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Christen in Eritrea nicht alleine lassen
(Open Doors) - Vor zehn Jahren setzte die Regierung von Eritrea mit einer neuen Verordnung den Startpunkt für die systematische Christenverfolgung in dem ostafrikanischen Land. Darauf weist das Hilfswerk für verfolgte Christen Open Doors hin. Wegen der unverminderten Verhaftungsgefahr für Christen, die außerhalb staatlicher Regeln ihren Glauben leben, ruft das Werk dazu auf, Christen in Eritrea durch Gebet zu ermutigen und zu stärken.
Freie Anbetung illegal
Eritrea gehört auf dem Weltverfolgungsindex zu den Ländern, in denen Christen am stärksten wegen ihres Glaubens verfolgt und benachteiligt werden. Aktuell belegt es Platz 11. Am 12. Mai 2002 verbot das Regime alle religiösen Aktivitäten nicht-registrierter Gemeinschaften, insbesondere evangelikaler und pfingstlerischer Gemeinden. Neun Tage später - am 21. Mai 2002 - wurden Formulare für die Registrierung beim Büro für religiöse Angelegenheiten an Kirchen ausgegeben. Doch jegliche Versuche von Gemeinden auf Anerkennung scheiterten. Erlaubt sind seit Mai 2002 nur vier Konfessionen: die Eritreisch-Orthodoxe und die Katholische Kirche, die Evangelisch-Lutherische Kirche und der Islam. Wenngleich der Staat auch ihre Aktivitäten kontrolliert, können diese Kirchen weitgehend ungestraft ihre Gottesdienste feiern.
Freie Gemeinden und Hauskirchen sind ebenso wie Bibelstunden und Gebetstreffen in Privathäusern illegal. Jegliche unkontrollierte Anbetung wird kriminalisiert. Hausdurchsuchungen und Festnahmen gehören zum bitteren Alltag für Christen, die sich dennoch treffen. Viele Christen sind bereits aus dem Land geflohen. Etwa die Hälfte der mehr als fünf Millionen Einwohner Eritreas sind Christen; überwiegend gehören sie zur orthodoxen Kirche. Die andere Hälfte ist muslimisch.
Containerhaft für Christen
Schätzungsweise 1.000 Männer und Frauen sind nach Informationen von Open Doors - basierend auf Angaben einheimischer Kirchenleiter - in Eritrea derzeit in Polizeistationen, Militärlagern oder Frachtcontainern eingesperrt. Viele sitzen seit Monaten, manche seit Jahren ohne offizielle Anklage oder Gerichtsverfahren ein. Zahlreiche Gefangene sind bereits gestorben, u.a. an Verletzungen durch Misshandlungen oder in Folge der schlechten Versorgung. Häufig wird die medizinische Behandlung verweigert. Auch die menschenverachtende Inhaftierung in Frachtcontainern haben viele nicht überlebt. Massiv werden die Gefangenen bedrängt, schriftlich ihren Glauben an Jesus Christus zu widerrufen. Erst am Karfreitag sind 21 Christen verhaftet worden. Militärbeamte überraschten die elf Frauen und zehn Männer am 6. April, als sie im Militärausbildungslager Sawa heimlich einen Gottesdienst zum Gedenken an die Kreuzigung Jesus feierten. Die Verhafteten sind allesamt Lehrer und waren in dem Lager im Westen des Landes nahe der Grenze zum Sudan stationiert. Den Informationen nach sind sie dort in Frachtcontainern eingesperrt.