Für den Gemeindebrief
Zentralasien

Zentralasien: Abgeschnitten von der Gemeinde

(Open Doors, Kelkheim) – Wer sich in einem der zentralasiatischen Länder vom Islam abwendet, um Jesus Christus zu folgen, muss mit Verfolgung rechnen. In vielen Fällen üben Regierung und Behörden massiven Druck auf Christen und verstärkt auf „Abtrünnige vom Islam“ aus. Besonders schwer leiden Mädchen und Frauen, die von Mitgliedern der eigenen Familie und Großfamilie misshandelt und unterdrückt werden, bis hin zur Androhung ihrer Ermordung, wenn sie Jesus nicht absagen. Für betroffene Mädchen und Frauen bleibt oft nur die Möglichkeit, in eines der Zufluchtshäuser zu fliehen, die Open Doors in dieser Region unterhält.

So erging es Hamida*, die 15 Jahre dafür betete und darauf hoffte, dass ihr muslimischer Ehemann bald zum Glauben an Jesus finden würde. Immerhin hatte Amrid* sich ungewöhnlich tolerant gezeigt, nachdem seine Frau sich vom Islam abgewandt hatte. Sie durfte ihren Glauben an ihre drei Kinder weitergeben, eine kleine Kirche besuchen, andere Christinnen treffen und offen beten sowie die Bibel lesen. Doch zu Beginn des Jahres 2017 überredeten Amrids Verwandte ihn zur Teilnahme an einer Pilgerreise nach Mekka (Hadsch).
 

Hamida aus Zentralasien
Hamida aus Zentralasien. Das Foto in höherer Auflösung finden Sie hier

Vor die Wahl gestellt

„Nach dieser Reise war Amrid ein anderer Mensch; er wurde ein strenggläubiger Muslim. Seine Liebe zu mir verwandelte sich in eine negative Haltung und sogar in Hass aus einem einzigen Grund: weil ich mich zu Jesus bekenne“, berichtet Hamida. Amrid begann sie zu schlagen und verlangte, sie solle zum Islam zurückkehren. Als sie sich weigerte, nahm er ihre Ausweispapiere an sich und stellte sie vor die Wahl: entweder ihren christlichen Glauben widerrufen oder alle Ansprüche an ihre drei Kinder und ihren Besitz aufgeben und sich von ihm scheiden lassen. Dann schloss er Hamida ohne Essen in einen Schuppen ein. In der vierten Nacht konnte sie von dort fliehen und wurde in eines der Zufluchtshäuser gebracht. Ihre Gemeinde wollte ihr neue Ausweispapiere besorgen.

Erneut in Gefangenschaft

Kurz darauf wurde Hamida von der Polizei vorgeladen, um Unstimmigkeiten bezüglich ihrer neu ausgestellten Papiere zu klären. Die Vorladung war jedoch eine Falle; ihre Verwandten hatten die Beamten bestochen und sie musste zu Amrid zurückkehren, wo ihr Leid von neuem begann. Mit Hilfe eines Anwalts konnte ihre Gemeinde eine Vereinbarung erwirken, durch die ihr Mann sich verpflichtete, Hamida nicht mehr zu misshandeln und ihr die Ausübung ihres Glaubens zu erlauben. So blieb Hamida um ihrer Kinder willen, auch wenn Amrid ihr keine Möglichkeit lässt, mit ihnen über Jesus zu sprechen. Hamida steht beständig unter Beobachtung und massivem Druck. Wie es ihr zurzeit geht, ist nicht bekannt. Sie ist abgeschnitten von der Gemeinde.

Das jedoch können wir ändern, wenn wir für Hamida und die vielen anderen Christinnen muslimischer Herkunft in ähnlichen Situationen in Kirgisistan, Usbekistan, Kasachstan, Aserbaidschan, Tadschikistan und Turkmenistan beten.

*Name geändert

 

HINWEIS: Weltweiter Gebetstag für verfolgte Christen

Bitte beten Sie mit – besonders für die Christen in Turkmenistan und im Iran – beim Weltweiten Gebetstag für verfolgte Christen im November 2018. Das Material zur Gestaltung eines Gebetsgottesdienstes für verfolgte Christen können Sie auf der Seite Weltweiter Gebetstag für verfolgte Christen bestellen, telefonisch unter 06195 6767-167 oder per E-Mail an info@opendoors.de.

Ursprünglich war neben Turkmenistan als zweites Land Somalia für den Gebetstag eingeplant. Dort hat sich jedoch die Sicherheitslage so verschärft, dass wir die Geschwister dort selbst dann in große Gefahr bringen, wenn wir nur grundlegende Informationen veröffentlichen. Deshalb haben wir uns kurzfristig entschieden, den Iran für den Gebetstag aufzunehmen. Die Entwicklung zeigt aber auch, wie wichtig unser Gebet für die Geschwister in Somalia ist.

Nachricht bereitgestellt von Open Doors Deutschland

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