Persönliche Berichte

Indien: Pastoren brutal angegriffen

Behörden bei Strafverfolgung äußerst nachlässig

(Open Doors, Kelkheim) – Pastor Khel Prasad Kurre aus dem indischen Bundesstaat Chhattisgarh war auf dem Rückweg von einem Besuch bei einem Gemeindemitglied, als er von seinem Moped aus drei oder vier Männer bemerkte. Weil sie nach ihm riefen, hielt er an. Doch sofort fielen die Männer mit Stöcken über ihn her und begannen, auf den wehrlosen Pastor einzuschlagen. Erst als Menschen aus dem nahegelegenen Dorf auf seine Hilferufe hin herbeieilten, flohen die Angreifer, nicht ohne Kurre sein Handy zu entwenden.

Angriff überstanden – von der Polizei bedroht

Pastor Kurre verlor infolge der Schläge viel Blut und musste mit 12 Stichen am Kopf genäht werden. Als er später den Vorfall der Polizei meldete, erfuhr er dort, dass die Angreifer selbst bereits zur Polizei gegangen waren und ihn beschuldigt hatten, Menschen „zum christlichen Glauben zu bekehren“. Die Polizei drohte darauf, ihn wegen „Verführung zum Christentum“ festzunehmen. Diese unerwartete Wendung hielt den Pastor davon ab, offiziell Anzeige gegen die Täter zu erstatten.

Anti-Bekehrungs-Gesetze begünstigen Übergriffe gegen Christen

Bei einem anderen Angriff auf einen als „Pastor Seviya“ bekannten Christen im 2014 neu gebildeten Bundesstaat Telangana verwundeten Hindu-Extremisten den Mann so schwer, dass sich in seinem Gehirn Blutgerinnsel bildeten und er sich über viele Tage in einem kritischen Zustand befand. Er war als kirchlicher Mitarbeiter in zehn verschiedenen Gemeinden tätig.
 

Indien
Bild: Pastor Seviya im Krankenhaus


Telangana grenzt an Chhattisgarh, einen von acht indischen Bundesstaaten, in denen ein „Anti-Bekehrungs-Gesetz“ in Kraft ist. Diese Gesetze dienen offiziell dem Schutz vor Zwangsbekehrungen, in der Praxis wird durch sie jeglicher Glaubenswechsel kriminalisiert und Übergriffe gegen religiöse Minderheiten wie die Christen gefördert. Fünf dieser Länder werden von der hinduistischen BJP regiert, der auch Premierminister Modi angehört.

Drei Monate nach dem Mord an Pastor Sultan Masih im nordindischen Punjab (Open Doors berichtete) klagt sein Sohn Alisha darüber, dass es noch immer keine konkreten Ergebnisse gibt. „Die Polizei drangsaliert uns unter dem Deckmantel ihrer Ermittlungen“, erklärte er bei einer Pressekonferenz am 8. Oktober. Der zum Schutz der Familie abgestellte Beamte sei zurückgezogen worden und die von der Regierung zugesagte finanzielle Unterstützung bislang ausgeblieben.

Bitte beten Sie für die indischen Pastoren und ihre Familien!

  • Beten Sie für Pastor Seviya und Pastor Kurre um vollständige Genesung von den Folgen der Angriffe – sowohl körperlich, als auch seelisch.
  • Beten Sie für alle beteiligten Behörden, dass sie ihre Verantwortung für den Schutz der Christen wahrnehmen und ihr nachkommen.
  • Beten Sie, dass die von Verfolgung betroffenen Gemeinden sich nicht einschüchtern lassen, sondern dass die Christen im Glauben gefestigt werden und Jesus weiterhin mit Freude nachfolgen.

Vielen Dank für Ihr Gebet

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