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Weltverfolgungsindex 2010 erschienen
In keinem anderen Land der Welt werden Christen so unerbittlich verfolgt wie in Nordkorea. Zum achten Mal in Folge führt das abgeschottete Land den Weltverfolgungsindex 2010 an, den Open Doors jetzt vorstellte.
Platz 2 belegt der Iran. Saudi-Arabien folgt auf Platz 3.
70.000 Christen im Arbeitslager
Das Regime in Nordkorea sieht in Christen Staatsfeinde. Rigoros geht es mit Hausdurchsuchungen, Arbeitslagerstrafen oder Hinrichtungen gegen die mindestens 200.000 Christen vor; 70.000 sind in Arbeitslagern interniert. "Es ist unbeschreiblich, wie wir hier leiden", schreibt ein einheimischer Christ an Open Doors, das seit Jahren die Untergrundgemeinde unterstützt. "Die Menschen hungern und kämpfen um das tägliche Überleben. Doch wir haben keinen Zweifel daran, dass Gott auch dieses Land verändern wird." - Obwohl Christen ihr Leben riskieren, wollen sie sich weiter für die Untergrundgemeinde engagieren, so die Aussagen von nordkoreanischen Hausgemeindeleitern: Heimlich, manchmal nur zu zweit, treffen sie sich zu Gottesdiensten oder unterstützen isoliert lebende Christen, aber auch nicht-christliche Landsleute. In den vergangenen zehn Jahren habe die Zahl der Christen in Nordkorea zugenommen. Hausgemeinden haben sich vernetzt und erstmals eine eigene Gebetskampagne in ihrem Land initiiert. Erstmals haben sie eine Gebetskampagne für ihr Land initiiert. Damit wollen sie für ihr Land vor Gott eintreten und für Veränderungen beten.
Open Doors Deutschland schließt sich der Gebetsinitiative mit der deutschlandweiten Aktion "Bete für Nordkorea" an.
Iran: Regierung geht hart vor
Platz 2 belegt die Islamische Republik Iran. Die Regierung setzte ihr hartes Vorgehen gegen die wachsenden Hausgemeinden aus ehemaligen Muslimen fort. Mindestens 85 Christen wurden im Berichtszeitraum November 2008 bis Oktober 2009 verhaftet.
Platz 3 belegt das streng islamische Königreich Saudi-Arabien. Jeder Bürger muss dem Islam folgen. Muslimen, die Christen wurden, droht für ihren Religionswechsel der Tod.
Jährlicher Weltverfolgungsindex
Rund 100 Millionen Christen werden weltweit aufgrund ihres Glaubens verfolgt, schätzt Open Doors. Jedes Jahr bewertet das Werk die Religionsfreiheit für Christen in 50 Ländern anhand eigener Befragungen vor Ort, von Berichten über Übergriffe und Experteneinschätzungen.
Die zehn schlimmsten Christenverfolgerstaaten
Platz 1 Nordkorea
Platz 2 Iran
Platz 3 Saudi-Arabien
Platz 4 Somalia
Platz 5 Malediven
Platz 6 Afghanistan
Platz 7 Jemen
Platz 8 Mauretanien
Platz 9 Laos
Platz 10 Usbekistan
Mauretanien und Somalia: Dramatische Entwicklung
Deutlich verschlechterte sich die Lage für Christen im nordafrikanischen Mauretanien. Um zehn Positionen rückte das islamische Land auf Platz 8 vor. Im Juni ermordeten Islamisten einen ausländischen Christen. Innerhalb der folgenden zwei Monate verhaftete die Polizei 185 Christen. Massive Verfolgung erlebten im vorigen Jahr auch die Christen in Somalia (Platz 4). Im April führte das Parlament die Scharia, das islamische Recht, ein. Die wenigen einheimischen Christen und ehemaligen Muslime sind im Visier der Regierung und islamistischer Milizen. Mindestens elf Christen wurden ermordet. Verschlechtert hat sich die Lage auch für Christen im Jemen (7), Vietnam (21), Aserbaidschan (24), Tadschikistan (32), der Türkei (35), Tunesien (43) und Kirgisistan (49). Weniger Berichte über Verfolgung von Christen erhielt Open Doors aus Algerien (25), Indien (26), Kuba (38), Jordanien (39), Sri Lanka (40) und Indonesien (48).
"Wir stehen in der Verantwortung"
Der Weltverfolgungsindex ist ein Gradmesser der Christenverfolgung, doch er zeigt auch, wo Christen dringend Ermutigung und Hilfe benötigen, sagt Markus Rode, Leiter von Open Doors Deutschland. Er appelliert an Christen, nicht tatenlos zu bleiben und sich verstärkt für verfolgte Christen einzusetzen: "Wir tragen Verantwortung für unsere bedrängten Glaubensgeschwister. Gerade weil Unrechtsregime ihre Übergriffe geheim halten wollen, dürfen wir es nicht zulassen, dass zur Verfolgung noch das Vergessen kommt. Jeder Christ, der für sein Bekenntnis zu Jesus Christus verhaftet, gefoltert oder gar getötet wird, sollte mindestens einen Christen an seiner Seite wissen, der für ihn betet uSrind ihn unterstützt." So fühlen sich Christen in Nordkorea gestärkt, weil sie wissen, dass andere Christen weltweit für sie beten und ihre Situation bekannt machen.