Niemand hat die Macht, uns anzurühren

Maruc* aus Indien

 

Maruc* ist ein Kirchenleiter und gleichzeitig einer der Partner von Open Doors in Indien. In diesem Land, wo die Verfolgung von Christen durch extremistische Hindus in den letzten Jahren stark zugenommen hat, schult er andere Christen darin, in biblischem Sinne mit Verfolgung umzugehen. Dafür erlebt er immer wieder Anfeindungen.

Bedroht zu werden ist für Maruc Teil seines Alltags. Es kann vorkommen, dass jemand plötzlich auf ihn zukommt und sagt: „Das sind also deine Kinder? Ich werde sie entführen!“, oder: „Ich werde jemanden organisieren, der dich totschießt! Wenn das nicht funktioniert, werde ich selbst kommen.“ Eine Zeit lang rief jede Nacht zwischen 2 und 4 Uhr jemand bei ihm an. Solche Belästigungen sind äußerst zermürbend. Doch Maruc hat auch erlebt, dass der Gott, dem er dient, mächtiger ist als alles, was ihn bedroht.

„Ich werde jemanden organisieren, der dich totschießt!“

Ein denkwürdiger Polizeiausflug

Maruc erzählt: „Eines Tages kam eine Person zu mir und sagte: ‚An dem und dem Tag werde ich mit 300 Leuten zur Kirche kommen und das stören, was ihr tut.‘ Ich verbrachte die ganze Nacht im Gebet und schrie zu Jesus. Dann kam der besagte Sonntag, ein sehr interessanter Sonntag. Der Gottesdienst fängt um 9 Uhr an und ich stand an der Kirchentür. Ich erwartete, dass irgendetwas passieren würde.“

Seitenprofil eines Mannes
„Es gab nichts, was ich hätte tun können, um uns zu beschützen“, sagt Maruc über den geplanten Angriff

„Fünf Minuten vor Beginn des Gottesdienstes sah ich einen Polizisten in seinem Jeep, der eine ganze Wagenladung von Polizeibeamten mitbrachte. Ich fragte mich, was sie tun würden. Sie gingen in einen Laden gegenüber der Kirche, bestellten Tee und eine Zeitung und saßen einfach nur da. Der Gottesdienst sollte gleich beginnen und ich ging hinein. Während des Gottesdienstes dachte ich darüber nach, was draußen vor sich ging. Ich konnte mich nicht einmal auf den Lobpreis oder die Predigt konzentrieren. Als der Gottesdienst zu Ende war und nichts Schlimmes geschehen war, eilte ich nach draußen, um die Lage zu erkunden. Die Polizisten stiegen gerade wieder in ihre Fahrzeuge und fuhren davon.“ Reflektierend fügt Maruc hinzu: „Es gab nichts, was ich hätte tun können, um uns zu schützen. Ich bin überzeugt, dass Gott einer ganzen Ladung von Polizisten befohlen hat, hierherzukommen und uns an diesem Morgen zu beschützen.“

Wenn Gott einen Schlussstrich setzt

„Alles, was ich weiß, ist: Wenn Gott es nicht erlaubt, hat niemand die Macht, uns anzurühren.“

Einmal, als Maruc wiederholt von einer Person bedroht worden war und in seinem Zimmer betete, hörte er plötzlich eine leise Stimme und wusste, dass es Jesus war, der zu ihm sprach: „Mein Sohn, du wirst die Person nie wiedersehen, die dich bedroht.“ Als Maruc am nächsten Tag in seinem Büro saß, kam genau dieser Mann plötzlich zur Tür herein. Maruc erschrak. Hatte er Jesus falsch verstanden? Doch der Mann sagte: „Ich werde nicht wiederkommen, aber das sage ich dir: Du bist am Ende. Ich werde dich erschießen.“ Dann drehte er sich um und ging. Die Telefonanrufe hörten auf, die Drohungen ebenfalls. Maruc schließt seinen Bericht mit folgenden Worten: „Alles, was ich weiß, ist: Wenn Gott es nicht erlaubt, hat niemand die Macht, uns anzurühren.“

*Name geändert

 

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