieren
Bereits seit sieben Jahren terrorisieren die Islamisten von Boko Haram die Menschen im nordöstlichen Bundesstaat Borno, wo sich auch ihr Hauptsitz befindet. Mit Mord, Gewalt und Entführungen will Boko Haram ein Kalifat wie zu Mohammeds Zeiten errichten, in dem jeder dem Islam folgt. So wurde am 14. April 2014 Yakubu Mainas Tochter Maimmuna zusammen mit etwa 270 anderen Mädchen aus ihrer Schule in Chibok verschleppt. Die Aktion sei von langer Hand vorbereitet gewesen, sagte Yakubu Maina. Die meisten muslimischen Schülerinnen seien bereits zuvor in Sicherheit gebracht worden. Wer hatte sie informiert? Dem Schock der betroffenen Eltern wurde noch Schmerz hinzugefügt, als Regierung und Behörden nach der Entführung nur auf internationalen Druck hin tätig wurden. "Am Anfang habe ich jeden Tag geweint. Doch dann erkannte ich, dass nur zu weinen uns nicht weiterbringen wird", erzählte Yakubu Maina. Also initiierte er regelmäßige Treffen der Eltern zum Austausch und Gebet und erlebte, wie die Eltern dadurch getröstet wurden. Die Hoffnung auf die Rückkehr ihrer Töchter wurde jüngst bestärkt, als die entführte 19-jährige Amina im Mai freikam. Sie berichtete jedoch, dass die christlichen Mädchen zum Übertritt zum Islam gezwungen worden und einige bereits gestorben seien. "Ein Mädchen weigerte sich, an der islamischen Unterweisung teilzunehmen. Sie wurde von den Boko-Haram-Kämpfern bis zur Hüfte in die Erde eingegraben und dann gesteinigt."
Zerstörung und Vertreibung - Kirche im Norden Nigerias braucht Unterstützung
Yakubu Maina dankte für den Beistand aus Deutschland, den die Eltern durch Open Doors erfahren haben. Das Hilfswerk unterstützt die betroffenen Familien durch Trauma-Seminare sowie mit Nahrungsmitteln und Medikamenten. Nicht nur in Borno, sondern in allen nördlichen Scharia-Staaten Nigerias hat die Gewalt gegen Christen in den vergangenen 15 Jahren erschreckende Ausmaße angenommen: Mehr als 1,3 Millionen Christen wurden in die Flucht getrieben, etwa 13.000 Kirchen zerstört oder geschlossen und über 11.500 Christen wegen ihres Glaubens ermordet. Im Februar 2016 veröffentlichte Open Doors in Zusammenarbeit mit der Christian Association of Nigeria (CAN) eine Studie dazu (www.opendoors.de/nigeria).
Überlebenskampf in Nordkoreas Diktatur
Beim Open Doors Tag berichtete außerdem die Christin Yong Sook aus Nordkorea von der Verbannung ihrer Familie aufgrund ihres christlichen Glaubens und von ihrem persönlichen Überlebenskampf in einem nordkoreanischen Gefängnis: "eingepfercht mit 30 anderen Frauen wie Tiere" in Gefängniszellen von vielleicht 10 m2, kaum zu essen, regungsloses Sitzen für 18 Stunden. Nach sechs Monaten kam sie wider Erwarten frei und floh aus "Kims Paradies". Heute - in Südkorea - freut sie sich auf die gemeinsamen Gottesdienstbesuche mit ihrer Familie. Auf dem Open Doors Weltverfolgungsindex führt Nordkorea seit 14 Jahren die Liste der schlimmsten Christenverfolgerstaaten an.
Übergriffe gegen christliche Flüchtlinge nicht einmal im Ansatz akzeptieren
Am Open Doors Tag startete eine deutschlandweite Karten-Schreibaktion an die Bundeskanzlerin mit der erneuten Bitte um Schutz christlicher Flüchtlinge in deutschen Flüchtlingsunterkünften (nähere Informationen und Bestellung der Postkarten unter: www.opendoors.de/postkarte-bundeskanzlerin). "Wir schätzen den Einsatz der Bundeskanzlerin für Religionsfreiheit im Ausland sehr, doch nun muss sie im eigenen Land handeln", fordert Markus Rode, Leiter von Open Doors Deutschland. Mit der Schreibaktion an die Bundeskanzlerin verbindet Open Doors die Bitte, den Schutz christlicher Flüchtlinge zur Chefsache zu machen. "In Deutschland hat jeder - Christ, Muslim oder Anhänger einer anderen Religion - das Recht, seinen Glauben privat oder öffentlich, allein oder in Gemeinschaft zu leben und auszuüben." Dass christliche Flüchtlinge in Deutschland dieselben traumatischen Erfahrungen religiöser Verfolgung wie in ihren Herkunftsländern machen, darf laut Rode nicht einmal im Ansatz akzeptiert werden.
Das obige Foto von Yakubu Maina in höherer Auflösung finden Sie hier.
Ein Foto vom Open Doors Tag finden Sie hier.
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