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Sri Lanka: „Wir trauern, aber wir werden nicht hassen“

Christen nach Anschlägen unter Schock / Parlamentarier fordert Aufklärung der Hintergründe

(Open Doors, Kelkheim) – Nach den Bombenanschlägen auf Kirchen und Hotels in Sri Lanka am zurückliegenden Ostersonntag haben die Behörden die Zahl der Todesopfer auf 253 nach unten korrigiert. Dennoch gehört die Anschlagsserie am zurückliegenden Ostersonntag (Open Doors berichtete) zu den schlimmsten Angriffen, die in den vergangenen Jahren weltweit auf Kirchen verübt wurden.

Anschläge untypisch für das Land

In Sri Lanka hatte es bislang noch nie einen Anschlag gegeben, der mit den Selbstmordattentaten vom Ostersonntag vergleichbar wäre. Übergriffe auf Christen in Sri Lanka waren in der Vergangenheit auf bestimmte Regionen begrenzt und gingen vor allem von buddhistischen Extremisten aus. Die Anschläge vom Ostersonntag, zu denen sich inzwischen der „Islamische Staat“ bekannte, sind für das Land untypisch und kamen für die Christen völlig überraschend. „Die Menschen sind durch diesen Vorfall erschüttert und schockiert“, berichtet Liyoni*, eine Mitarbeiterin von Open Doors in Sri Lanka. Tatsächlich scheinen die Attentate mit der Situation in Sri Lanka kaum etwas zu tun zu haben, wie Thomas Müller, Asienexperte von Open Doors, in einem Radiointerview erklärt. Stattdessen erinnern sie an Anschläge auf christliche Gottesdienste, wie sie in den vergangenen Jahren besonders zu christlichen Feiertagen immer wieder von Islamisten verübt wurden, wie etwa die Selbstmordanschläge in Quetta (Pakistan) kurz vor Weihnachten 2017 oder am Palmsonntag 2017 auf Kirchen in Tanta und Alexandria (Ägypten).

 

Bild: Beerdigung zweier Anschlagsopfer
Bild: Beerdigung zweier Anschlagsopfer

Versäumnisse der Behörden?

Am 24. April forderte der christliche Abgeordnete M. Abraham Sumanthiran in einer Rede vor dem sri-lankischen Parlament, zu klären, inwiefern es vor den Anschlägen Versäumnisse aufseiten der Behörden gegeben habe, etwa indem Informationen über drohende Anschläge nicht genutzt worden seien, um diese zu verhindern. Verantwortliche müssten Konsequenzen tragen. Sumanthiran erklärte: „Ich bin Christ und habe teil an dem Schmerz der christlichen Gemeinde in Sri Lanka in dieser Zeit. Wir glauben an Jesus Christus, der in diese Welt kam und wie wir litt. Er nahm die schlimmsten Sünden auf sich und wurde zu Unrecht gekreuzigt. Aber er besiegte alles Böse durch selbstaufopfernde Liebe. Das ist es, was wir an Ostern feiern – den Tag der Auferstehung. Wir trauern – aber wir werden nicht zulassen, dass Hass und der Wunsch nach Rache uns einnehmen. […] Das bedeutet nicht, dass diejenigen, die für dieses Massaker verantwortlich sind, straffrei ausgehen können. Es bedeutet jedoch, dass wir den Tätern, die aus Hass gehandelt haben, nicht unsererseits mit Hass antworten werden. Das Ziel sollte nicht Rache sein, sondern Wahrheit, Rechenschaft und Gerechtigkeit zu erstreben.«

Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors nimmt Sri Lanka derzeit den 46. Platz ein unter den Ländern, in denen Christen wegen ihres Glaubens verfolgt werden.

*Name geändert

Bitte beten Sie für die Christen in Sri Lanka!

  • Beten Sie für die verletzten und traumatisierten Opfer der Anschläge um Heilung.
  • Bitte beten Sie für alle Angehörigen von Todesopfern um Gottes Trost.
  • Beten Sie für die erschütterten Christen in Sri Lanka, dass Jesus Christus sie mit seinem Frieden erfüllt.
  • Beten Sie um Schutz vor weiteren Anschlägen und um Weisheit und ein energisches Vorgehen aufseiten der Behörden, um weitere Angriffe zu verhindern und etwaige Versäumnisse aufzuklären.

Vielen Dank für Ihr Gebet

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