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Indien: Pastor erhängt aufgefunden

Todesumstände werfen Fragen auf / Verstorbener zuvor mehrfach bedroht

(Open Doors, Kelkheim) – Am 20. Januar wurde in Südindien der 43-jährige Pastor Gideon Periyaswamy erhängt aufgefunden. Er leitete die Maknayeem-Gemeinde in Adayachery, Bundesstaat Tamil Nadu. Gemeindemitglieder fanden ihn in seinem Haus und berichteten von einer unnatürlichen Körperhaltung des Leichnams, die Knie seien steif und gebeugt gewesen. Am Halsansatz wies er eine Schnittwunde und ein Hämatom auf.

Hindus verärgert über wachsende Zahl der Christen

Nur eine Woche vor seinem tragischen Tod hatte der Geistliche der Polizei Drohungen von hinduistischen Extremisten gegen ihn gemeldet und sie als „einige Dorfbewohner, die mir Schwierigkeiten bereiten“ beschrieben. Kirchenmitglieder berichteten, er sei in den vergangenen Monaten von ortsansässigen Hindus bedrängt und verbal gedemütigt worden. Ihnen sei offenbar die wachsende Zahl von Christen in der Gegend ein Dorn im Auge gewesen.

Gideon Periyaswamy hatte sich vor 25 Jahren als Hindu zum christlichen Glauben bekehrt und war seit 12 Jahren Pastor der Maknayeem-Gemeinde. Trotz der Bedrängung hatte er seine Gemeinde immer wieder dazu angehalten, mit ihren Nachbarn in Frieden zu leben und ihnen keinen Anlass zum Streit zu geben.

Die Familie und Gemeindemitglieder versammelte sich nach der Bekanntgabe der Ermittlungen und protestierten gegen die Polizeibehörde.
Bild: Die Familie und Gemeindemitglieder versammelten sich nach der Bekanntgabe der Ermittlungen und protestierten gegen die Polizeibehörde.

Lage der Christen in Indien dramatisch verschlechtert

Sajan K. George, Präsident des Globalen indischen Christenrates (GCIC), nannte die Begleitumstände des Todes von Pastor Periyaswamy „merkwürdig“ und forderte eine gründliche Untersuchung, besonders angesichts der vorausgegangenen Drohungen.

Untersuchungen der Forschungsgruppe World Watch Research von Open Doors haben ergeben, dass sich die Lage der Christen in Indien im vergangenen Jahr stärker verschlechtert hat als in allen anderen Ländern des Weltverfolgungsindex (mit Ausnahme von Libyen). Dort belegt das Land aktuell Rang 11 unter den Ländern, in denen Christen am stärksten verfolgt werden. Auch die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch weist in ihrem aktuellen Jahresbericht auf zahlreiche Übergriffe gegen religiöse Minderheiten hin. In dem Bericht wird beklagt, dass die Täter sich oft als Unterstützer der hindu-nationalistischen Regierungspartei BJP bezeichnen und die Angriffe in der Regel nicht ernsthaft untersucht werden.

Quellen: World Watch Monitor, Asia News, Open Doors

Bitte beten Sie für die Christen in Indien:

  • Beten Sie für die Mitglieder der Maknayeem-Gemeinde, dass sie durch den dramatischen Tod ihres Pastors nicht den Mut verlieren.
  • Beten Sie, dass die christliche Gemeinschaft in Adayachery auch künftig den Worten von Pastor Periyaswamy folgt und durch ihr Leben auf Jesus hinweist, so dass viele weitere Hindus zu ihm finden.
  • Beten Sie, dass zeitnah eine neue Gemeindeleitung gefunden wird, die an die gute bisherige Arbeit anknüpfen kann.

Vielen Dank für Ihr Gebet

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