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Mut machen: Schreiben Sie Christen in Bagdad

Bewegender Brief aus der irakischen Hauptstadt

(Open Doors) – Noch bis Sonntag, dem 28. November, läuft unsere Schreibaktion für Christen in Bagdad. Das blutige Geiseldrama Ende Oktober in einer Kirche in der irakischen Hauptstadt hat die Christen erneut in Angst versetzt. Um sie zu ermutigen, ihnen zu zeigen: "Ihr seid nicht vergessen!", hat das Hilfswerk für verfolgte Christen eine weltweite Schreibkampagne ins Leben gerufen. Tag für Tag müssen Gemeinden und christliche Familien im Irak damit rechnen, ins Visier von Extremisten zu geraten.

Briefe schreiben nach BagdadGebet für friedliche Weihnachten

Noch bis Sonntag werden alle auf unserer Homepage eingehenden Botschaften der Hoffnung und Ermutigung gesammelt und in den Weihnachtstagen in Buchform als Geschenke in Gemeinden in Bagdad, an Pastoren und Familien verteilt.

Wie wichtig die Unterstützung jetzt ist, zeigt der Brief von Martha*, einer Christin aus Bagdad. Sie schreibt:

"Gott ist gut, zu jeder Zeit. Seit dem Angriff auf die Kirche in Bagdad, bei dem über 50 Menschen getötet wurden, geht es uns nicht gut. Der Anschlag schürte die Angst unter den Christen. Wenn man die Geschichten jener hört, die an dem Abend in der Kirche waren, kann man die Tränen nicht zurückhalten. Die Situation war so schlimm, jenseits unserer Vorstellungskraft."

Irakischer Polizist: "Lauft!"

"Wir erleben mit eigenen Augen, was es bedeutet, Christ zu sein. Christen bleiben in ihren Häusern so lange es geht, aber sie können ihre Familien nicht vor den Angriffen der Terroristen schützen. Die Extremisten werden weiter Christen töten oder ihre Häuser in die Luft sprengen. Am Tag des Geiseldramas kam die Polizei in meine Kirche. Wir feierten gerade Gottesdienst. Ein Polizist sagte zu mir: ‘Bitte, beendet euren Gottesdienst und schickt die Menschen nach Hause. Sofort. Wir können euch nicht schützen. Also: Lauft!‘ - Ich konnte mir zu dem Zeitpunkt nicht vorstellen, dass wir getötet werden könnten. Aber am Abend geschah dies in einer anderen Kirche."

Gott hat etwas Besonderes vor

Martha schreibt weiter: "Heute lese ich die Bibel anders. Nun verstehe ich, was der Apostel Paulus meinte, als er sagte: ‘Ich weiß, dass mir Nöte und Gefängnis bevorstehen. Aber ich achte mein Leben nicht der Rede wert, wenn ich nur meinen Lauf vollende und das Amt ausrichte, das ich von dem Herrn Jesus empfangen habe, zu bezeugen das Evangelium von der Gnade Gottes.‘ (Apg 20,24) Ich kann nun nachempfinden, was Paulus gemeint hat, was in seinem Herzen war und was er gefühlt hat. Christlicher Glaube ohne Leiden ist fad. Gott hat etwas Besonderes mit der Kirche im Irak vor. Wir wissen noch nicht was, aber vielleicht schafft er die Einheit der Gemeinden untereinander."

"Jemand rief mich an und sagte: ‚Bitte, sei vorsichtig, denn es werden noch mehr Christen getötet. Sie sammeln Informationen über alle Christen, die hier leben. Pass auf dich auf!‘ Bitte haltet an, für uns zu beten. Bittet Jesus Christus, dass wir über Gottes Liebe sprechen können, und dass wir treu sind in unserem Glauben, in unserem Gemeindeleben, im Reden und im Beten. Bald ist Weihnachten, aber es wird wohl kein friedliches Weihnachten im Irak geben. Bitte betet für uns, dass wir Weihnachten in Frieden feiern können.

Möge Gott euch segnen,
Martha"

* Ihren richtigen Namen wollen wir aus Sicherheitsgründen nicht nennen.