Für den Gemeindebrief

Bangladesch: Pastoren tauchen nach Morddrohungen unter

(Open Doors, Kelkheim) – Seit dem Sturz der langjährigen Regierung am 5. August 2024 hat der Druck auf die christliche Gemeinschaft in Bangladesch spürbar zugenommen. Übergriffe und Morddrohungen sind an der Tagesordnung und erschweren das Gemeindeleben erheblich. Die Gesellschaft gerät immer stärker unter islamisch-extremistischen Einfluss. Das bekommen in erster Linie Minderheiten wie die Christen zu spüren, die etwa 0,5 % der Bevölkerung darstellen.

Ein Mann ist von hinten zu sehen der an einer Kanzel steht und Leute sitzen auf dem Boden mit aufgeschlagenen Bibeln
Symbolbild: Gemeinsames Bibellesen in einer Hauskirche in der Hauptstadt Dhaka

Ein „normales Leben“ wird schwierig

Christenfeindliche Vorfälle werden aus allen Landesteilen gemeldet und verdeutlichen die wachsende Macht islamischer Fundamentalisten. Kirchliche Zusammenkünfte werden durch Razzien unterbrochen oder beendet, es kommt zu tätlichen Übergriffen auf Christen und einige geben unter dem Druck ihren Glauben auf. Besonders Pastoren und ihre Familien, die vom Islam zum christlichen Glauben konvertiert sind, werden massiv angefeindet. Dazu gehören auch Morddrohungen gegen Kirchenleiter, örtliche Pastoren und Evangelisten. An anderen Orten werden vor allem Christinnen zur Zielscheibe einer islamistischen Gruppierung, die islamische Frauen gezielt zum Hass gegen die Christen aufstachelt. Aus dem Westen des Landes wird berichtet, dass Christen in ihren Häusern aufgesucht und mit konkreten Drohungen konfrontiert werden. Einige werden von ihren Gemeinschaften vollständig ausgestoßen. Wie lokale Kontakte gegenüber Open Doors berichten, haben viele Christen angesichts solcher Drohungen Mühe, ihr normales Leben zu führen.

„Donald Trump kann euch nicht schützen!“

Ein aktuelles Beispiel für die Brisanz der Situation ist die Veröffentlichung eines Drohbriefes am 26. Januar. Sein Inhalt hat dazu geführt, dass viele Pastoren und Evangelisten in der Region zu ihrer Sicherheit untergetaucht sind. Der Brief enthält eine „Einladung“ an die Christen, „unter die Flagge des Islam, der Religion des Friedens, zu kommen und das Christentum abzulehnen“. Weiter heißt es: „In den letzten 15 Jahren sind mehr als vierzigtausend (40.000) muslimische Brüder und Schwestern zum Christentum übergetreten. […] Mit Hilfe von vier Organisationen haben wir eine Liste erstellt, wer unsere Leute mit Geld gelockt und so bekehrt hat. […] Wie lange wird die Regierung von Bangladesch (Strafverfolgungsbehörden) euch noch beschützen? Donald Trump aus Amerika kann euch nicht beschützen. Macht euch bereit – wir wollen eure Köpfe. In den nächsten drei Monaten werden wir die Köpfe von 68 christlichen Priestern einsammeln, inschallah (wenn Allah will).“

All diese Christen sind Teil unserer geistlichen Familie. Jesus sagt über sie: „Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben“ (Joh 10,29). Es ist unsere Aufgabe, sie zu stärken, indem wir für sie beten. Vielen Dank!

Nachricht bereitgestellt von Open Doors Deutschland

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