Unerschrocken Jesus predigen

Andrés* in Kolumbien

 

Als Pastor lebt man in einigen Regionen Kolumbiens gefährlich – und unter Umständen nur sehr kurz. Trotzdem stellen sich Gemeindeleiter mutig Jesus zur Verfügung und erleben, wie er selbst in einem Umfeld von Gewalt und Verbrechen sein Reich baut.

„Dass du gerade heute hierher gekommen bist, ist kein Zufall, sondern zeigt: Jesus hat einen Plan für dein Leben.“

Andrés leitet eine Gemeinde in Chocó, einem Verwaltungsbezirk an der Pazifikküste Kolumbiens. Es ist eine der gefährlichsten Gegenden für Christen in diesem Land. Mehrere bewaffnete Gruppen kämpfen darum, das Gebiet und damit auch den Drogenhandel dort zu beherrschen. Während alle unter der Gewalt leiden, stehen Christen besonders im Visier dieser Gruppen – allen voran Pastoren wie Andrés. Denn diese verkündigen das Evangelium und helfen Menschen, aus Verbrechen und Drogen auszusteigen und ein neues Leben mit Jesus zu beginnen. Das läuft den Machenschaften der Gruppen zuwider. Deshalb zerstören sie Kirchen, erpressen Schutzgeld von Gemeinden und entführen oder ermorden Pastoren. Andrés selbst wurde schon mehrmals mit dem Tod bedroht. Auch seine Frau fürchtet jedes Mal um ihr Leben, wenn sie das Evangelium verkündet. 

Stadt am Ufer eines Flusses
Chocó ist eine der gefährlichsten Regionen für Christen in Kolumbien (hier abgebildet Quibdó, die Hauptstadt von Chocó)

Trotz der großen Gefahr bleiben Andrés und andere Pastoren in Chocó, um Jesus dort zu dienen. Dabei sind sie auf seine Bewahrung und Führung angewiesen, und brauchen viel Mut. Eine Gruppe von Pastoren hat dies vor einigen Monaten in der Hauptstadt von Chocó erlebt. 

Mut und Jesu Wirken 

Die Pastoren hatten sich versammelt, um sich über ihre Verfolgungserfahrungen auszutauschen und sich zu ermutigen. Das Treffen fand in einer Kirche statt, außerhalb der üblichen Versammlungszeiten der Gemeinde. Plötzlich flog die Tür auf und ein Mann stürmte herein. „Wo ist der Pastor?“, brüllte er. Für einen kurzen Moment senkte sich angespannte Stille über die Anwesenden. Was wollte der Mann? War er gekommen, um sie alle zu töten? Nach kurzem Zögern fasste sich einer der Gemeindeleiter ein Herz und entgegnete unerschrocken: „Wir alle hier sind Pastoren. Was können wir für dich tun?“ 

Zur Überraschung aller brach der Mann in Tränen aus. „Dass du gerade heute hierhergekommen bist, ist kein Zufall, sondern zeigt: Jesus hat einen Plan für dein Leben“, meinte einer der Anwesenden. Im Gespräch konnten die versammelten Pastoren dem Mann das Evangelium erklären und er nahm Jesus als seinen Retter an. Und auch seine Familie besucht heute regelmäßig den Gottesdienst.

*Name geändert

 

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