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Wieder in Freiheit: Youcef Nadarkhani und Rimsha Masih
(Open Doors) - Der seit Oktober 2009 im Iran inhaftierte Pastor Youcef Nadarkhani ist wieder auf freiem Fuß. Nach fast drei Jahren Gefängnis schloss er am 8. September seine Frau Fatemeh und die beiden Söhne in seine Arme (Foto). Die Anklage wegen Abfall vom Islam – woraufhin er im September 2010 zum Tode verurteilt worden war – wurde fallen gelassen. Zahlreiche Organisationen, Politiker und Kirchenführer hatten seine Freilassung gefordert. Hunderttausende Christen hatten für ihn gebetet. Und auch das christliche Mädchen Rimsha Masih aus Pakistan wurde ebenfalls am 8. September entlassen. Doch wurde sie sofort an einen geheimen Ort gebracht. Nach Hause wird sie mit ihrer Familie voraussichtlich nicht mehr zurückkehren können.
Open Doors dankt allen Betern, die sich für die beiden Christen eingesetzt haben.
Gedenkt der Gefangenen
Noch vor 40 Jahren gab es etwa 200 Christen muslimischer Herkunft im Iran. Heute bilden sie mit schätzungsweise 370.000 Christen drei Viertel der insgesamt 460.000 Christen im Land. Sie können sich nur in Hausgemeinden im Verborgenen treffen, denn der Abfall vom Islam kann mit dem Tod bestraft werden. Verhaftungswellen wie zu Beginn des Jahres zeigen, wie gefährlich das Leben der Christen im Iran weiterhin ist. Wenigstens 16 Christen befinden sich noch in Haft. Seit Dezember 2010 sitzt Farshid Fathi wegen seines Glaubens an Jesus im Teheraner Evin Gefängnis. Wegen "Aktionen gegen die Staatssicherheit durch Kontakt zu ausländischen Organisationen und religiöser Propaganda" hat ihn das Iranische Revolutionsgericht zu sechs Jahren Haft verurteilt. Vor Gericht finden Christen nur selten anwaltlichen Beistand, denn solche Anwälte leben gefährlich. Der Hauptverteidiger von Pastor Youcef Nadarkhani, der Aktivist für Menschenrechte Mohammad Ali Dadkhah, wurde im Juli wegen "Mitgliedschaft in einer Vereinigung mit staatsumstürzlerischen Absichten" zu neun Jahren Haft und zehn Jahren Berufsverbot verurteilt.
Unschuldiges Mädchen in Pakistan wieder frei
Mitte August wurde die 14-jährige und geistig behinderte Rimsha Masih aus Islamabad verhaftet. Das Mädchen soll Seiten aus einem Koran verbrannt haben. Internationale Medien griffen - ähnlich wie bei Pastor Nadarkhani - den Fall schnell auf. Viele Christen aus Rimshas Wohnviertel flohen aus der Gegend , denn sie fürchteten Racheakte aufgebrachter Muslime und hatten Drohungen erhalten. Doch alles kam ganz anders: Nachdem ein Nachbar Rimsha zum örtlichen Imam gezerrt und dort die ungeheuerliche Anschuldigung vorgebracht hatte, untersuchte dieser eine Tüte des Mädchens, in der sich teils verbrannte Papierfetzen befanden. Mehreren Zeugenaussagen zufolge steckte der Imam selbst mehrere Koranseiten in die Tüte. Dass Muslime als Zeugen gegen einen Imam auftreten, ist höchst ungewöhnlich. Dem Imam droht nun eine hohe Haftstrafe wegen Koranschändung. Seit dem 8. September ist Rimsha wieder in Freiheit. Die aus Islamabad geflohenen Familien wagen sich wieder in ihre Häuser. Rimsha und ihre Eltern leben aus Sicherheitsgründen in einem Versteck. Der Vorfall hat in ganz Pakistan zu heftigen Diskussionen über den Missbrauch der Blasphemiegesetze geführt.
Mutter von fünf Kindern zum Tode verurteilt
Die Blasphemiegesetze in Pakistan sind seit dem Todesurteil gegen die Christin Asia Bibi wegen angeblicher Gotteslästerung verstärkt ins Visier der Öffentlichkeit geraten. Sie leidet seit fast vier Jahren im Gefängnis.
Beten Sie bitte für Farshid Fathi und die Christen im Iran und für Asia Bibi und die Christen in Pakistan. Hier finden Sie weitere Gebetsanliegen:
- Danken Sie Gott für die Freilassung von Rimsha Masih. Beten Sie für ihre Sicherheit und für eine Änderung der Gesetze in Pakistan.
- Danken Sie Gott für die Entlassung von Pastor Nadarkhani. Beten Sie bitte weiter um Schutz für ihn und seine Familie.
- Beten Sie für die vielen Männer, Frauen und Kinder, die wegen ihres Glaubens an Jesus Christus im Gefängnis sitzen – in Nordkorea, Eritrea, Usbekistan, Nigeria und vielen weiteren Ländern.