Persönliche Berichte

Syrien: „Ein neues Volk ist geboren“

Bischof Elias Toumeh ruft zur sofortigen Hilfe auf

(Open Doors) – Der Weihbischof der syrischen Erzdiözese Akkar, Seine Exzellenz Elias Toumeh, war einer der Gäste bei der Münchner Sicherheitskonferenz in der vergangenen Woche. Während einer Podiumsdiskussion, bei der auch ein Open Doors-Mitarbeiter zugegen war, betonte er angesichts der anhaltenden Fluchtbewegung aus seiner Heimat: "Die Kirchengemeinden benötigen dringend gezielte Unterstützung durch Projekte, die ihnen ermöglichen, ihr eigenes Einkommen zu erwirtschaften." Viele Christen wollen im Land bleiben und es wiederaufbauen. "Ich habe keine Angst um die Christen in Syrien, ich habe aber wohl Angst um ein Syrien ohne Christen."

Neue Christen beleben die Kirchengemeinden

Während der IS die Menschen weiterhin in Furcht versklaven will, verkünden die Kirchengemeinden den Menschen in Syrien mit praktischer Hilfe und Barmherzigkeit die Liebe Gottes. Die Auswirkungen sind vielerorts deutlich sichtbar. Muslime wenden sich in nie gekanntem Ausmaß dem Glauben an Jesus zu. Viele hatten bereits vorher Anfragen an ihre Religion und sind von der Nächstenliebe der Christen überwältigt. Andere erfahren durch Träume und Visionen von Jesus. Sie kommen aus allen Gesellschaftsschichten. Da sie Feindseligkeiten der eigenen Landsleute oder Familie befürchten müssen, zeigen nicht alle ihren neuen Glauben nach außen. Frauen gehen weiterhin verschleiert und besuchen wie auch die Männer weiter die Moscheen. "Viele erkennen im Krieg, dass der Islam nicht der richtige Weg ist. Sie wissen aber auch, dass die Hinwendung zu Jesus Folgen hat", beschreibt ein lokaler Kirchenmitarbeiter die Situation.

Veränderte Leben

Stellvertretend für viele andere berichten Amir* und Rasha*, die mit ihren beiden Kindern aus Homs geflohen sind, wie sich ihr Leben verändert hat. "Der IS hat mehrere Mitglieder aus der Familie meiner Frau ermordet", erzählt Amir, während Rasha neben ihm weint und dann ergänzt: "Das Leben im Camp hier im Libanon ist hart. Aber vor drei Monaten sah ich im Traum Jesus. Er war ganz in weiß gekleidet und sagte mir: ‚Du wirst eine wunderschöne Tochter zur Welt bringen.‘ Ich war im achten Monat schwanger und erzählte meinem Mann davon." Der hatte etwa zur gleichen Zeit ebenfalls einen Traum. "Jesus sagte mir: ‚Ich bin dein Retter. Du wirst mir nachfolgen.‘ Wir haben uns sofort für Christus entschieden und später unser Baby Christina genannt." Rasha nennt auch ihre Sorge: "Unser Clan ist sehr groß und wir haben Angst, dass sie uns töten." – "Unsere Familien wissen nun, dass wir Christen sind", fügt Amir hinzu. "Ich besuche die Gottesdienste heimlich, für meine Frau ist es zu gefährlich. Die Gemeinde hier hilft uns so viel wie möglich."

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Fouad* und Maysam* kommen aus einem Dorf nahe Damaskus. "Nach unserer Flucht hat meine Frau anfangs viel geweint. Ich habe versucht, sie zu beruhigen. Hilfe kam dann von ganz unerwarteter Seite. Ein Mitarbeiter einer Gemeinde kam zu uns ins Zelt und hat über Jesus gesprochen. Ich bat ihn um eine Bibel und begann, darin zu lesen. Bald erkannte ich, dass ich eine völlig verkehrte Vorstellung vom christlichen Glauben hatte. Meine Frau und ich wurden Christen. Meine Frau hat ihren Schleier abgelegt, doch bald haben Menschen uns bedroht."

Die Gemeinden in Syrien und im Libanon, die Flüchtlinge aus Syrien versorgen, berichten von einem enormen Wachstum der Glaubensgemeinschaften. Ein Pastor vor Ort berichtet: "Die Muslime, die hier zum Glauben an Jesus kommen, haben von Beginn an ein anderes Verständnis bezüglich Nachfolge. Sie sind bereit, für ihren Glauben zu sterben. Hier ist eine große Ernte. Diese neuen Christen werden zu Verkündigern im gesamten Nahen Osten. Gott weckt seine schlafende Gemeinde. Ein neues Volk mit einem neuen Glauben ist geboren."

*Name geändert

Danke, dass Sie sich an die Seite der Christen in Syrien stellen!

  • Danken Sie für die hingebungsvolle Arbeit der Kirchengemeinden unter den Flüchtlingen in Syrien und im Libanon.
  • Beten Sie für die Mitarbeiter der Gemeinden, dass sie in den riesigen Herausforderungen von Gott gestärkt werden. Beten Sie auch um Bewahrung vor extremistischen Gruppierungen.
  • Beten Sie bitte für die Christen muslimischer Herkunft um Schutz und um Weisheit, wie sie ihren neugefundenen Glauben leben können.
  • Beten Sie für ein Ende des Krieges in Syrien.

Hinweis: SHOCKWAVE – die Jugend-Gebetsbewegung für verfolgte Christen von Open Doors – ruft alle Jugendlichen zum Gebet für den Irak und Syrien am 4.-6. März auf. Jetzt anmelden und mitmachen!