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Open Doors unterstützt Kirchen in Syrien

Mehrere Gemeinden verteilen Lebensmittel an Flüchtlinge

(Open Doors) – Wie in jedem Krieg leidet in Folge der Kämpfe und der Schwächung der Wirtschaft vor allem die Zivilbevölkerung. So auch in Syrien. Die Gefechte zwischen Aufständischen und Regierungstruppen sind immer heftiger geworden. Hunderttausende Syrer haben ihre Häuser verlassen. In Notunterkünften, bei Freunden und Verwandten harren sie aus; unsicher, ob und wann sie jemals wieder in ihre Häuser zurückkehren können. Open Doors unterstützt seit Jahren christliche Gemeinden in Syrien mit Literatur, Schulungen und Hilfsprojekten für irakische Flüchtlinge im Land. So reagierten wir auch auf die aktuelle Not und unterstützen mehrere christliche Gemeinden bei ihrer Flüchtlingshilfe.

Wir bitten Sie, beten Sie weiter für Syrien und die Christen dort. Neben praktischer Hilfe ist geistlicher Beistand immens wichtig.

Zuflucht im "Tal der Christen"

Täglich sollen mehrere Hundert Menschen in die Nachbarländer Türkei, Libanon, Jordanien und den Irak fliehen. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen schätzt, dass 1,5 Millionen Syrer im eigenen Land auf der Flucht sind. Auch viele syrische Christen haben ihre Häuser verlassen, um der Gewalt zu entkommen. Die meisten flohen nach Damaskus oder in eine Region östlich von Homs und Hama. Sie wird "Tal der Christen" (Wadi al-Nasara) genannt und liegt nahe der Grenze zum Libanon.

Helfen, um helfen zu können

Lebensmittelpakete werden gepackt für Flüchtlinge in Syrien/Open DoorsSeit April unterstützt Open Doors mehrere Kirchen beispielsweise in Damaskus, die sich um Flüchtlinge kümmern. Aus eigenen Mitteln können die Gemeinden dies nicht bewältigen. Viele Mitglieder sind arbeitslos. Mit der Hilfe von Open Doors versorgen sie Flüchtlingsfamilien mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln oder Matratzen und Decken. Unsere Mitarbeiter besuchten vor wenigen Wochen betroffene Christen und hörten sich ihre Nöte an. Eine davon ist Ghada aus der Großfamilie der Kasooha.

Sie stammt aus Al-Qusayr, etwa 20 Kilometer südwestlich von Homs. Vor den Kämpfen hatte die Stadt etwa 45.000 Einwohner - 7.000 von ihnen waren Christen. Die meisten gehörten zur Großfamilie Kasooha. "Ich glaube, beinahe alle Christen sind weg", sagt Ghada Kasooha, Mutter von vier Kindern, zu Open Doors. "In unserer Stadt wurden Christen als Anhänger der Regierung angesehen. Deshalb sind sie geflohen. Unser Haus wurde von der Opposition übernommen. Wenn wir nun unsere Telefonnummer anrufen, haben wir fremde Leute am Apparat. Sie sagen uns, dass sie nun in unserem Haus leben."

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Ghanda Kasooha ist in Syrien auf der Flucht/Open Doors"Gott hilft uns"

Viele Flüchtlinge haben eine vorübergehende Bleibe in Mehrfamilienhäusern im billigeren Umland gefunden, etwa in Dwailaa oder Jaramana, zehn Kilometer östlich der Hauptstadt Damaskus. Ghada Kasooha (Foto) lebt mit ihrer und drei weiteren Familien aus Al-Qusayr seit vier Monaten in einer kleinen Wohnung in Dwailaa. Insgesamt 16 Personen teilen sich zwei Schlafzimmer, einen Flur und eine Küche. Ghada: "Wir teilen uns auch die Miete. Einmal waren wir sogar 26 Personen, darunter 14 Kinder. Aber zwei Familien sind ausgezogen." Ghada ist dankbar für die Hilfe, die sie von der Kirche erhält: "Wenn Gott uns nicht geholfen hätte, wären wir nicht mehr am Leben. Wir haben dem Tod ins Auge geschaut und kamen lebendig hier an: Das ist ein Beweis, dass Gott uns hilft. Und wir bekommen Hilfe von Glaubensgeschwistern."

Haus und Ernte verloren

Wenn Ghada Kasooha an die letzten Tage in Al-Qusayr denkt, sind es keine schönen Erin-nerungen. Fünf junge Männer aus ihrer Großfamilie wurden getötet. "Drei starben, weil sie nicht mit Muslimen demonstrieren wollten. Zwei verloren ihr Leben, weil sie Nachbarn beschützen wollten. Das wurde als Kooperation mit dem Regime angesehen. Weitere fünf unserer Verwandten sind einfach verschwunden. Wir wissen nicht, was mit ihnen geschehen ist." Im Haus ihrer Schwester schlug eine Bombe in der Küche ein; alles wurde zerstört. Aus dem Haus von Ghadas Schwager wurden alle elektrischen Geräte gestohlen ("Sogar die Tür nahmen sie mit."). Vom Dach ihres Hauses aus beschoss die Oppositionsarmee die Regierungstruppen. Als die Kämpfe vor einem Jahr losgingen, verloren alle aus ihrer Familie ihre Arbeit. "Ohne Job, kein Einkommen", sagt Ghada. "Wir bauten Äpfel und Aprikosen an und verkauften sie in unseren Läden. Jetzt ist Erntezeit. Aber wir können nicht zu den Bäumen." In Damaskus Arbeit zu finden, ist nahezu unmöglich. Zu viele sind arbeitslos. Die Familie versucht nun Singvögel zu verkaufen, um etwas Geld zu verdienen. Ghada hofft, eines Tages wieder in ihr Haus zurückkehren zu können: "Wir können so nicht weiterleben."

Ermutigen und trösten

Familie Kasooha aus Syrien in ihrer kleinen Zufluchtswohnung/Open DoorsDank Open Doors und der Spender konnten mehrere Kirchen in Syrien helfen. Sie leisten und koordinieren Hilfe für Flüchtlingsfamilien in Damaskus (235 Familien) und Homs (340), in Daraa (23), Marmarita (17) und Tartous (15). Ein Pastor sagt: "Wir sind einer wachsenden Zahl von Familien in einem verzweifelten Zustand ausgesetzt. Habt vielen Dank, dass ihr uns unterstützt." Wer keine praktische Hilfe benötigt, erhält Besuch von Gemeindemitgliedern. Sie ermutigen die Familien und beten mit ihnen. "Wir können die Menschen unterstützen, ihre Fragen beantworten und für sie da sein", so der Pastor. "Es ist eine großartige Gelegenheit. Wir sehen offene Herzen für das Evangelium."

Wir danken allen Betern und Unterstützern, dass Familien in Syrien geholfen werden konnte. Bitte beten Sie weiter!

  • Danken Sie für die Möglichkeiten, Flüchtlingsfamilien mit Lebensmitteln und anderen lebensnotwendigen Dingen zu versorgen. Beten Sie für die vielen Menschen auf der Flucht.
  • Danken Sie, dass Kirchen in Damaskus und anderen Orten ein Zeugnis der Nächstenliebe inmitten der Kämpfe sind.
  • Beten Sie für ein Ende des Krieges in Syrien und für Frieden für alle Bürger.
QuelleFotos Familie Kasooha/Open Doors