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Wie geht es Nadereh?

Im April berichteten wir von Nadereh* aus dem Iran. Die ehemalige Muslima wurde von ihren Eltern und Brüdern misshandelt, weil sie Christin wurde.**

Früher war die heute 35-Jährige eine begeisterte, strenggläubige Muslima. Als ihre Eltern entdeckten, dass sie den Islam verlassen hatte, folterten sie und ihre Brüder Nadereh mehrere Male. Sie hatte die Familienehre beschmutzt. Die junge Frau verließ ihr Zuhause und zog weg: "Ich rufe jede Woche meine Eltern an. Sie sind immer noch nicht damit einverstanden, dass ich den Islam verlassen habe. Doch ich sei ein besserer Mensch geworden, sagten sie einmal. Ich spürte, dass es ihnen schwer fiel, mir dass zu sagen. Mein Bruder ist jetzt ebenfalls Christ - ein riesiges Wunder! Um seinen Job nicht zu verlieren, lebt er seinen Glauben nur heimlich."

Nadereh lebt allein, was unüblich ist im Iran. Alleinlebende Frauen gelten leicht als Prostituierte. Ihren gut bezahlten Job als Managerin hat sie wegen ihrer Konversion verloren. Jetzt arbeitet sie an einer niedrigeren Position: "Auf der Arbeit ist alles viel schlimmer geworden; der Druck ist groß. Die Polizei verhaftete mich auch schon während der Arbeit. Es war schrecklich. Ich wurde vor Gericht gebracht und sollte mit dem Tod bestraft werden." Die Sicherheitspolizei überwacht Nadereh weiter.

Stiller Lobpreis

"Bis letztes Jahr leitet ich den Lobpreis in unserer Hausgemeinde. Wir singen nur sehr leise, um keine Aufmerksamkeit auf uns zu lenken. In den vergangenen Jahren haben die Mitglieder meiner Gruppe nicht miteinander telefoniert oder sich E-Mails geschrieben. Es ist zu gefährlich."

"Ich kümmere mich nun um einige sehr junge Frauen, die seelisch und körperlich am Ende sind. Sie waren Prostituierte. Ich habe wirklich Mitleid mit ihnen. Manchmal bringe ich ihnen Essen und Kleidung. Ich möchte ihnen gern Jesu Liebe nahebringen."

* Name geändert
** siehe Gebetsanliegen vom 30.04.2009 "Verprügelt, verlassen, verhört" www.opendoors-de.org