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Kongo: Mindestens 9 Christen bei Angriff getötet
(KELKHEIM, 15. Juli 2016) – Am frühen Morgen des 5. Juli stürmten bewaffnete Männer die Ortschaften Tenambo, Nzanza und Mamiki in der Nähe eines Militärstützpunktes außerhalb der Stadt Oicha im östlichen Landesteil. Die Gebiete dort werden immer wieder von gewaltsamen Übergriffen heimgesucht. Mehr als 95 Prozent der dort lebenden Bevölkerung sind Christen.
Keine Unterstützung vonseiten der Sicherheitskräfte
Die Angreifer kamen mit Gewehren und Macheten, plünderten Häuser und raubten Nahrungsmittel und Vieh. Dabei töteten sie mindestens neun Menschen. Wie ein persönlich betroffener Pastor gegenüber World Watch Monitor angab, waren alle Opfer Christen. Der Vorfall wurde von Sicherheitskräften und dem Verwaltungsleiter des Bezirks Beni, Bernard Amisi Kalonda, bestätigt.
Infolge des Überfalls flohen viele Bewohner aus der Gegend. Teddy Kataliko, ein lokaler Aktivist, beklagt, die Regierung hätte die Warnsignale eines bevorstehenden Angriffs nicht ernst genommen und keine konkreten Schritte dagegen eingeleitet. Es sei an der Zeit, endlich etwas zu unternehmen, um Schlimmeres zu verhindern, forderte er gegenüber lokalen Medien. Augenzeugen berichteten, dass trotz der anhaltenden Gewehrschüsse und Hilferufe weder die Soldaten des 200 Meter entfernten Militärstützpunktes noch die drei Kilometer weiter stationierten UN-Truppen eingegriffen hätten.
Zweifel an alleiniger Verantwortung islamistischer Rebellengruppe
Nach Angaben lokaler Nichtregierungsorganisationen wurden im Osten Kongos zwischen Oktober 2014 und Mai 2016 mehr als 34.000 Familien gewaltsam vertrieben, 1.116 Menschen getötet und weitere 1.470 entführt. Hinzu kommen zahlreiche Fälle von sexueller Gewalt gegen Frauen und Kinder.
Bisher hatte die kongolesische Regierung die Verantwortung für die Anschläge immer der aus Uganda stammenden Guerillaorganisation ADF ("Allied Democratic Forces") zugeschrieben. Doch ein im März veröffentlichter Bericht einer unabhängigen Forschungsgruppe, die mit der New York University in Verbindung steht, weckt Zweifel an dieser pauschalen Schuldzuweisung. Vielmehr handle es sich um mehrere Akteure und Interessensgruppen, die ADF habe im Laufe von 20 Jahren enge Verbindungen zu lokalen Gruppen und Milizen aufgebaut. Des Weiteren seien auch Mitglieder der nationalen Streitkräfte in Angriffe auf Zivilisten verwickelt gewesen; in einigen Fällen hätten Offiziere ihre Truppen daran gehindert, bei Massakern einzugreifen.
Die Demokratische Republik Kongo gehört zu den Ländern, die zwar aufgrund einer niedrigeren Punktzahl nicht auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors gelistet sind, aber wegen der dort trotzdem herrschenden Christenverfolgung unter Beobachtung stehen.
Quelle: World Watch Monitor, Open Doors
Bitte beten Sie für die Christen im Kongo!
- Bitten Sie Jesus um seinen Beistand für die Christen, die ihre Angehörigen verloren haben.
- Bitten Sie Gott, dass er die vielen Vertriebenen mit dem Lebensnotwendigen versorgt und ihnen neue Perspektiven schenkt.
- Bitte beten Sie, dass die Regierung konkrete Maßnahmen zum Schutz der christlichen Bevölkerung im Osten des Landes ergreift.