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Verfolgtes Ehepaar flieht ins Ausland

 

Einem im Iran verfolgten christlichen Ehepaar gelang die Flucht ins Ausland*. Vor Kurzem besuchten Mitarbeiter des Hilfswerks für verfolgte Christen Open Doors Tina Rad (28) und Makan Arya (31) und ihre 5-jährige Tochter Odzhan in einem Flüchtlingslager. Seit ihrer Verhaftung im vorigen Jahr hat Open Doors zu Gebet für das Ehepaar aufgerufen. "Euer Besuch ist etwas ganz besonders für uns. Bitte sagt allen Menschen, die uns mit Gebet und Hilfe unterstützt haben, wie dankbar wir dafür sind", sagte eine gerührte Tina Rad, "Dein Wort ist ein Licht auf meinem Weg", zitierte sie aus der Bibel. "Ich weiß, Jesus war selbst in der schlimmen Zeit bei mir."

Gedemütigt, misshandelt, bedroht
Makan und sie verließen nicht gern ihre Heimatstadt Teheran. Beide stammen aus streng muslimischen Familien. Kurz nach einander wurden sei Christen. Sie trafen sich in ihrem Haus regelmäßig zu Bibelstudien mit anderen Muslimen und besuchten eine Hausgemeinde. Vor ihren Eltern verheimlichten sie ihren neuen Glauben. Eines Tages fanden Makans Verwandte eine Bibel in seinem Haus und gingen zur Polizei. Drei Monate nach ihrer Konversion wurden sie im Juni vorigen Jahres festgenommen und saßen etwa fünf Tage lang in Haft. Die Beamten setzten beide bei Verhören unter Druck, befragten sie nach Kontakten zu anderen Christen, demütigten und misshandelten sie. Tina wurde so heftig geschlagen, dass sie nicht mehr laufen konnte. Noch heute leidet sie an den Folgen. Ihnen wurden Aktivitäten gegen den Islam bzw. die nationale Sicherheit vorgeworfen. Beamte drohten im Fall einer Fortführung der Gemeindebesuche und der Bibelstudien, ihre Tochter "in eine geschützte religiöse (islamische) Einrichtung" zu geben. Eine Polizeibeamtin drohte Tina Rad mit einer Apostasieanklage, sollte sie nicht "mit ihrem Jesus aufhören". Das Paar musste umgerechnet fast 35.800 Euro für seine Freilassung zahlen und ein Dokument unterzeichnen, mit dem sie erklären, keine Hausgemeinde mehr zu besuchen und jeglichen Kontakt zu Christen abzubrechen.

Hoffnung auf Asyl
Nach seiner Freilassung erhielten sie anonyme Anrufe; Behörden, Nachbarn und Familienangehörige überwachten bzw. beobachteten sie. Nachdem die Polizei in ihrer Ab-wesenheit erneut ihr Haus durchsuchte, tauchte die Familie unter. Fast ein Jahre lang lebten sie im Untergrund. Erneute Verfolgung, Verhöre, Folter schwebten wie ein Da-moklesschwert über ihrem Leben. Sie waren nicht sicher im Iran. Vor wenigen Wochen verließen sie ihre Heimat. Sie leben in einem Flüchtlingslager und warten auf den Aus-gang des Asylverfahrens. Wird ihr Antrag abgelehnt, müssen sie zurück in den Iran. Davor haben sie Angst, denn vielleicht wartet dort der Tod auf sie.

* Ort aus Sicherheitsgründen ungenannt