Persönliche Berichte

Indien: Gebetstreffen gestürmt

Übergriffe in mehreren Bundesstaaten – Christen reagierten friedlich

 

(Open Doors) - Nahezu jeden Monat erreichen uns Berichte aus Indien über Übergriffe gegen Christen. Obwohl die Mehrheit der Christen in dem hinduistisch geprägten Land relativ frei ihren Glauben leben kann, gehen in vielen Landesteilen nationalistische Extremisten gegen Gläubige vor. Sie wollen mit Einschüchterungen, Morddrohungen und Angriffen u.a. verhindern, dass sich Inder zum christlichen Glauben bekehren. Besonders auf dem Land werden immer wieder Versammlungen in Privathäusern oder Gottesdienste gestürmt. Meist geht ein Angriff einher mit dem Vorwurf der Zwangsbekehrung. Aus den vergangenen Wochen wurden folgende Vorfälle berichtet:

Bundesstaat Karnataka: Etwa zehn Männer stürmten Ende April in die Abendgebetsstunde in der "Living Hope Church" in Yekahanka New Town/Bangalore. Sie schlugen auf den Pastor ein, zerrissen seine Kleidung und beschimpften ihn. Er würde Hindus zum Übertritt zum Christentum verlocken, so ihre Behauptung. Pastor Prakash wurde zur Polizei gebracht, die gegen ihn ermittelt.

Bundesstaat Andra Pradesh: Hindu-Extremisten von der Organisation Rashtriya Swayamsevak Sangh (RSS) stoppten in Saroornagar einen Sonntagsgottesdienst. Die Männer behaupteten, die Kirche sei illegal erbaut worden und der Pastor betreibe Zwangsbekehrungen. Pastor Sreekannt hatte zwar die Dokumente über die Registrierung des Kirchengrundstücks vorgelegt, doch die Extremisten hörten nicht auf, ihn zu terrorisieren. Auch örtliche Medien hatten falsche Informationen über den Pastor verbreitet. Der Vorfall ereignete sich bereits am 22. April.

Bundesstaat Tamil Nadu: Die Landespolizei löste Ende April ein mehrtägiges Bibelstudium mehrerer Christen auf. Zuvor hatte Mitglieder der hindu-extremistischen Partei "Bharatiya Janata Party" (BJP) das Treffen gestört und die Anwesenden verprügelt. Sie unterstellten den Teilnehmern Zwangsbekehrungen und schwenkten ihre Parteifahne. Sie schrien dabei: "Bekehrt keine Hindus zum Christentum". Die Männer drohten mit weiteren Angriffen, sollte das für drei Tage angelegte Bibelstudium weitergeführt werden. Pastor V. Neethirajan, Leiter des Treffens, und weitere Teilnehmer gingen zur nahegelegenen Polizeiwache und erstatteten Anzeige. Die Polizei verwarnte die Hindus, wies jedoch die Christen auch an, den Rest ihrer Tagung abzusagen.

Bitte stehen Sie den Christen im Gebet bei. Danke für Ihre Hilfe!

  • Danken Sie für die erstaunlich friedliche Haltung der Christen gegenüber ihren Angreifern. Beten Sie für die betroffenen Christen, denn sie stehen weiter im Visier der Extremisten.
  • Beten Sie für die indische Regierung und die Behörden. Mögen sie mutig für Recht und Gerechtigkeit einstehen, auch gegenüber radikalen Stimmen.
  • Beten Sie für alle Angreifer, insbesondere die radikalen Hindus. Möge Gottes Geist unter ihnen wirken, sie vom Hass befreien und ihnen Jesus zeigen.

Open Doors unterstützt verfolgte und benachteiligte Christen in Indien u.a. mit biblischen Schulungen und Verfolgungsseminaren, Bibeln für Erwachsene und Kinder, Projekten zur Existenzsicherung (Hilfe zur Selbsthilfe), Berufsausbildungs- und Alphabetisierungsprogrammen und Initiativen zur Vernetzung christlicher Gemeinden.

 

QuelleCompass Direct