Persönliche Berichte

Iran: Erneut 18 Christen inhaftiert

Noushin* berichtet von Gottes Hilfe im Gefängnis

(Open Doors) - Ich bin Leiterin einer Hauskirche. Als wieder einmal jemand aus meinem Netzwerk verhaftet wurde, war meine Angst: ‚Ich bin die Nächste! Im Gefängnis werden sie mich foltern und in Einzelhaft stecken!' Würde ich die Namen meiner Hauskirchenmitglieder preisgeben, gar meinen Glauben verleugnen? Ich kam mir so schwach und feige vor, dass ich zu Gott schrie, er möge mich doch bitte vor Haft bewahren.

Nächte voller Furcht - Gottes spürbarer Beistand

Einige Tage nach meinem Gebet holte mich tatsächlich der Geheimdienst ab. Ich war wütend: Hatte ich Gott nicht angefleht, mich zu verschonen? Sie verbanden mir die Augen, fuhren mich zum Gefängnis - und steckten mich in Einzelhaft. Der Gestank war unerträglich. Ich fürchtete mich zu Tode. Werden sie mich foltern? Werde ich den Mut haben, von Jesus zu sprechen?


Der Mann, der mich verhörte, saß mir direkt gegenüber: "Warum bist du Christ geworden und warum verführst du andere Muslime zum Christentum?" Ich fühlte mich kraftlos, wusste nicht, was ich sagen sollte. Doch dann erinnerte ich mich an die Worte Jesu: "Wenn sie euch verhaften, sorgt euch nicht was ihr reden sollt. Der Heilige Geist wird euch die Worte geben." Tiefer Frieden überkam mich. Die Furcht war verschwunden. "Es ist mir eine Ehre, von Jesus zu sprechen", antwortete ich. "Auch Sie brauchen Jesus. Ich kann Ihnen gegenüber nicht gleichgültig sein und verschweigen, wie viel Freude und Segen auf Sie warten." Der Mann wurde sehr wütend und drohte mir, dass ich dafür bezahlen würde. In meiner Zelle überfiel mich große Angst, so dass ich nicht schlafen konnte. Tags darauf folgte das nächste Verhör, und wieder erlebte ich Gottes Hilfe.


In der dritten Nacht wurde ich durch Geräusche an der Tür geweckt. Ich ahnte Schlimmes. Es war der Mann, der das Verhör geleitet hatte. "Haben Sie keine Furcht", hörte ich ihn zu meinem Erstaunen sagen. "Ich brauche Ihr Gebet." Wir sprachen lange über Jesus, und nach einigen Stunden öffnete der Mann sein Herz. Ich konnte sofort sehen, wie sich sein Gesicht aufhellte. "Zum ersten Mal in meinem Leben spüre ich Frieden und weiß, dass Gott mich liebt", ließ er mich wissen.


Natürlich konnte er mir nicht öffentlich helfen, aber kurze Zeit später wurde ich freigelassen. Noch heute bin ich mit ihm und seiner Frau, die nun ebenfalls Jesus nachfolgt, in Verbindung. Er will Evangelist werden, sagte er mir. Ich habe erlebt, wie Gott sich in meiner Schwachheit als meine Stärke erwiesen hatte und bin ihm dafür unendlich dankbar!

18 Christen muslimischer Herkunft verhaftet

Der Nachrichtendienst Mohabat News meldete am 22. Mai, dass innerhalb der vergangenen zwei Monate 18 zum Christentum konvertierte Iraner wegen ‚Evangelisation und Gründung von Hauskirchen' verhaftet und zu insgesamt 23 Jahren und 9 Monaten Haft verurteilt worden sind. Mansour Borji, der Sprecher der Menschenrechtsorganisation ‚Artikel 18', teilte Mohabat News mit, dass die Verhafteten in Berufung gehen werden, obwohl die Urteile endgültig sind. "Das Iranische Regime geht hart gegen Christen vor, während Irans Außenminister gleichzeitig behauptet, dass im Iran niemand wegen seines Glaubens in Haft ist", erläutert Borji. "Entgegen Präsident Rouhanis Zusage, die Unterdrückung von Christen zu beenden, beobachten wir mehr Verhaftungen und unverhältnismäßig hohe Strafen. Das Regime erhöht weiter den Druck auf die Christen." Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors belegt der Iran Rang sieben.

*Name aus Sicherheitsgründen geändert.

DANKE, dass Sie sich an die Seite der Christen im Iran stellen

  • Danken Sie für Gottes Bewahrung und Führung im Leben von Noushin.
  • Beten Sie bitte für all jene Christen, die derzeit wegen ihres Glaubens im Gefängnis sitzen. Viele erleiden Folter und harte Bedrängnis.
  • Beten Sie dafür, dass Gott sein Wort durch die Christen im Land weit ausstreut und viele Menschen den Weg zu Jesus finden.