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Kein Monat ohne Christenverfolgung

Es vergeht kein Monat, in dem Christen in Indien nicht angegriffen werden. Besonders auf dem Land sind sie im Visier extremistischer Hindus, denen die vielen Bekehrungen von Hindus zum Christentum ein Dorn im Auge sind. Denn Nationalisten wollen Indien zu einem reinen Hindu-Staat machen. Deshalb werfen sie Pastoren, Gemeindeleitern und engagierten Christen häufig Zwangsbekehrungen von Hindus vor. Auch im September kam es wieder zu Übergriffen in mehreren Bundesstaaten.

Im Bundesstaat Jammu und Kaschmir wurde Mitte September Pastor Salamat Masih von Extremisten in Hira Nagar verprügelt. Er soll drei Hindus, die Christen wurden, umgerechnet 140 Euro für ihren Religionswechsel angeboten haben. Die Polizei inhaftierte den Pastor und die drei Christen für zwei Tage – zu deren eigenem Schutz. Denn ihre Verfolger wiegelten die Dorfbewohner gegen sie auf. Nachdem christliche Leiter intervenierten, erstatteten die Angreifer keine Anzeige gegen den Pastor.

Im Bundesstaat Andhra Pradesh stürmten am 13. September zehn radikale Hindus einen Lobpreisgottesdienst und verprügelten Pastor Pilly Kumar. Der Pastor ging zur Polizei. Doch die Beamten lehnten eine Anzeige ab. Im Mai wurde Kumar bereits von Extremisten vor der Durchführung von Gottesdiensten in seiner Gegend gewarnt.

Die Polizei verhaftet am 8. September im Bezirk Barwani im Bundesstaat Madhya Pradesh einen Evangelisten, nachdem sich Anhänger einer hindu-nationalistischen Gruppe über ihn beschwert hatten. Der Vorwurf: Gopi Krishnan würde "predigen, um Menschen zum Christentum zwangszubekehren". Krishnan kam auf Kaution frei.

Etwa 30 Hindu-Extremisten lauerten im Bundesstaat Rajasthan in einer Ortschaft nahe Banswada am 4. September zwei Evangelisten auf. Brutal wurden die beiden zusammengeschlagen. Sie konnten in den Dschungel flüchten und sich verstecken.

In der Provinz Kandhamal im Bundesstaat Orissa fielen extremistische Hindus in das Haus eines Pastors ein, in dem Christen gerade einen Gottesdienst feierten. Pastor Isaac Digal, seine Frau und seine Tochter wurden verprügelt; ihr Haus geplündert. Die Angreifer sollen ihn zuvor mehrere Male bedroht und einmal versucht haben, sein Haus zu zerstören. Die Polizei erschien am Tatort und der Pastor erstattete Anzeige. Festgenommen wurde bislang noch niemand.

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