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Mounir* in Ägypten

 

Mounir aus Ägypten stammt aus einer wohlhabenden muslimischen Familie. Als Schüler erlebte er, wie Christen in seiner Klasse bedrängt wurden. Das warf in ihm Fragen auf – es war der Beginn einer Suche, die dazu führte, dass er schließlich selbst wegen des Glaubens an Jesus ausgestoßen wurde. 

Die Schule ist für viele christliche Kinder in Ägypten kein schöner Ort. Von Lehrern werden sie wegen ihres Glaubens benachteiligt, von Mitschülern verspottet. Mounir war zwar selbst Muslim, dennoch bewegte ihn, wie seine christlichen Mitschüler behandelt wurden. „Ein Vorfall in meinem Klassenzimmer, bei dem Christen beschimpft wurden, weckte mein Interesse am christlichen Glauben. Die Traurigkeit und Scham auf den Gesichtern der Christen […] ließen mich als Muslim selbst beschämt zurück.“ Natürlich waren seine christlichen Klassenkameraden für Mounir als Muslim „Ungläubige“ – aber wie die anderen Muslime mit ihnen umgingen, erschien ihm zutiefst unfair. „Weil ich spürte, wie ungerecht diese Situation war, fühlte ich mich gedrängt, ihnen beizustehen. Das veranlasste mich dazu, mich näher mit dem christlichen Glauben zu beschäftigen, für den ich mich vorher nie besonders interessiert hatte.“ 

Junge sitzt auf Bordsteinkante
Symbolbild

Mounir wuchs in einer wohlhabenden Familie auf. Der Islam bedeutete ihm viel – mit dem christlichen Glauben hatte er nie wirklich zu tun gehabt. Nun neugierig geworden, berichtete Mounir seinem älteren Bruder von dem Erlebnis und diskutierte mit ihm über den Glauben der Christen. Der Bruder hatte jedoch wenig Verständnis für Mounirs Empfinden und sah keinen Grund für irgendeine Form von Rücksicht auf die Christen. Für ihn war klar, dass sie Verführte waren und an verfälschte Schriften glaubten. Dem wollte Mounir auf den Grund gehen und begann, im Internet Bibeltexte zu lesen und Informationen zu sammeln.

Suchen und Finden 

Bei seinen Nachforschungen stieß Mounir in der Bibel immer wieder auf die Themen Liebe, Frieden und Gnade. Was er dort las, verglich er mit dem Koran; besonders beunruhigte ihn dort ein Vers, der zum Kämpfen aufrief und damit im Gegensatz zur Lehre der Christen stand. Während er in den folgenden Monaten und Jahren immer mehr über die Botschaft der Bibel lernte, begann er, seinen eigenen Glauben zu hinterfragen. 

Monate und Jahre vergingen, während Mounir nach Antworten suchte und sich immer stärker zum christlichen Glauben hingezogen fühlte. Nach seinem Jurastudium hatte er an seinem neuen Arbeitsplatz einen Kollegen, der Christ war. Dieser liebte Herausforderungen – und die bekam er jetzt von Mounir: Mounir provozierte ihn mit der Aussage, dass Christen in die Hölle kämen; wenn er eine Bibel hätte, würde er schon zeigen, dass diese verfälscht sei. Ja, das solle er machen, meinte der Kollege – und gab ihm eine Bibel. 

In den folgenden Tagen verschlang Mounir das komplette Neue Testament. Mehr als je zuvor versetzte ihn die Botschaft von der Liebe Gottes in Erstaunen. Nun wurde ihm klar, warum die muslimischen Religionsführer davon abrieten und sogar verboten, die Bibel zu lesen – ihre Botschaft stand im Gegensatz zu dem Weltbild, in dem er aufgewachsen war. Als er begeistert seiner Familie davon erzählte, war diese bestürzt. Sein Bruder fesselte ihn sogar und verprügelte ihn, der nun selbst zu einem „Ungläubigen“ geworden war. Mounir wurde klar: Die Entscheidung für Jesus hatte einen hohen Preis: Er würde nicht nur seine Familie verlieren, sondern auch sein Leben in Sicherheit, Ansehen und Wohlstand. Doch er entschied, dass sein neuer Glaube diesen Preis wert war. Er verließ sein Elternhaus und sein altes Leben und zog in eine andere Stadt. 

Inzwischen hat Mounir dort eine Wohnung und eine neue Arbeitsstelle gefunden. Mounir ist dankbar, dass er nun zu Jesus gehört. Ein Vers ist ihm besonders wichtig geworden: „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht“ (Psalm 95,7f. / Hebräer 3,15).

*Name geändert

 

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