Sri Lanka: Mönche führen Angriff auf Hauskirche an

(Open Doors, Kelkheim) – Am 10. Februar marschierten vor einem Privathaus in Sri Lanka mehr als 20 junge Menschen auf, während drinnen ein christlicher Gottesdienst stattfand. Angeführt von drei buddhistischen Mönchen, bewarf der Mob das Haus mit Steinen und störte den Gottesdienst nachhaltig. Die Mönche bedrohten den zuständigen Pastor Nalin* und verlangten von ihm, alle christlichen Aktivitäten im Ort einzustellen.
 

Drohungen und Steinwürfe

Im Gespräch mit Open Doors schilderte Pastor Nalin weitere Einzelheiten des Vorfalls. Demnach hätten ihm die Mönche in der aufgeheizten Situation Prügel angedroht, sollte er es wagen zu sprechen. Sie hätten sich über die anwesenden Christen lustig gemacht und Beleidigungen gegen sie ausgesprochen. Ein Mönch habe ihm gesagt, dies sei das letzte Mal, dass er nur zum Reden komme, beim nächsten Mal werde er die jungen Leute nicht mehr davon abhalten zu tun, was sie wollten.

Nalin zufolge dauerte das Steinewerfen bis zum Eintreffen der Polizei. Nur der Anwesenheit der Beamten sei es zu verdanken, dass keiner der Christen verletzt wurde. Er habe die Gelegenheit genutzt, um alle Gläubigen sicher nach Hause zu schicken.

In die Falle gelockt

Die Situation weckt bei Pastor Nalin, selbst ehemaliger Buddhist, unschöne Erinnerungen. Er lebt in einem stark vom Buddhismus geprägten Gebiet, in das er sich von Gott gerufen fühlt. Die nächste Kirche ist 25 km entfernt. Anfeindungen ist er gewohnt, doch ein Ereignis aus dem Jahr 2014 steht ihm noch besonders lebhaft vor Augen. „Eine Mutter mit ihrer 17- bis 18-jährigen Tochter kam an unsere Haustür und fragte mich: ‚Sir, hätten Sie eine Bibel zum Ausleihen für uns?‘ Ich fragte sie, wozu sie die denn bräuchten, und sie antwortete, ihre Tochter wolle darin lesen. Also gab ich ihr die Bibel meines Sohnes.“ Zwei Tage später kam ein Anruf von der Polizei. Ohne weitere Begründung wurde Nalin auf die Wache bestellt. Dort warteten bereits 15 buddhistische Mönche, die erregt auf ihn eindrangen und ihm vorwarfen, Buddhisten zum christlichen Glauben bekehren zu wollen. Als Beweis nannten sie das Weitergeben einer Bibel an Buddhisten, die an seinem Haus vorübergegangen seien. „Als ich ihnen sagte, dass die beiden Frauen nach der Bibel gefragt hätten, antworteten die Mönche: ‚Das spielt keine Rolle. Du hast kein Recht, Bibeln an Buddhisten zu geben. Dafür sind wir hier, wir kümmern uns um unsere Leute.‘“ Wenig später habe einer der Mönche gesagt, die beiden seien von ihnen geschickt worden. „Daraufhin fragte ich, warum sie mich denn dann beschuldigten, Buddhisten zu bekehren. Aber sie bestanden weiterhin darauf, ich hätte nicht das Recht, Bibeln weiterzugeben.“

Kinder am stärksten betroffen

Nalin erklärt, wie er und seine Familie mit den immer wiederkehrenden Anfeindungen umgehen:

„Bei all diesen Prüfungen war ich darauf vorbereitet, sogar verprügelt zu werden, weil ich wusste, dass es kommen würde. Wenn diese Menschen in Rage geraten, können sie sich nicht mehr beruhigen, bevor sie uns zumindest geschlagen haben. Meine Frau und ich konnten damit gut umgehen, aber meine Kinder stehen immer noch unter Schock. Selbst wenn wir irgendwo hingehen und sie einen Mönch oder jemanden sehen, der gedroht hat, uns zu verletzen oder unser Haus niederzubrennen, sagen sie mir: ‚Dieser Mann hat uns angeguckt!‘ Sie erinnern sich an alle ihre Gesichter. Unsere Kinder leiden auf jeden Fall darunter.“

Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors rangiert Sri Lanka aktuell an 46. Stelle unter den Ländern, in denen Christen wegen ihres Glaubens verfolgt werden.

* Name geändert

Quelle: Open Doors

Bitte beten Sie für die Christen in Sri Lanka:

• Beten Sie für Pastor Nalin und seine Familie, dass Gott sie schützt und ihnen Kraft schenkt, den Drohungen und der Angst im Glauben zu widerstehen.
• Beten Sie, dass er besonders den Kindern Trost und seinen Frieden schenkt, so dass alle Furcht verschwindet.
• Beten Sie für die von Pastor Nalin betreuten Gemeinden, dass auch sie sich nicht einschüchtern lassen, sondern an Jesus festhalten und ihren Glauben in aller Freiheit ausleben.
• Beten Sie für die Mönche und die Jugendlichen, dass Jesus sich ihnen offenbart und ihren Hass durch seine Liebe ersetzt.