Somalia: Angeklagte Christen überraschend frei und in Sicherheit

(Open Doors, Kelkheim) – Die Anklage brachte sie in Lebensgefahr. „Abfall vom islamischen Glauben und Verbreitung des Christentums“, so der Vorwurf. Viele Christen weltweit beteten daraufhin für das betroffene somalische Ehepaar, hinter den Kulissen gab es diplomatische Anstrengungen – jetzt sind die beiden frei. Weltweit sind Christen muslimischer Herkunft wegen ihres Glaubenswechsels extremer Gefahr ausgesetzt; der heutige 18. November wurde als Gebetstag für diese besondere Gruppe ausgerufen.

Ausreise über Somalia in die Freiheit

Am 16. Oktober hatten wir zum Gebet für ein christliches Ehepaar aus der halbautonomen Provinz Somaliland (Somalia) aufgerufen. Die beiden Eltern von drei Kindern waren vom Islam zum christlichen Glauben konvertiert. Kurz nach ihrer Festnahme im September wurde ihnen vorgeworfen, vom Islam abgefallen zu sein und als Evangelisten das Christentum zu verbreiten; der Abfall vom Islam gilt nach islamischem Recht als todeswürdiges Verbrechen. Wie „Middle East Concern“ berichtet, wurde für den 24. Oktober die offizielle Anklageerhebung erwartet. Stattdessen bat der Staatsanwalt in der Verhandlung um zwei Wochen Aufschub, um das weitere Vorgehen planen zu können. Anfang November ordnete der zuständige Richter überraschend die Ausweisung der Angeklagten an. Laut ihrem Anwalt fiel die Entscheidung, nachdem europäische Regierungsvertreter den Fall beim Ministerium für religiöse Angelegenheiten zur Sprache gebracht hatten.

Am 5. November verließ das Ehepaar zusammen mit ihrem jüngsten Kind Somaliland in Richtung Somalia, wo der Druck auf Christen sogar noch höher ist. Von dort aus reisten sie in dieser Woche in ein sicheres Drittland, wo sie als Familie mit ihren beiden ältesten Söhnen wiedervereint wurden.

Weltweiter Gebetstag für Christen muslimischer Herkunft

Das Erlebnis der somalischen Familie unterstreicht die Bedeutung eines neuen Gebetstages, der für den heutigen Mittwoch (18. November) für Christen mit muslimischem Hintergrund ausgerufen wurde. Federführend ist dabei die weltweite Bewegung „Communio Messianica“, die von christlichen Konvertiten aus dem Islam gegründet wurde. Es ist der erste internationale Gebetstag für diese besonders gefährdete Gruppe von Christen. Gebetet wurde unter anderem in zwei Livestreams, die im Internet übertragen wurden.

Christen mit muslimischem Hintergrund sind vor allem in mehrheitlich islamischen Ländern anzutreffen. Durch die Fluchtbewegungen der jüngeren Vergangenheit leben jedoch auch viele von ihnen in Deutschland und Europa, gerade aus Ländern des Nahen und Mittleren Ostens wie Iran. Häufig erfahren sie auch aus ihrem engsten Umfeld und der eigenen Familie großen Druck aufgrund ihres Glaubenswechsels. Ihre Entscheidung wird abgelehnt und man versucht entweder, sie zur Rückkehr zum Islam zu überreden, oder verstößt sie. Dies führt zu Anfeindungen, Diskriminierung und mündet immer wieder auch in physische Gewalt.

Bitte beten Sie für Christen muslimischer Herkunft:

• Danken Sie für die positive Wende im Fall der somalischen Familie.
• Beten Sie, dass alle Familienmitglieder sich in der neuen Situation zurechtfinden und Gottes Leitung und Versorgung in allen Bereichen erleben.
• Beten Sie für die in Somalia lebenden Christen: dass sie neue Kraft bekommen, ihren Glauben weiter mutig ausleben zu können.
• Beten Sie für alle politischen Vertreter, die sich auf diplomatischem Weg für Konvertiten einsetzen, um Weisheit, diplomatisches Geschick und Gunst.
• Beten Sie für alle ehemaligen Muslime, die von ihrer Familie verstoßen wurden oder aufgrund anderer Umstände zur Flucht aus ihrer Heimat gezwungen wurden.
• Beten Sie um Möglichkeiten zur Gemeinschaft mit anderen Christen.
• Beten Sie für gute Lehrmaterialien und Angebote, damit ehemalige Muslime im christlichen Glauben wachsen und zu reifen Nachfolgern Jesu werden.
• Beten Sie, dass unter den traditionellen Glaubensgemeinschaften die Offenheit und das Verständnis für Christen muslimischer Herkunft wachsen, so dass sie ihnen mit Liebe begegnen und im Glauben weiterhelfen können.

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