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Heimtückisch griffen Hindu-Extremisten am 29. August im Unruhebezirk Kandhamal im ostindischen Bundesstaat Orissa Christen an. Die 13 Familien aus der Ortschaft Bodimunda hatten vor Kurzem ein Flüchtlingslager verlassen, in dem sie seit den pogromartigen Ausschreitungen vor genau einem Jahr lebten. Wie Mitarbeiter des Hilfswerks für verfolgte Christen Open Doors erfuhren, kehrten Ende Juli insgesamt 35 Familien direkt zurück nach Bodimunda. Die 13 weiteren Familien siedelten in Tidinaju – einer Straße der Ortschaft – an. Sie haben alles verloren und leben dort in selbstgebauten Zelten oder Unterkünften. In der Nacht wurden die Christen von gewalttätigen Hindus aus Bodimunda und Penagaburi überfallen. Sie rissen die Zelte nieder und versuchten, einen Mann zu entführen, um ihn zu töten. Es kam zum Kampf zwischen den Angreifern und den Bewohnern von Tidinaju. Die Bewohner von Bodimunda bemerkten die Unruhe, rannten auf die Straße und informierten den Polizeichef des Gebietes. Unverzüglich wurden Polizeikräfte entsandt und die Angreifer flüchteten. Sieben von ihnen konnten gefasst werden. Das Gebiet um Bodimunda gilt als sensibel und unsicher. Die Christen haben Angst vor neuer Gewalt. Die meisten Angreifer aus den Unruhen vor einem Jahr laufen noch frei herum.
Hintergrund:
Den Mord an einem Hindu-Führer am 23. August 2008 in der Provinz Kandhamal schoben dessen Anhänger der christlichen Minderheit zu. Maoisten bekannten sich zu der Tat. Doch unbeirrt zogen aufgehetzte Hindus über mehrere Wochen zu pogromartigen Vergeltungsschlägen gegen Christen aus. Sie waren bewaffnet mit Äxten, Macheten, Schusswaffen oder Kerosinkanistern. In 14 der 30 Distrikte in Orissa kam es zu Unruhen. Die blutige Bilanz: 120 Tote, hunderte Verletzte und 315 völlig zerstörte Dörfer. Nach amtlichen Schätzungen wurden 252 Kirchen, 4.640 Häuser und 13 Schulen zerstört. 54.000 Menschen flohen in umliegende Wälder oder in ein Flüchtlingslager. Es sollen die schlimmsten Ausschreitungen gegen Christen seit der Unabhängigkeit Indiens (1947) gewesen sein.