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Burkina Faso: Weitere Kirchen angegriffen

Mit wachsender Kontrolle islamistischer Gruppen über den Nordosten des Landes nimmt auch die Gewalt gegen Christen zu

(Open Doors, Kelkheim) – Seit dem ersten Angriff auf eine Kirche im April 2019 durch islamische Extremisten (Open Doors berichtete) wurden drei weitere Kirchen im Norden Burkina Fasos angegriffen. 14 Menschen starben, weitere wurden verletzt. Im Osten des Landes kontrollieren verschiedene islamistische Gruppen mittlerweile große Gebiete. Sie gehen verstärkt gewaltsam gegen Christen vor.

Gezielte Angriffe auf Kirchen

Am 12.05.2019 stürmten 20 bis 30 bewaffnete Männer einen katholischen Gottesdienst in Dablo in der Provinz Centre-Nord. Sie töteten neben dem Priester Fr. Siméon Yampa fünf weitere Personen, brannten die Kirche, einige Läden, das Krankenhaus und andere Gebäude nieder. Einen Tag später wurden in derselben Provinz vier an einer katholischen Prozession teilnehmende Gläubige getötet. Der dritte Anschlag erfolgte am 26.05.2019 in Toulfé in der Provinz Nord. Wie die katholische Nachrichtenagentur Fides berichtete, kamen acht schwerbewaffnete Personen gegen neun Uhr morgens auf Motorrädern im Dorf an, betraten die Kirche, in der gerade ein Gottesdienst stattfand, und erschossen drei Personen. Ein viertes Opfer erlag wenig später seinen Verletzungen. Außerdem wurde bei dem Angriff mehrere Personen verletzt. Wie lokale Gemeindeleiter gegenüber Mitarbeitern von Open Doors berichteten, sind weitere Pastoren mit ihren Familien entführt worden und bisher immer noch in Gefangenschaft. Über 200 Kirchen im Norden des Landes wurden bereits aus Angst vor neuen Angriffen geschlossen, nachdem islamistische Gruppen verschiedene Gemeinden bedroht hatten.

Eine Art islamischer Staat

Diese Angriffe lassen sich in die sich zunehmend verschlechternde Sicherheitslage in Burkina Faso einordnen. Seit Mitte 2018 steigt der Einfluss von Islamisten immer mehr. Diese nutzen gezielt politische und wirtschaftliche Konflikte, um ihre Macht auszubauen. Der Osten des Landes wird mittlerweile zu weiten Teilen von verschiedenen islamistischen Gruppen beherrscht, die dort eine Art islamischen Staat aufgebaut haben. Es werden gezielt staatliche Institutionen wie zum Beispiel Schulen angegriffen und durch islamische Strukturen wie arabische Schulen ersetzt. Die Regierung reagiert mit harten Gegenschlägen. Vor allem Zivilisten fallen diesen Auseinandersetzungen zwischen Extremisten und Regierungstruppen zum Opfer: Neben den hunderten Todesopfern gibt es inzwischen laut UN auch mehr als 135.000 Vertriebene, 250.000 Menschen sind ohne Zugang zu medizinischer Versorgung.
 

Vertriebene Christen in Kaya
Vertriebene Christen in Kaya

Reaktion der Kirche

Unter den Geflüchteten sind auch mehr als 5000 Pastoren und Kirchenmitglieder. Die meisten davon sind nach Kaya, das mehr im Inneren des Landes liegt, geflohen. Sie bitten vor allem um das Gebet von Christen weltweit. So sagte Pastor Daniel Theodore Sawadago aus Kaya einem Mitarbeiter von Open Doors: „Betet mit uns, dass die Pastoren, ihre Familien und Kirchenmitglieder in der Verfolgung stark bleiben. Wir brauchen auch Gebet für unsere politischen Autoritäten – dass sie diese Situation mit Weisheit handhaben.“

Bedenkliche Entwicklung

Lange Zeit waren die Beziehungen zwischen Muslimen und Christen in Burkina Faso friedlich. Die Entwicklungen der letzten Jahre gefährden jedoch die Sicherheit und Stabilität der gesamten Sahelzone. Burkina Faso ist bislang nicht auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors geführt.

 

Bitte beten Sie für die Christen in Burkina Faso!

  • Beten Sie um Gottes Trost und Beistand für die Geflüchteten. Beten Sie auch dafür, dass der Glaube der Christen in Burkina Faso gestärkt wird.
  • Bitten Sie Jesus, dass sich die Christen nicht in die Konflikte hineinziehen lassen, sondern für Frieden eintreten.
  • Beten Sie dafür, dass Kirchen einen Weg finden, weiterhin Schulunterricht anzubieten. Viele der kirchlichen Schulen im Norden des Landes mussten geschlossen werden, weshalb viele christliche Kinder momentan nicht zur Schule gehen können.

 

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