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Vergebung triumphiert über Tod und Hass
Am Gründonnerstag (2. April) drangen Kämpfer der somalischen Al-Shabaab-Miliz auf den Campus der Moi Universität in Garissa vor und töteten mindestens 147 Studentinnen und Studenten. Dabei trennten sie Christen und Muslime, um gezielt Christen zu ermorden. Die bekannte kenianische Radiomoderatorin Ciku Muriuki hat als Reaktion auf die Bluttat einen Brief an die Täter verfasst.
"An die Anhänger von Al Shabaab!
Ihr habt euch dazu bekannt, dass ihr die Leben von 147 christlichen Studentinnen und Studenten ausgelöscht habt. Ich trauere mit ihren Familien, die nun ohne sie leben müssen. Wenn ich aber an die Studentinnen und Studenten denke, erfüllt nicht Trauer mein Herz, denn für sie hat der Tod seinen Schrecken verloren, sie sind jetzt in einer schöneren Welt. Wahrscheinlich habt ihr euch bewusst Ostern herausgesucht, weil dies die Tage sind, als Christus sein Leben für uns gab - ja, auch für euch. Wolltet ihr ihn mit dieser Tat verspotten?
Nun, dann sollt ihr von Al Shabaab etwas wissen: Ihr seid nicht die Ersten. Vor etwa 2.000 Jahren hat schon einmal eine aufgebrachte Volksmenge Jesus verspottet und verhöhnt und nach seinem Blut gelechzt. Außerdem waren da die römischen Soldaten, die ihn angespuckt, geschlagen und gegeißelt haben. Sie haben seinen Bart herausgerissen, ihm eine Dornenkrone auf den Kopf gesetzt und ihn an ein Kreuz genagelt. Obwohl sie genau wussten wer er war, haben sie ihn als den Messias abgelehnt. Sie hatten die Wunder miterlebt und seine Worte gehört. Warum ist es so, dass Menschen bewusst das Falsche tun, sich bewusst für das Böse entscheiden? Ich weiß es nicht.
Was ich aber weiß ist, dass Jesus am Kreuz die beiden Verbrecher, die Volksmenge, die römischen Soldaten und auch die religiösen Führer anschaute und betete: "Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!" Nicht das Kreuz hat Jesus den Tod gebracht. Auch nicht die Römer. Nicht einmal die Sadduzäer und Pharisäer. Er hat sein Leben freiwillig hingegeben - für alle Menschen. Er ist gestorben, um für unsere Sünden zu bezahlen; für diejenigen, die wir in Unwissenheit begehen und auch für Sünden, die wir bewusst begehen.
Deshalb, ihr Männer von Al Shabaab, die ihr meine Brüder und Schwestern ermordet habt, hört: Ich vergebe euch! Ja, ihr habt richtig gehört: Ich vergebe euch. Während in eurem Herzen der Hass regiert (ganz wie bei der Menschenmenge vor 2.000 Jahren), werde ich mein Herz mit Liebe füllen - so wie Jesus das getan hat; denn ihr wisst wirklich nicht, was ihr tut. Ich bin nicht in Trauer. Heute an diesem Karfreitag habe ich FREUDE in meinem Herzen. Ich sage euch auch warum. Jesus ist am Nachmittag des Karfreitag um 3 Uhr gestorben und dann von den Toten auferstanden. Und so werden auch die Studentinnen und Studenten auferstehen, die ihr abgeschlachtet habt. Ja, sie werden auferstehen. Jesus hat all seinen Nachfolgern ewiges Leben verheißen.
Ihr könnt jeden von uns töten und doch werden wir auferstehen. Ihr wolltet unsere Freude zu Ostern dämpfen. Doch bei mir ihr habt bewirkt, dass ich mich ganz darauf besonnen habe, warum ich Ostern feiere. Es geht um Menschen wie euch. Ihr seid der Grund. Jesus ist am Kreuz gestorben, um euch aus euren Sünden zu erretten, wenn ihr umkehrt. Ich hasse euch nicht. Ich liebe euch. Ich vergebe euch.
Ich wünsche allen ein gesegnetes Osterfest. Gott segne Kenia.
P.S. Wir sind stark in ihm, dem Auferstandenen. Sünde, wo ist dein Stachel? Tod, wo ist dein Sieg?"