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Dürfen Christen in Zentralasien ihren Glauben offen leben?
(Open Doors, Kelkheim) – Christliche Gemeinden in den Ländern Zentralasiens – dazu gehören Usbekistan, Turkmenistan, Tadschikistan, Kasachstan und Kirgisistan – werden von ihren Regierungen streng überwacht und unterdrückt. Mitglieder der Russisch-Orthodoxen Kirche können ihren Glauben jedoch relativ frei praktizieren. Verfolgung geschieht vielfach auch durch die eigene Familie und das gesellschaftliche Umfeld. Dennoch sind Gemeinden mit Christen muslimischer Herkunft entstanden.
„330.000 Christen in 30 Jahren!“ – trotz Verfolgung durch Familie
Seit hunderten von Jahren bestimmt der Islam das Leben der Menschen in Zentralasien und ist Teil ihrer Identität. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion kamen jedoch vermehrt Muslime zum Glauben an Jesus, oft durch Begegnungen mit Christen sowie durch Heilungen oder Träume von Jesus. Bis dahin waren die wenigen Christen eher in den dort lebenden deutschen und russischen Volksgruppen zu finden. Familien leben in den Ländern traditionell eng zusammen. Die Zugehörigkeit zur Familie steht an erster Stelle. Wird ein Mitglied Christ, gilt dies als Verrat an Familie und Clan, gewaltbeladene Konflikte sind nicht selten die Folge. Deshalb müssen sich Neubekehrte oft zwischen Jesus und Familie samt Wohnung, Arbeit oder Ausbildung entscheiden. Und dennoch ist die Zahl der Christen innerhalb der letzten gut 30 Jahre „von Null auf über 330.000“ gewachsen, wie der einheimische christliche Leiter Timur* berichtet.
Kontrolle und Unterdrückung durch Regime und Behörden
Dazu kommt, dass autoritäre Regime Christen – und besonders sehr aktive Leiter – mit Razzien, Verhaftungen, Drohungen, Schlägen sowie Geld- und Haftstrafen unter Druck setzen. Leiter und ihre Gemeinden werden überwacht wie zur Zeit der Sowjetunion. Die junge Gemeinde aus Christen der ersten und zweiten Generation ist mit Leid vertraut.
Im Mai 2022 teilte etwa das „Staatliche Komitee für religiöse Angelegenheiten“ in Tadschikistan mit, dass zukünftig keine neuen Gemeinden mehr registriert werden. Kindern und Jugendlichen ist die Teilnahme an christlichen Veranstaltungen verboten. In Ländern wie etwa Kasachstan sind für die Registrierung einer Gemeinde mindestens 300 Mitglieder nötig. Die Gemeinden sind aber meist klein. Viele Christen treffen sich heimlich und damit illegal, weil ihnen die Registrierung verweigert wird. Partner von Open Doors unterstützen sie mit Schulungen sowie christlichen Materialien, damit sie dem Druck der Verfolgung standhalten. Außerdem erhalten sie bei Bedarf materielle Hilfe.
SHOCKWAVE
Am ersten Märzwochenende kamen wie jedes Jahr Jugendliche in ganz Deutschland zusammen, um – in diesem Jahr – für die noch junge Christengemeinde in Zentralasien zu beten. Anhand des Materialpakets von Open Doors mit Leiterheft, Zeugnissen, Filmclips und Gebetskarten haben sich die SHOCKWAVE-Teilnehmer zuerst über die Situation in den Ländern informiert und dann gebetet. Rund 4.800 Materialpakete waren angefordert worden.
SHOCKWAVE, die Jugend-Gebetsbewegung von Open Doors, stärkt die Einheit der Christen weltweit und zeigt verfolgten Christen, dass sie nicht vergessen sind, weil Beter an ihrer Seite stehen.
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