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(Open Doors) – Der Norden des Iraks galt bisher für Christen als weitgehend sicheres Terrain. Doch nach mehreren gezielten Angriffen auf Christen in den letzten Monaten, fühlen sie sich nun auch hier zunehmend bedroht. Bisher suchten viele von ihnen, die aus der Mitte und dem Süden des Landes vertrieben wurden, im Norden Schutz vor Diskriminierung und Verfolgung. Nun bleibt den Nachfolgern Jesu anscheinend nur noch die vorerst endgültige Flucht ins Ausland.
Vergeblicher Umzug in den Norden
"Was wird die Zukunft für uns bringen?", fragt sich Samar, eine junge Christin, die erst vor kurzem mit Mann, Baby und Schwiegereltern von Bagdad in das kurdische Erbil gezogen ist. Ihre Familie ist hergekommen, um endlich sicher zu sein. Umso schockierter sind die Christen nach den jüngsten Angriffen. Gezielte Anschläge auf ihresgleichen waren im Norden bisher die Ausnahme. Doch inzwischen häufen sie sich. Ein Beispiel: Vor kurzem wurde ein Selbstmordattentat auf den christlichen Politiker Emad Youhanna in Rafidayn verübt. Ein Auto wurde in der Nähe seines Hauses gesprengt, 19 Menschen wurden verletzt. Unter ihnen waren vier Schwerverletzte und drei Kinder des Politikers. Sein Haus und einige andere in der Nachbarschaft, sowie etliche Autos wurden schwer beschädigt.
Behörden belästigen Christen
Auch die örtlichen Behörden wenden sich manchmal gezielt gegen Christen. So etwa in dem Dorf Deshtakh. Die Auseinandersetzungen begannen als Polizisten eine Gruppe christlicher Jugendlicher aufforderten, einen öffentlichen Platz zu räumen. Etwa 30 Polizisten bedrohten die Jugendlichen. Ein Augenzeuge berichtet: "Sie drohten, auf uns zu schießen und sagten, dass wir Christen nicht in den Irak gehören. Der Irak sei schließlich ein muslimisches Land."
Diese und ähnliche Ereignisse führen bei vielen Christen aus dem Norden zum Wunsch, den Irak zu verlassen. Oft ist das große Ziel die schnellstmögliche Flucht in den Westen. Auch im Süden und in der Mitte des Landes hält die Gewalt gegen Christen weiter an. Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors, einer Rangliste von Ländern in denen Christen weltweit am stärksten bedrängt und verfolgt werden, belegt der Irak aktuell Platz vier. Deshalb widmet Open Doors sein jährliches Jugendgebetsevent "Shockwave" im Jahr 2014 der Situation der Christen im Irak. Zwischen dem 28. Februar und dem 2. März werden viele Jugendgruppen und Gemeinden sich für ihre Glaubensgeschwister einsetzen.
Open-Doors-Mitarbeiter William sagt: "Auf der einen Seite freuen wir uns darüber, dass wir vielen Christen mit Mikrokrediten helfen können, eine gesicherte Existenz aufzubauen. Das zeigt, dass immer noch Christen in ihrer Heimat im Irak bleiben wollen. Aber letztlich sind es nur wenige von vielen. Hält der gegenwärtige Trend an, könnte es sein, dass bis zum Jahr 2020 alle Christen aus dem Irak verschwunden sind." Auf dem Spiel steht also nichts weniger als die Zukunft der christlichen Gemeinde in dem historisch bedeutenden Zweistromland.
Bitte beten Sie für die Christen im Irak
- Beten Sie für die Christen im Irak, dass Gott sie vor Angriffen schützt
- Beten Sie für die Zukunft der christlichen Gemeinschaft im Irak
- Beten Sie für die Arbeit der Kontaktleute von Open Doors, damit wir die Christen weiterhin effektiv unterstützen können