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Nepal

Nepal: Anti-Bekehrungs-Gesetz tritt in Kraft

Christen fürchten neue Benachteiligungen nach Kommentar des Premierministers

(Open Doors, Kelkheim) – Gut ein Jahr nach dem Beschluss des nepalesischen Parlaments ist am 17. August ein neues Gesetz in Kraft getreten, das den Übertritt zu einer anderen Religion kriminalisiert. Auch die „Verletzung von religiösen Gefühlen“ wird mit dem Gesetz unter Strafe gestellt. Wie Open Doors bereits im vergangenen Jahr berichtet hatte, befürchten die nepalesischen Christen, dass das Gesetz von Gegnern des christlichen Glaubens gegen sie verwendet werden könnte.  
 

Hinduistischer Tempel in Nepa
Bild: Hinduistischer Tempel in Nepal

Premierminister: „Wir haben viele abgeschoben“

Dazu kommen Kommentare von Premierminister Khadga Prasad Oli, die sich offensichtlich gegen Christen richteten. Im März hatte Oli kurz nach seinem zweiten Amtsantritt gesagt, Nepal habe viele Ausländer abgeschoben, „die unter dem Deckmantel der Beobachtung nach Nepal kamen, aber in Wirklichkeit Menschen zu anderen Religionen bekehrten“.

Professor Tanka Subedi vom Forum für Religionsfreiheit in Nepal drückte im Interview mit dem christlichen Nachrichtendienst World Watch Monitor seine Sorge aus: „Diese Aussagen sind nicht das, was wir von einem Beschützer erwarten. Er ist unser Premierminister. Auch Christen haben ihn gewählt. Viele, die seine Partei wählen, sind Teil der Gemeinde.“ Auch der Innenminister Nepals hat sich negativ über Christen geäußert: „Ich werde hart gegen Christen und Glaubenswechsel vorgehen.“

 

Sorge um die Entwicklung der öffentlichen Stimmung

Vorausgegangen war eine Mitteilung der Gruppierung „Mongol National Army“, die sich selbst als christlich bezeichnet – jedoch von den Kirchen Nepals nicht als christlich wahrgenommen wird. Die Gruppe hatte unter anderem angekündigt, Nepal bis 2025 in einen „christlichen Staat“ umwandeln zu wollen und „alle [Hindu-]Tempel und -Gräber zu zerstören und an ihrer Stelle Kirchen zu bauen“. Professor Subedi weist darauf hin, dass es keine Verbindungen zwischen der Gruppierung und den Gemeinden Nepals gibt: „Diese Gruppe stammt nicht aus der christlichen Gemeinschaft. Wir haben keine Verbindungen zu ihnen.“

Die Regierung scheint Christen gegenüber jedoch feindselig eingestellt zu sein. Auch aus der Bevölkerung, die zu über 80 % aus Hindus besteht, befürchten die Gemeinden, Gegenwind zu bekommen. Es habe bereits Drohungen gegen Pastoren gegeben, berichtet Professor Subedi. Im schlimmsten Fall könnte sich die Lage in eine Richtung entwickeln, die das Nachbarland Indien eingeschlagen hat. Dort wird die Verfolgung von Christen durch Extremisten angeheizt und von der hindu-nationalistischen Regierung stillschweigend gebilligt – Open Doors betrachtet diese Entwicklung mit großer Sorge. Auf dem Weltverfolgungsindex 2018 von Open Doors wurde Nepal als neues Land auf dem Index unter den Ländern, in denen Christen wegen ihres Glaubens verfolgt werden, direkt auf Rang 25 eingestuft.

Quellen: Open Doors, World Watch Monitor

Bitte beten Sie für die Christen in Nepal:

  • Beten Sie, dass das neue Gesetz nicht von Gegnern des christlichen Glaubens gegen Christen verwendet wird.
  • Beten Sie dafür, dass die Gemeinden den Behörden klarmachen können, dass sie nicht gegen Hindus sind und niemanden zur Konversion zwingen.
  • Bitten Sie Gott, vielen Nepalesen zu begegnen und sie mit seiner Liebe zu überwältigen.

    Vielen Dank für Ihr Gebet

    Unser Gebet macht einen Unterschied – wie viel es unseren verfolgten Geschwistern bedeutet, lesen Sie hier

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